Originaltitel: Pax
€ (D) 16,99 | € (A) 17,50
Klappentext:
Peter hat den Fuchswelpen Pax vor dem sicheren Tod gerettet und aufgezogen – seitdem sind die beiden unzertrennlich. Peter und Pax verstehen sich ohne Worte, und nur zusammen fühlen sie sich ganz. Aber dann kommt der Krieg und reißt die beiden auseinander. Zwischen ihnen liegen Hunderte von Kilometern und warten tausend Gefahren, doch von ihrer Sehnsucht getrieben, kennen die beiden nur einen Gedanken: den anderen wiederzufinden …
Sara Pennypacker und Jon Klassen haben eine berührend-poetische Freundschaftsgeschichte geschaffen, die gleichzeitig ein Plädoyer für Menschlichkeit in Zeiten des Krieges ist.
Mit zwölf schwarz-weiß Illustrationen von Jon Klassen.
„Schlaff und verletzlich hing er im Griff des Mannes, obwohl er jetzt genug Angst verspürte, um zu beißen. Doch an diesem Tag wollte er seine Menschen nicht verärgern.“ Seite 12
„Peter versuchte, das letzte Bild, das er von seinem Fuchs vor Augen hatte, zu vergessen. Bestimmt war er dem Wagen nicht lange gefolgt. Andererseits war die Vorstellung, wie Pax sich verwirrt auf den Schotter sinken ließ, nur noch schlimmer.„ Seite 22
„Viele Ungerechtigkeiten werden aus der Welt geschafft, weil erst die Wut darüber Menschen dazu bringt, etwas ändern zu wollen. Doch zunächst einmal müssen wir alle herausfinden, wie wir diese Wut in uns zivilisieren.„ Seite 238
Die Handlung setzt ein, als Peter, ein 12-jähriger Junge, von seinem Vater gezwungen wird, seinen Fuchs Pax auszusetzen. Der Vater selbst wird in den Krieg ziehen und so muss Peter zu seinem Großvater, wohin er Pax nicht mitnehmen darf. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, bedeutete das für mich natürlich feuchte Augen, und das bereits nach den ersten paar Seiten…
Da Peter und Pax bereits seit Jahren zusammen durch dick und dünn gehen -gefunden haben sich die beiden in Zeiten größter Not, als die Welt für keinen der beiden ein noch dunklerer Ort hätte sein können-, sind die Empfindungen füreinander sehr tief, was man mit jeder gelesenen Zeile mehr erkennt. So versteht es sich von selbst, dass Peter versucht zurückzugelangen, um seinen Freund zu retten. Doch die Zeit drängt, denn der Krieg kommt immer näher. Und mit ihm alle Grausamkeiten die dieser für Mensch und Umwelt bedeutet.
Von Anfang an fällt einem der Schreibstil ins Auge, der sehr von dem alltäglichen abweicht. Er erinnert an ein Märchen, das Eltern ihrem Kind vorlesen. Um die Empfindungen beider Charaktere zu verdeutlichen, erfahren wir immer im kapitelweisen Wechsel, wo der entsprechende Charakter sich gerade befindet, was er erlebt und empfindet. Wirklich süß fand ich hierbei die Zeichnungen der beiden in der jeweiligen Kapitelüberschrift.
Besonders gut hat mir gefallen, wie die Autorin Pax zum Leben erweckt. Hierbei hat sie nicht nur Empfindungen seinem Jungen gegenüber einfließen lassen, so ist er zum Beispiel von einem ausgeprägtem Beschützerinstinkt ihm gegenüber getrieben, sondern auch Wert auf seine „füchsische“ Seite gelegt. Wir erfahren einiges über typisches Verhalten der Tiere, wobei mir besonders die Szene gut gefallen hat, als Pax zurück zu Peter will, aber dann von einem Vogel abgelenkt wird 😀
Solche Details machen ihn lebendiger und authentischer, das finde ich persönlich sehr gut gelungen!
Natürlich erleben die beiden auf ihrer Reise zueinander so manches Abenteuer, sowohl witzige als auch gefährliche. Aber man hofft einfach von Anfang an, dass die beiden nie das Ziel aus den Augen verlieren und heil sowie vereint aus der Geschichte herauskommen werden. Ob meine Hoffnung erfüllt wurde, müsst ihr schon selbst lesen 😉
Auf den ersten Blick ist „Mein Freund Pax“ eine Geschichte über Freundschaft, Liebe und Verbundenheit. Aber sie kann weit mehr als das! Anfänglich dachte ich, dass es sich hierbei um ein tolles Kinderbuch handelt, aber mittlerweile bin ich der Meinung, dass auch Erwachsene viel Freude an dieser mehr als liebevollen, warmherzigen und vor allem tiefgründigen Geschichte haben werden, die auch die ein oder andere Lebensweisheit für den Leser bereithält! Ich kann nur sagen: ich bin verliebt in dieses Werk!
mein Fazit: