Die Welt ist kein Ozean – Miss Franziska und ihre Mission

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Quelle: cbt

Die Welt ist kein Ozean


ORIGINALAUSGABE



Erscheinungstermin: 27. Juli 2015 
Paperback, Klappenbroschur,
352 Seiten, ab 14 Jahren, 13,5×21,5cm
ISBN: 978-3-570-16296-5


€ 14,99 [D] | € 15,50 [A] | CHF 20,50* (*empf. VK-Preis) 
ebook € 11,99 [D] | CHF 15,00* (*empf. VK-Preis) 

Verlag: cbt


die Autorin:

Alexa Hennig von Lange wurde 1973 geboren und begann bereits mit acht Jahren zu schreiben. 1997 erschien ihr Debütroman Relax, mit dem sie über Nacht zu einer der erfolgreichsten Autorinnen und zur Stimme ihrer Generation wurde. 2002 bekam sie den Deutschen Jugendliteraturpreis. Es folgten zahlreiche Romane für Erwachsene wie Jugendliche und Kinder, außerdem Erzählungen und Theaterstücke. Alexa Hennig von Lange lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Berlin.


Klappentext:

Ausgerechnet in einer psychiatrischen Klinik für Jugendliche will die 16-jährige Franzi ihr Schulpraktikum machen. Sie stellt sich das abenteuerlich und besonders vor – muss aber schnell erkennen, dass sie eine Welt betritt, in der die Normalität außer Kraft gesetzt ist. Hier trifft sie auf den 18-jährigen Tucker – und Tucker trifft sie voll ins Herz. Nach einem traumatischen Erlebnis spricht er nicht mehr. Tief in sich zurückgezogen, dreht er im Schwimmbad seine Runden, am liebsten unter Wasser, wo ihn keiner erreichen kann. Behutsam versucht Franzi, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Als ihr das gelingt, steht sie vor einer schweren Entscheidung: Soll sie wie geplant für eine Zeit ins Ausland gehen? Oder dem Herzen folgen, das gerade erst wieder zu sprechen begonnen hat?

Zitate:

„Seit ich auf der Welt bin, versucht meine Mutter, mich von allem fernzuhalten, was mich auch nur im Ansatz traumatisieren könnte. Aber genau darum fühle ich mich traumatisiert.“ Seite 7

„Ich halte mich an den langen Grasbüscheln fest, ziehe mich hoch, während über mir die Maschinen donnernd starten und landen. Dickbäuchige Giganten, wie Wale in einem endlosen, stillen Ozean, der mich stolz und schwarz umgibt.“ Seite 139

„Alles im Leben muss eine Zehn sein, sonst hat es keinen Zweck.“ Seite 166


Charaktere: 
Die wohlerzogene, 16-jährige Franziska, lebt mit ihrer Familie ein behütetes Leben in einem gut situierten Umfeld. Sie ist wohlerzogen, hilfsbereit und ein Philanthrop, der stets versucht anderen zu helfen oder einfach nur mit ihrer optimistischen Art für sie da zu sein. Auch wenn sie selbst dabei manchmal zu kurz kommt… 
Aber das reicht ihr nicht mehr. Von ihrer Mutter von jedem Risiko ferngehalten und „überbemuttert“, wünscht sie sich nichts sehnlicher, als eigene Erfahrungen zu machen und zumindest ein einziges Mal auf eigenen Beinen zu stehen. Aus diesem Grund beschließt sie ihre schulische Praktikumswoche in der Psychiatrie zu absolvieren, um dort kranken Jugendlichen zu helfen und damit aus ihrer heilen Welt zu entfliehen.


Meinung:
Es kommt, wie es kommen muss… Unter allen Menschen, verliebt Franziska sich ausgerechnet in den unnahbarsten, verkorkstesten Psychiatrieinsassen Tucker. Er leidet seit einem traumatischen Erlebnis unter totalem Mutismus, einer Blockade verbal zu kommunizieren. 
Sein Schicksal ist tragisch, als er in der Klinik ankam wusste niemand, wer er war oder woher er kam…
Aus irgendeinem Grund berührt er sie, aber sie kann nicht greifen, woran es liegt. Zumal er ja nicht ein einziges Wort mit ihr gesprochen hat. Relativ bald stellt sich heraus, dass sie tatsächlich eine positive Wirkung auf ihn hat, auch wenn sie sich nicht erklären kann wie oder wieso. 
Könnte sie es vielleicht schaffen, ihn aus seiner Lethargie zu befreien und ihn dazu bringen, sein Trauma zu verarbeiten? So dass er vielleicht, ja vielleicht sogar am Ende wieder heilen und auch sprechen kann? Aber ist das überhaupt zu schaffen, oder werden bei dem Versuch nur er oder sie verletzt und am Ende bleiben zerstörte Hoffnungen?
Sie muss ihm helfen, nicht zuletzt, um auch ihren eigenen Weg und sich selbst zu finden, nichtsahnend wohin die Reise sie führt.

„Die Welt ist kein Ozean“ ist die emotionale Reise eines Mädchens auf dem Weg zum Erwachsenwerden und ihrer Suche nach Glück. Tiefgründig, fröhlich, traurig, wie das Leben nunmal oft spielt. 
Denn wie wir alle wissen: das Erwachsenwerden kann auch mal schmerzhaft sein 😉

Die gewählte Ich-Perspektive für Franzi lässt uns ihren tiefgründigen Gedanken, aber auch ihrer spaßigen, flapsigen Art näherkommen und macht sie für den Leser sehr authentisch und sympathisch. Wir dürfen tief in ihre innere Zerrissenheit aber auch in ihre fröhliche Natur eintauchen, was den Lesegenuss nur umso emotionaler gestaltet. Das Ganze wird von dem jugendlichen Schreibstil unterstützt, der durchweg eingängig ist und perfekt zu der Geschichte passt 🙂


So manch einer wird bestimmt auch mal zum Taschentuch greifen müssen, selbst wenn es bloß dafür benutzt wird, Franziskas beste Freundin Nelli zu erschlagen, die die Geduld des Lesers doch ab und an recht stark strapaziert 😉 


Aber lest selbst, es lohnt sich!


  

Vielen herzlichen Dank an den cbt Verlag für dieses Rezensionsexemplar!
mein Fazit: 
                                 5 von 5 Sternen


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14 Kommentare

  1. Hallo Liebes :-*

    Ich stecke gerade noch mitten im Buch und habe deine Rezi nur überflogen 😉 Sobald ich fertig bin komme ich noch mal vorbei 🙂

    Aber da ich die 5 Sterne gesehen habe kann die Rezi nur gut sein :-*

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