All die verdammt perfekten Tage – Oder „Indiana erwandern“ mal anders ;)

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Quelle: Limes

All die verdammt perfekten Tage

von Jennifer Niven  

Originaltitel: All the Bright Places

Originalverlag: Knopf Books for Young ReadersNew York 2015
aus dem Amerikanischen von: Alexandra Ernst

Erscheinungstermin: 28. Dezember 2015 
Paperback, Klappenbroschur
400 Seiten,

ISBN: 978-3-8090-2657-0 

€ 14,99 [D] | € 15,50 [A] | CHF 20,50 * (* empf. VK-Preis) 

ebook € 11,99 [D] | CHF 14,00 * (* empf. VK-Preis) 

Verlag: Limes


die Autorin: 

Jennifer Niven wuchs in Indiana auf, dort, wo auch All die verdammt perfekten Tage spielt. Mit der herzzerreißenden Liebesgeschichte von Violet und Finch hat sie Verlage in aller Welt begeistert – die Rechte wurden in 32 Länder verkauft. In den USA stieg All die verdammt perfekten Tage sofort auf Platz 13 der New-York-Times-Bestsellerliste ein, eine Hollywoodverfilmung ist ebenfalls in Planung. Heute lebt die Autorin mit ihrem Verlobten und ihren »literarischen« Katzen in Los Angeles, wo sie 2000 das Schreiben zu ihrem Hauptberuf machte.


Klappentext:


Ein Mädchen lernt zu leben – von einem Jungen, der sterben will


Ist heute ein guter Tag zum Sterben?, fragt sich Finch, sechs Stockwerke über dem Abgrund auf einem Glockenturm, als er plötzlich bemerkt, dass er nicht allein ist. Neben ihm steht Violet, die offenbar über dasselbe nachdenkt wie er. Von da an beginnt für die beiden eine Reise, auf der sie wunderschöne wie traurige Dinge erleben und großartige sowie kleine Augenblicke – das Leben eben. So passiert es auch, dass Finch bei Violet er selbst sein kann – ein verwegener, witziger und lebenslustiger Typ, nicht der Freak, für den alle ihn halten. Und es ist Finch, der Violet dazu bringt, jeden einzelnen Moment zu genießen. Aber während Violet anfängt, das Leben wieder für sich zu entdecken, beginnt Finchs Welt allmählich zu schwinden… 

Zitate:

„An den Feiertagen habe ich geschlafen, am Erntedankfest, an Weihnachten und über Silvester und Neujahr. Ich kann nicht sagen, was diesmal anders war, aber als ich aufwachte, fühlte ich mich noch toter als gewöhnlich.“ Seite 10

„Und für einen kurzen Augenblick spüre ich es: den Frieden und die Leere im Geist, als ob ich bereits tot wäre.“ Seite 16

„Ich beuge mich vor, bin eine menschliche Rakete. Bin. Das. Auto. Und ich schreie, weil mich der Lärm noch wacher macht.“ Seite 66

„Du bist alle Farben auf der Welt in ihrer ganzen Herrlichkeit.“ Seite 182 

Charaktere:

Theodore wird von allen als Freak bezeichnet. Er macht in der Schule Ärger, prügelt sich, ist wild und aufbrausend. Er macht was er will und wann er es will! Aber, was die meisten nicht erkennen, ist, dass es sein größter Wunsch ist GESEHEN zu werden. Nicht „sehen“ im üblichen Sinn natürlich, sondern als Mensch. Er ist auf der Suche nach sich selbst und die meisten seiner Dummheiten sind nur darin begründet, dass er spüren MUSS, dass er lebt! 


Violet hat eigentlich alles, was man sich nur wünschen kann. Ein behütetes Elternhaus, gute Noten und sie ist bei allen beliebt. Wäre da nicht der Unfall, bei dem ihre Schwester Eleanor starb und an dem sie sich die Schuld gibt. Im Gegensatz zu Theodore, versucht sie alles, um NICHT gesehen zu werden. Einst war sie ein Mädchen mit Träumen und Plänen. Heute ist nicht mehr viel von ihr übrig. 



Meinung:

Die Geschichte beginnt recht skurril. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man glatt darüber lachen. Als sich Theo mal wieder an den Rand des Selbstmords begibt, um sich lebendiger zu fühlen, trifft er -auf dem selben Turm am Rand stehend- auf Violet. Obwohl es für den Leser den Anschein hat, als hätte er mit seinem Leben abgeschlossen, setzt er in diesem Moment alles daran, Violet vom Springen abzuhalten… Als sie dann kurz darauf gemeinsam ein Schulprojekt absolvieren müssen, beginnt für die beiden ein neues Leben. 


Jennifer Niven hat es geschafft, mich auf eine zauberhafte Reise zu entführen, auf der ich so ziemlich alle Emotionen empfinden durfte, die einem beim Lesen möglich sind.
Ich habe gelacht, wegen Theos losem, aber oftmals auch poetischem Mundwerk – aber auch geweint, so ergreifend waren einige der Szenen für mich. 
Hierbei spielen natürlich die beiden Protagonisten die größte Rolle. Erzählt wird im Wechsel zwischen ihnen, jeweils aus der Ich-Perspektive. Sie sind liebevoll ausgearbeitet, mit all ihren Stärken, Schwächen, Ängsten und Träumen: zwei eigentlich komplett unterschiedliche Menschen, die versuchen, sich gegenseitig beizubringen zu leben. 
Sowohl Violet als auch Theo sind unheimlich liebenswert und authentisch. Nicht selten habe ich plötzlich laut losgelacht, so vertieft war ich in die humorvolle aber auch traurige Geschichte um die beiden.

All die verdammt perfekten Tage ist für mich ein Buch, dass mich von Anfang bis Ende mitreißen konnte. Nicht nur, dass die vielfältigen Emotionen einen in die Geschichte versinken lassen, sondern auch die Tatsache, dass man oftmals selbst ins Grübeln kommt, haben dieses Buch für mich zu etwas Besonderem gemacht.
Wie einfach kann es sein, jemand anderen glücklich zu machen? Habt ihr darüber schonmal nachgedacht? Die Reise der beiden zeigt nur ein paar der nahezu unbegrenzten Möglichkeiten dazu, vielleicht kann man sich ja Inspirationen holen 😉
Aber natürlich sind auch die traurigen Aspekte mit vielen Gedanken verbunden. 
Violets Umgang mit dem Tod ihrer geliebten Schwester zum Beispiel, zeigt uns einmal mehr, wie unterschiedlich Menschen mit solchen Dingen umgehen und wie wichtig es ist, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen. Vielleicht gibt es ja jemanden, der Hilfe benötigt, auch wenn es auf den ersten Blick nicht danach aussieht.

Bewegend und emotional, ich hätte noch stundenlang weiterlesen können!




Vielen herzlichen Dank an Limes für dieses Rezensionsexemplar!

mein Fazit: 
                                 5 von 5 Sternen

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3 Kommentare

  1. Huhu,
    da sprichst du mir aus der Seele. Ich habe das Buch heute beendet und ringe selbst noch mit den Worten darüber, weil ich einfach noch drüber nachdenken muss.
    Vio und Theo fand ich auch sehr liebenswert und ihre Geschichte geht einfach sehr tief.
    LG Chia

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