[Rezension] Cassardim #1 – Jenseits der Goldenen Brücke

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von Julia Dippel

Erscheinungstermin: 17. Oktober 2019
Gebunden mit Schutzumschlag und Goldeffekt,
528 Seiten,
ab 13 Jahren;

ISBN: 978-3-522-50645-8
€ (D) 17,00 | € (A) 17,50
ebook € (D) 13,99

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: PLANET!

 

 

die Autorin: 

Julia Dippel wurde 1984 in München geboren und arbeitet als freischaffende Regisseurin für Theater und Musiktheater. Um den Zauber des Geschichtenerzählens auch den nächsten Generationen näherzubringen, gibt sie außerdem seit über zehn Jahren Kindern und Jugendlichen Unterricht in dramatischem Gestalten. Ihre Textfassungen, Überarbeitungen und eigenen Stücke kamen bereits mehrfach zur Aufführung.

Klappentext:

„Gefährlich, überraschend und fesselnd – willkommen in Cassardim!

Amaia ist gerade sechzehn geworden – zum achten Mal. Warum ihre Familie so langsam altert und warum sie keinem ihrer fünf Geschwister ähnelt, möchte Amaia unbedingt herausfinden, aber ihre Eltern tun alles, um dieses Familiengeheimnis zu wahren – ständige Umzüge, strenge Regeln und Gedankenkontrolle inklusive. Amaia sieht ihre Chance gekommen, als ihre älteren Brüder eines Tages einen Gefangenen mit nach Hause bringen: den geheimnisvollen wie gefährlichen Noár, der ebenso wenig menschlich ist wie sie. Doch dann wird Amaias Familie angegriffen und plötzlich ist Noár ihre letzte Hoffnung: Er verlässt mit ihnen die Menschenwelt und bringt sie nach Cassardim, ins Reich der Toten, wo Amaia zwischen Intrigen, Armeen, lebendig gewordenen Landschaften, unwirklichen Kreaturen und mächtigen Fürstenhäusern endlich ihre Antworten findet – und ihr Herz verliert.“

Meinung:

Manche von euch mögen sich gerade fragen, wie ich -als jemand, der nicht unbedingt auf Romantik in Büchern steht- dazu komme, Cassardim zu lesen.
Die Antwort lautet schlicht und ergreifend, dass ich bislang Julia Dippel zwar bereits zwei mal live erleben durfte, aber noch nicht eins ihrer Werke gelesen habe.
Darüber hinaus klang die Story einfach zu gut, da dachte ich mir, dass ich eventuell auch mal über die Liebessachen „hinwegsehen“ könnte – zumindest falls das Motiv nicht zu ausgeprägt werden sollte.
Und seien wir ehrlich: das Grundthema klingt jetzt im ersten Moment nicht nach der Neuerfindung des Rads, oder? Mädchen trifft Junge, sie mögen sich nicht, aber dennoch ist da eine dunkle Anziehung.
Nur… Dass Amaia eben kein normales Mädchen ist, sondern schon ziemlich alt, dass sie andere mit der „Macht der Worte“ quasi fernsteuern kann und dass sie und ihre 5 Geschwister regelmäßig „manipuliert“ werden, Dinge zu vergessen – sie aber die einzige ist, die diesem Zwang etwas entgegenzusetzen hat. Heimlich zwar, aber immerhin.
Und auch Noár ist definitiv kein „normaler“ Junge und schon gar nicht nur der Badboy, den man im ersten Moment sehen möchte. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, müsst ihr selbst entscheiden!
Fakt ist, dass die beiden uns auf eine abenteuerliche Reise nach Cassardim mitnehmen, auf der Noár nicht die größte Gefahr sein wird! Oder vielleicht doch??? Gute Frage!

Mir wurde jedenfalls sehr schnell klar, dass die Autorin wohl keine Geschichte abliefern wird, die zum Großteil auf die Romantik ausgelegt ist. Dafür ist sie zu spannend, zu nervenaufreibend und ja, auch zu blutig! Das Leben, das Amaia unfreiwillig führt, war von Anfang an gefährlich. Aber die Gefahren werden von Seite zu Seite größer und auch phantastischer! Die Ereignisse überschlagen sich eigentlich fast durchgehend, Action und Atemlosigkeit en masse!

Abgerundet wird das Ganze noch durch das Setting und die Charaktere. Beides wurde mit so viel Liebe zum Detail und Ideenreichtum kreiert, dass man sowohl Landschaft, Flora und Fauna vor Augen sehen kann, als auch die einzelnen Personen hassen und lieben lernt. Natürlich gibt es bei letzteren auch eine gehörige Portion Intrigen, Lügen und Geheimnisse, sodass man oftmals nicht weiß, wem man nun trauen kann. Wie man sich vielleicht denken kann, führt das unweigerlich zu der ein oder anderen Überraschung.

Ihr seht, ich bin ein bisschen verliebt. JAAAA, ich gebs ja zu! Selbst der Romantikteil hat mir sehr gut gefallen – nicht zu viel und nicht zu wenig. Er hat mich zum Schmunzeln und Mitfiebern gebracht und ja, ein Stück weit war Noár zugegeben schon auch sexy 😉

Cassardim – Jenseits der goldenen Brücke“ hat mich definitiv überrascht. Die Geschichte und das Gesamtkonstrukt drumherum konnten mich enorm packen und neugierig machen, wie das Ganze weitergeht. Für mich ein klares 520-Seiten Highlight, das ich in 2 Tagen verschlungen habe und mich kribbelig der Fortsetzung entgegenfiebern lässt. Bitte mehr!!!

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