Die Schatten von Valoria #1
von Marie Rutkoski
Originaltitel: The Winner´s Curse
Originalverlag: Farrar Straus Giroux Books for Young Readers, 2014
aus dem Englischen von: Barbara Imgrund
Erscheinungstermin: 28. September 2018
Hardcover, gebunden mit Schutzumschlag,
368 Seiten, ab 14 Jahren, 14,8 x 22,0 cm
ISBN: 978-3-551-58388-8
D: 19,99 € | A: 20,60 € / ebook D: 13,99 €
Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Carlsen
die Autorin:
Marie Rutkoski wuchs als das älteste von vier Kindern in Illinois auf und stellte schon früh fest, dass sie ein Buchmensch ist. Heute lebt sie in New York, wo sie am Brooklyn College unterrichtet. Sie schreibt Romane für Kinder und Jugendliche und hat zwei Söhne.
Klappentext:
„Als Tochter des ranghöchsten Generals von Valoria hat die siebzehnjährige Kestrel nur zwei Möglichkeiten: der Armee beizutreten oder jung zu heiraten. Aber Kestrel hat fürs Kämpfen wenig übrig; für sie ist die Musik das kostbarste Gut. Einem plötzlichen Impuls folgend ersteigert sie den Sklaven Arin, der sie auf unerklärliche Weise fasziniert. Schon bald muss sie sich eingestehen, dass sie mehr für ihn empfindet, als sie sollte. Doch er hat ein Geheimnis – und der Preis, den sie schließlich für ihn zahlt, wird ihr Herz sein …“
Meinung:
„Spiel der Macht“ ist der Einstieg in die „Die Schatten von Valoria“-Trilogie. Ich hatte ihn sehnsüchtig erwartet, soeben beendet und bin nun, was meine Bewertung betrifft, etwas zwiegespalten.
Fangen wir mit dem an, was mir sehr gut gefallen hat.
Da wäre zum einen der Schreibstil. Er ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, ermöglicht so einen tollen Lesefluss. Voller Emotionen und ja, stellenweise schon fast poetisch anmutenden Gedanken, fesselte er mich von der ersten bis zur letzten Seite.
Damit einhergehend erwacht auch das komplette Szenario um Kestrel und Arin zum Leben. Marie Rutkoski hat es geschafft eine Welt zu kreieren, die nicht nur die Unterschiede inklusive Gebräuchen und ähnlichem zwischen den Valorianern und den Herrani aufzeigt, sondern ebenso ihre Gefühle zueinander. Aber gleichzeitig eben auch, worauf dieser Hass und die Abneigung begründet sind.
Durch die Perspektivenwechsel zwischen den beiden erleben wir hautnah, wie sie dem Ganzen gegenüber stehen und glaubt mir, als Leser erlebt man dabei nicht nur die ein oder andere Überraschung, sondern kommt auch selbst ins Grübeln, weil man ab und an einfach überhaupt nicht entscheiden kann, auf wessen Seite man sich nun schlagen will…
So ensteht ein sehr lebhaftes und fühlbares Setting, das mich als Leser überzeugen konnte.
Leider gab es jedoch auch Punkte, die mir weniger gefallen haben. Natürlich ist das Konzept „Junge trifft Mädchen in einem zueinander feindlichen Umfeld“ nichts Neues. Und auch nicht die Tatsache, dass die beiden sich dennoch annähern. Dementsprechend hat es mich angenehm überrascht, dass manche Dinge eben doch anders verliefen, als erwartet, zum Beispiel das Ende, aber dazu kann ich ja nun wirklich nichts verraten! Dennoch bekommt dieser Teil der Geschichte für mein Empfinden in Summe etwas zu viel Aufmerksamkeit. Obwohl der Leser weiß, oder zumindest erahnen kann, wohin sich das Ganze entwickelt, zieht sich der emotionale Zwiespalt oder Umschwung der beiden etwas und die Geschichte dahinter kommt für meinen Geschmack etwas zu sehr ins Stocken. Die Art und Weise, in der sich dieser Strang entwickelt, empfand ich etwas konstruiert und vorhersehbar, eine Kürzung hätte der Geschichte, wenn es nach mir ginge, sehr gut getan.
Nichtsdestotrotz wurde ich als Leser dem Ende zu sehr gut für diese Länge entschädigt, denn hier fährt die Autorin noch einmal alles auf, was ihr an Spannung und Wandel zur Verfügung steht. So bleibt mir wohl -nach diesem Einstieg der neugierig macht- nichts anderes übrig als die Fortsetzung zu erwarten, die hoffentlich mehr vom bereits gezeigten Können der Autorin für den Leser bereithält, nachdem die Einführung der Gegebenheiten und Personen nun abgeschlossen ist. Ich freue mich darauf.