{"id":2372,"date":"2019-01-31T10:07:08","date_gmt":"2019-01-31T09:07:08","guid":{"rendered":"https:\/\/booknaerrisch.de\/?p=2372"},"modified":"2019-02-02T09:36:32","modified_gmt":"2019-02-02T08:36:32","slug":"tannenstein","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/booknaerrisch.de\/tannenstein\/","title":{"rendered":"[Rezension] Tannenstein"},"content":{"rendered":"

von Linus Geschke<\/p>\n

Erscheinungstermin: 31. Januar 2019
\nKlappenbroschur,
\n384 Seiten,
\nOriginalausgabe;<\/p>\n

ISBN: 978-3-423-26218-7
\n\u20ac (D) 15,90 | \u20ac (A) 16,40
\nebook<\/a> \u20ac (D) 13,99<\/p>\n

Verlag und Quelle f\u00fcr Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: dtv premium<\/a>
\n

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der Autor:\u00a0<\/strong><\/span><\/h2>\n

Linus Geschke<\/a>, 1970 in K\u00f6ln geboren, arbeitet als freier Journalist f\u00fcr \u203aSPIEGEL online\u2039, das \u203aManager Magazin\u2039 und die \u203aFrankfurter Allgemeine Sonntagszeitung\u2039. F\u00fcr seine Reisereportagen hat er mehrere Journalistenpreise gewonnen.<\/p>\n

Klappentext:<\/strong><\/span><\/h2>\n

„Wenn der Wanderer kommt, sterben Menschen. Elf in Tannenstein, einem abgelegenen Ort nahe der tschechischen Grenze. Ein Tankwart im Harz, eine Immobilienmaklerin aus dem Allg\u00e4u. Der Killer kommt aus dem Nichts, t\u00f6tet ohne Vorwarnung und verschwindet spurlos.<\/p>\n

Der Einzige, der sich ihm in den Weg stellt, ist Alexander Born: ein Ex-Polizist mit besten Kontakten zur Russenmafia. Einst hatte der Wanderer seine Geliebte get\u00f6tet, jetzt will Born Rache \u2013 und wird Teil einer Hetzjagd, die dort endet, wo alles begann: Tannenstein.“<\/p>\n

Zitate:\u00a0<\/span><\/strong><\/h2>\n

Vielleicht sah er keinen anderen Ausweg; vielleicht dachte er, er h\u00e4tte eine Chance. Er hatte keine.<\/strong> Seite 12<\/span><\/em><\/p>\n

Er hatte kein Problem damit, eine Waffe zu holen, mit der er einen Menschen t\u00f6ten wollte, aber ein achtlos in der Landschaft liegen gelassenes St\u00fcck Plastik bereitete ihm Gewissensbisse.<\/strong> Seite 35<\/span><\/em><\/p>\n

Ohne ihn, das wusste er, w\u00fcrde es nur noch Dunkelheit geben.<\/strong> Seite 112<\/span><\/em><\/p>\n

Meinung:<\/span><\/strong><\/p>\n

Ein Ex-Cop und -H\u00e4ftling, der gerne mal etwas abgegriffen hat und eine prinzipientreue Polizistin sind wohl die schlechteste Kombi um einen Fall zu l\u00f6sen, oder?
\nVor allem, wenn es bei einem der beiden um Rache und beim anderen um die gerechte Strafe im juristischen Sinne geht, oder?
\nBl\u00f6d nur, wenn man letzten Endes eigentlich gar keine andere Wahl hat, weil man sich von jetzt auf gleich in eine Situation gebracht hat, in der es eigentlich nur noch ums blanke \u00dcberleben geht.<\/p>\n

Obwohl Linus Geschke ja mittlerweile kein Neuling mehr auf dem Autorenmarkt ist, war „Tannenstein“ mein erstes Buch von ihm. Wo bietet es sich mehr an einzusteigen, als bei einer neuen Reihe \ud83d\ude09<\/p>\n

Vom Schreibstil her habe ich absolut nichts zu m\u00e4keln. Geschke erz\u00e4hlt die Geschichte in\u00a0kurzen Kapiteln mit einem angenehmen Schreibstil, bei denen immer wieder die Perspektive wechselt. Das w\u00e4re an sich schon spannend, aber er schafft es das Ganze noch zu toppen. Jetzt fragt ihr euch sicher, wie er das macht, oder?
\nF\u00fcr mich hing das zum einen damit zusammen, dass wir nicht nur die Sicht von Born oder Norah erleben d\u00fcrfen, sondern auch aus ein paar der doch etwas b\u00f6seren Buben sowie ganz anderen Charakteren. Ich muss zugeben, dass ich eine Zeit lang nicht so recht wusste, wer f\u00fcr den weiteren Verlauf noch wichtig werden w\u00fcrde, oder wer sowieso stirbt, aber das bekommt man dann doch recht schnell heraus.
\nZum anderen ist euch sicher aufgefallen, dass ich -was die Handlung betrifft- nicht wirklich ins Detail gegangen bin, oder? Das liegt daran, dass der Autor unheimlich viel Augenmerk darauf gelegt hat, beide Seiten -„gut“ und „b\u00f6se“- sowohl mit Leben zu f\u00fcllen, als auch die Grenzen zwischen Schwarz und Wei\u00df komplett verschmelzen zu lassen. Pl\u00f6tzlich hat man Mitleid mit einem der Kriminellen, oder ein vermeintlich korrekter Charakter geht einem ziemlich auf den Keks. Man sieht sich des \u00d6fteren vor einem doch eher moralischen Dilemma, zumal es doch viel um das Thema Selbstjustiz geht. Was ist richtig, was ist falsch, wie weit w\u00fcrde man selbst gehen und vor allem, durch welchen Ausl\u00f6ser w\u00fcrde man sich eventuell doch \u00fcber seine eigenen ethischen Grenzen hinwegsetzen?? Fragen \u00fcber Fragen denen man sich als Leser immer mal wieder stellen muss und die dieses Buch f\u00fcr mich zu etwas Besonderem gemacht haben. Das lie\u00df mich sehr gerne dar\u00fcber hinwegsehen, dass ein paar Kleinigkeiten oder eher gesagt Entscheidungen der Protas nicht zu 100% nachvollziehbar waren – also zumindest f\u00fcr mich nicht. Aber das Gesamtkonstrukt, die Spannung und das Kopfkino konnten das allemal wieder wett machen.<\/p>\n

Was man jedoch dazu sagen muss, ist, dass es bei „Tannenstein“ thematisch einfach um Auftragskiller, Zwangsprostitution, Korruption, etc. geht, dementsprechend direkt und stellenweise brutal ist das Buch auch szenenweise. Ich meine, ICH fands toll, f\u00fcr mich w\u00e4re ein z\u00e4rtlicher M\u00f6rder in dem Kontext nicht infrage gekommen. Jedoch sollte man nunmal auch nicht pingelig sein, wenn einem -bildlich gesprochen- beim Lesen mal etwas Hirnmasse um die Ohren fliegt \ud83d\ude09
\nF\u00fcr mich war „Tannenstein“ jedenfalls ein gelungener Einstieg und ich freue mich schon jetzt auf eine Fortsetzung.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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