Knochen lügen nie – Tempes 17. Fall

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Quelle: Blessing

Knochen lügen nie 

von Kathy Reichs 
Originaltitel: Bones Never Lie 

Originalverlag: Scribner; 2014

Aus dem Amerikanischen von Klaus Berr 

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Erscheinungstermin: 12. Januar 2015 
Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag, 
432 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3896674531 
D: € 19,99 | A: € 20,60 | CHF 28,50 * (*empf. VK-Preis)

ebook D € 15,99 | CHF 20,00* (*empf. VK-Preis)



die Autorin:

Kathy Reichs, geboren in Chicago, lebt in Charlotte und Montreal. Sie ist Professorin für Soziologie und Anthropologie und unter anderem als forensische Anthropologin für gerichtsmedizinische Institute in Quebec und North Carolina tätig. Ihre Romane erreichen regelmäßig Spitzenplätze auf internationalen und deutschen Bestsellerlisten und wurden in 30 Sprachen übersetzt. Tempe Brennan ermittelt auch in der von Reichs mitkreierten und -produzierten Fernsehserie „Bones – Die Knochenjägerin“.

ACHTUNG: Für alle, die vorangegangenen Bände noch nicht gelesen haben, enthält diese Rezi logischerweise Spoiler 😉



Charaktere:

Temperance Brennan ist eine hochdotierte forensische Anthropologin, die auf Grund ihrer Qualifikationen international – in Charlotte und Quebec – tätig ist. Sie ist stets sehr gewissenhaft und nimmt sich frei laufende Mörder und ungesühnte Verbrechen sehr zu Herzen, was ihr des Öfteren schlaflose Nächte bereitet. Hat sie sich erstmal festgebissen, lässt sie nur schwer wieder los. 
Doch auch menschlich hat sie Einiges zu bieten. Sie ist eine liebevolle Tochter und Mutter und würde für die, die ihr nahe stehen, über Leichen gehen. Sie hat viel Humor (mit einer guten Portion Sarkasmus), aber keinen Sinn für Pietätlosigkeit oder sonstige Ungerechtigkeiten. 
Tempe ist eine ehemalige Alkoholikerin, was sie zwar nie aus den Augen verliert, ihr aber dennoch ab und an das Leben erschwert. 
Generell ist sie ein sehr umgänglicher, angenehmer Mensch. Nichtsdestotrotz kann sie auch ganz schön bissig werden, wenn sie mit Ignoranz, Überheblichkeit oder Ähnlichem konfrontiert wird.
Aber dieser Fall bringt selbst die sonst so starke Tempe an den Rand ihrer Kräfte…




Meinung:
Temperance Brennan wird zur Cold Case Unit gerufen, da es neue Beweise in einem ihrer alten Fälle gibt. Die Analyse der DNS bringt eine erschreckenden Erkenntnis: sie gehört zu Anique Pomerleau, Tempes Albtraum! 
Eben die Anique Pomerleau, die Temperance vor Jahren fast bei lebendigem Leib verbrannt hätte… 
Und vor allem DIE Anique Pomerleau, die auch gleichzeitig die Einzige ist, die je davonkam… (die Vorgeschichte hierzu könnt ihr in Tempe´s 7. Fall „Totenmontag“ nachlesen)
Doch als wäre das noch nicht schlimm genug, gibt es auch ein neues vermisstes Mädchen in der Stadt, die genau zu Aniques Täterprofil passen würde. 
Da Detective Andrew Ryan damals den Fall leitete und bekannt ist, dass Tempe und er sich kennen, soll sie ihn ausfindig machen… Was gar nicht so einfach ist, da er niemandem seinen Aufenthaltsort mitgeteilt hat, als er sich seine Auszeit nahm.
Mit Hilfe ihrer Mutter kann Tempe ihn aufspüren, aber Andrew ist nicht mehr der Mensch, der er einmal war…

Er gibt ihr und den anderen Ermittlern genau einen Tag, bevor er wieder verschwinden will. 
Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Sowohl für Andys Mithilfe, als auch für das Leben von Michelle Leal. 
Werden Sie es schaffen, das Mädchen zu retten oder ist es bereits zu spät? 

Und wird Tempe DAS gelingen, was sie damals nicht geschafft hat? Anique dingfest zu machen ist nun ihre oberste Priorität!


Für mich, als jahrelanger Kathy Reichs Fan, war dieses Buch natürlich ein absolutes MUSS!
Kathy Reichs hat es -mal wieder- geschafft, mich von Anfang an zu fesseln. 
Nicht nur die spannende Story, die zwischen Gefahr, Hilflosigkeit, Emotionen, Fortschritt, aber auch Rückschlägen pendelt und den Leser damit in seinen Bann zieht, sondern auch ihre stilistischen Hilfsmittel sind wie immer genial. 
Viele der Kapitel enden mit Mini-Cliffhangern, was Kathy Reichs zwar auch in der Vergangenheit bereits angewendet hat, aber hey, warum Altbewährtes ändern, wenn das Buch damit zum regelrechten Pageturner wird?? 😀 
Darüber hinaus hält Kathy Reichs entgegen dem, was man eigentlich vermuten könnte, nichts von langen, komplizierten Schachtelsätzen. Ihr Schreibstil ist gewohnt knackig, prägnant und sehr eingänglich.
Vor allem die verbalen Schlagabtausche zwischen Tempe und Skinny oder Andrew lassen wieder den ein oder anderen Schmunzler aufblitzen 😉


In üblicher Manier erklärt Kathy Reichs den Lesern technische sowie behördenspezifische Details. Wie z.B. den Gebrauch von Fachgeräten und Zuständigkeiten, sowie Institutionen, inklusive deren Abkürzungen und Bedeutung – was in der Regel recht interessant und informativ ist. 

OK, für mich, als großer Kathy Reichs Fan, ist das nicht mehr ganz so wichtig. 
Nach mittlerweile 16 Teilen hat man dann doch die Mehrheit der Begriffe schon gehört 😉 Dennoch eine schöne Geste.

Sehr schön ist auch jedes Mal das Wiederlesen von alten Bekannten. 
Für mich ist das immer ein bisschen wie nach Hause kommen… Andy, Katy, Birdie, Charlie, Skinny, LaManche und wie sie alle heißen mögen. 
Aber klar, nach einer so langen Reihe, ist es eigentlich nicht anders zu erwarten 😉
Kurzum: Eine klare Leseempfehlung von mir! 
Ich freue mich jetzt schon sehr darauf, etwas Neuem von Kathy Reichs entgegenzufiebern!



Ach ja, bevor ich es vergesse. Ich habe in den letzten Tagen einige gesehen, die das Buch gelesen haben, OHNE die Reihe zu kennen. 
Und JA, das geht, da Tempe´s Hintergrundstory nicht so weit im Vordergrund steht, dass man sich nicht einlesen könnte. 

Aber ich persönlich würde doch empfehlen, bei Band 1 anzufangen. 
Nicht nur wegen den immer wiederkehrenden Einrichtungen und Charakteren, die zwar von Band zu Band wechseln können, aber innerhalb der Reihe in weiten Teilen identisch bleiben und immer wiederkehren. Sondern auch gerade wegen der oben genannten Hintergrundstory, die ziemlich interessant und spannend zu verfolgen ist. 
Zumal sie die menschlichen Hintergründe Tempes noch mehr verdeutlichen 🙂 Aber wie gesagt, nur ein Tipp!
mein Fazit: 
                                 5 von 5 Sternen



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