288 Seiten, ab 14 Jahren,
15,00 x 22,00 cm,
Clémentine Beauvais wurde 1989 in Paris geboren und hat in Cambridge über Kinderliteratur promoviert, wo sie auch heute noch lebt. Sie schreibt vielfach preisgekrönte Kinder- und Jugendbücher auf Französisch und Englisch.
Klappentext:
Mireille, Astrid und Hakima sind auf Facebook von ihren Mitschülern zur Wurst des Jahres in Gold, Silber und Bronze gewählt worden – der Preis für die hässlichsten Mädchen. Doch die drei beschließen, sich nicht unterkriegen zu lassen. Zusammen planen sie einen Road-Trip per Fahrrad nach Paris. Ziel: die große Party im Elysée-Palast am Nationalfeiertag. Finanzierung: Unterwegsverkauf von Würstchen. Ein chaotische, lustige und herzzerreißende Reise beginnt. Und auf der Party hat jede der drei ein ganz eigenes Anliegen …
„Aber wie es aussieht, hat die arme Astrid bei den Ordensschwestern nicht das gleiche Training erhalten wie ich: Offenbar hat man ihr dort nicht oft genug gesagt, dass sie dick und hässlich ist.“ Seite 21
„Das heißt nicht, dass ich meinen Körper nicht mag, es heißt nur, dass ich ihn hasse.“ Seite 163
Ganz spontan ergibt sich die Gelegenheit, dass sie sich kennenlernen. Bei dieser Gelegenheit wird schnell klar, dass sie zwar komplett unterschiedliche Motive haben, aber dennoch ein gemeinsames Ziel: Paris. Also auf, auf! Einmal auf’s Fahrrad geschwungen und einen Road-Trip der besonderen Art gestartet 🙂
Die Geschichte um Mireille und die anderen Königinnen spielt in einer Welt… Tja, unsere Welt eben. Ignoranz, Diskriminierung und Mobbing sind keine Seltenheit.
Und weil das noch nicht reicht, spielen auch noch die sozialen Medien eine große Rolle, in denen dann wirklich jeder meint, seinen (anonymen) Senf dazu abgeben zu müssen.
Das war natürlich mein Stichwort. Seit ich zum ersten Mal von dem Buch gehört hatte, musste ich es einfach lesen.
Erwartet hatte ich eine sowohl emotionale, bewegende, als auch teilweise witzige Geschichte voller Abenteuer.
Das Ergebnis jedoch, war dann etwas anders als erhofft.
Kommen wir zuerst zum Schreibstil. Er ist größtenteils sehr jugendlich gehalten und flüssig zu lesen, stellenweise waren die Übergänge von der Erzählung zur direkten Rede jedoch etwas holprig, so dass man ab und an etwas genauer lesen musste, um zu verstehen, wer denn jetzt genau mit wem redet. Abgesehen davon, hat die Autorin es geschafft, mit ihren Erzählungen und kleinen Exkursionen, eine wirklich französische Stimmung zu schaffen. Landschaften, Küche und landestypische Begebenheiten haben mich daran erinnert, dass ich schon viel zu lange nicht mehr in Frankreich war 😉
Die Protagonisten sind liebevoll ausgearbeitet, mit ihren ganz eigenen Stärken, Schwächen und Problemen sowie Träumen, Wünschen und Sorgen. So sollte eigentlich für fast jeden Leser ein Charakter dabei sein, mit dem er zumindest ein Stück weit mitfiebern kann.
Leider lag genau darin mein Problem. Mir lag der Hauptcharakter Mireille einfach so gar nicht. Ich empfand sie größtenteils als anstrengend und konnte nahezu keinerlei Sympathie aufbauen. Hinzu kommt, dass der Humor, der mit dem Thema Road-Trip üblicherweise einhergeht, zwar vorhanden, aber einfach nicht meiner war. In Folge dessen, waren mir die Witze zu flach und die Wendungen zu wenig nachvollziehbar. Das ist natürlich sehr schade, aber was soll man machen, wenn einfach die Chemie nicht stimmt? 😉
Nichtsdestotrotz möchte ich die Geschichte um Mireille, Astrid und Hakima allen ans Herz legen, die Spaß an Road-Trips und/oder Geschichten rund um die Themen Diskriminierung und Mobbing, aber auch guten Dingen wie Freundschaft, Selbstliebe und der Erfahrung, was im Leben wirklich zählt, haben. Denn die Grundidee ist wirklich toll! Vermutlich wäre meine Meinung anders ausgefallen, wenn der Humor oder noch besser, die Sympathie, gepasst hätten.