[Rezension] Children of Blood and Bone #1 – Goldener Zorn

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von Tomi Adeyemi

Originaltitel: Children of Blood and Bone
Originalverlag: Henry Holt and Company, 2018
Aus dem Amerikanischen von Andrea Fischer

Erscheinungstermin: 27. Juni 2018
Hardcover,
624 Seiten, ab 14 Jahren

ISBN: 978-3-8414-4029-7
€ (D) 18,99 | € (A) 19,60
ebook € (D) 14,99

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Fischer FJB


die Autorin: 

Tomi Adeyemi, geboren 1993, ist eine amerikanische Autorin nigerianischer Herkunft. Von ihren Wurzeln hat sie sich zum stärksten Fantasy-Debüt der letzten Jahre inspirieren lassen, das direkt auf Platz 1 der »New York Times«-Bestsellerliste einstieg. Nachdem sie ihr Literaturstudium in Harvard erfolgreich abgeschlossen hatte, widmete sie sich der westafrikanischen Mythologie und Kultur. Gerade schreibt sie am zweiten Band der »Children of Blood and Bone«-Trilogie.

Klappentext:

„Sie töteten meine Mutter.
Sie raubten uns die Magie.
Sie zwangen uns in den Staub.
Jetzt erheben wir uns.

Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.

Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …“

Zitate:

„Es reicht dem König nicht, die Divînés kleinzuhalten. Er will jeden brechen, der sie unterstützt.“ Seite 19

„Die Schuldgefühle kommen wieder hoch. Sie bedrängen mich, setzen sich in meiner Brust fest. Wenn ich keine Divîné wäre, müsste niemand leiden. Wenn Mama keine Maji gewesen wäre, würde sie heute noch leben.“ Seite 39

Meinung:

Ein unterdrücktes, gehasstes und gedemütigtes Volk. Zélie ist eine von ihnen. Aus Angst vor ihren Fähigkeiten wurden vor 11 Jahren alle getötet und ihre verhasste Magie gebannt. Doch nun taucht ein mächtiges Artefakt, das Zélie und ihrem Volk die Magie zurückbringen könnte, wieder auf. Und mit ihm eine große Aufgabe und Verantwortung.

Ok, wo fange ich nun an. Ich glaube, dass mich selten ein Buch so stark emotional hin- und hergerissen hat, wie dieses.
Es lebt von einer gigantischen Idee – einer Geschichte gegen Hass, Unterdrückung, Machtmissbrauch und Rassismus, die ich wundervoll und wichtig finde! Denn meiner Meinung nach sollte jede Möglichkeit, Menschen für Andersartigkeit, Toleranz, Verständnis und Nächstenliebe die Augen zu öffnen, auch genutzt werden. Und alleine schon deswegen liebe ich Tomi Adeyemis Geschichte und ziehe meinen Hut vor ihrem Mut!

Was mich wirklich begeistern konnte, ist ihre Kreativität und die dadurch entstandene Welt. Das Setting ist wunderschön, voller Magie, Emotionen und schillernden Details. Zélies Leben und Umgebung besteht zu einem großen Teil aus Ehre, Respekt und Pflichten, die jedoch aus Liebe und Vorsicht gerne übernommen werden. Seit ihre Mutter in der Blutnacht vor 11 Jahren getötet wurde, hat sie nur noch ihren Babba und ihren Bruder Tzain, für die sie jeglichen Kampf, Schmerz und Verzicht auf sich nehmen würde. Dieses Gesamtkonstrukt ist zwar durch die Angst und den Hass von Außen eingeschränkt, umso deutlicher kann man diese vielfältigen Emotionen richtiggehend fühlen.

Leider gibt es in diesem Fall jedoch auch ein „Aber“, denn in Summe bin ich nicht so glücklich mit der Ausführung, wie ich es gerne wäre.

Zum einen konnte ich mich nicht wirklich an den Tempus gewöhnen. Es gab ein paar Höhepunkte im Buch, ja regelrechte Showdowns, die ganz hervorragend vorbereitet wurden, damit wir Leser ja auch richtig schön mitfiebern. Leider war es für mich dann aber jedes Mal so, dass es irgendwie Zack, Bumm, Peng machte, und das Ganze war schon wieder vorbei. Die richtig spannenden Passagen wurden für meinen Geschmack zu schnell vorangetrieben und wieder beendet, was nicht nur den Lesespaß eingeschränkt hat sondern auch manchmal ein bisschen unglaubwürdig war. Dafür gab es im Gegenzug ein paar Passagen, in denen sich die Geschichte durch Wiederholungen und -sorry- etwas vorhersehbare Wendungen, im Kreis dreht. Dinge wie Zélies Schuldgefühle zum Beispiel oder Misstrauen und Zickereien anderen gegenüber, waren mir stellenweise einfach zu oft im Vordergrund.
Zum anderen gibt es leider noch ein Detail, das mir zu vorhersehbar schien: die Charaktere und die sich ändernden Beziehungen zueinander. Einige wirkten auf mich wankelmütig und launisch, was sie an manchen Stellen einfach recht durchschaubar und leider auch zum Teil klischeehaft werden ließ. Ich hatte die ganze Zeit auf den großen Knall gehofft, aber nach über 600 Seiten könnte ich leider nicht behaupten, dass mich eine der Wendungen, Charakterentwicklungen oder Beziehungen zueinander tatsächlich überrascht hätte. Für mein Empfinden waren viele Dinge zu offensichtlich und auch etwas austauschbar, was andere Bücher betrifft. Schade.

Alles in allem ist „Goldener Zorn“ für mich ein etwas zäher Einstieg in ein wichtiges Thema, das unbedingt beachtet werden sollte. Ich denke ich werde mir ansehen, ob die Fortsetzung vielleicht ein paar der Dinge die mich nicht überzeugen konnten, missen lässt.

Überblick der Rezensionen
Mein Fazit
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goldener-zornvon Tomi Adeyemi Originaltitel: Children of Blood and Bone Originalverlag: Henry Holt and Company, 2018 Aus dem Amerikanischen von Andrea Fischer Erscheinungstermin: 27. Juni 2018 Hardcover, 624 Seiten, ab 14 Jahren ISBN: 978-3-8414-4029-7 € (D) 18,99 | € (A) 19,60 ebook € (D) 14,99 Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Fischer FJB die...

5 Kommentare

  1. Hi Jacqueline,

    bei diesem Buch sind sich viele Leser offenbar einig. Es sind doch sehr ähnliche Kritikpunkte, die aus den Rezensionen herausklingen und die ich jetzt auch bei dir wiederfinde. Wirklich schade. Ich denke, ich werde den zweiten Teil nicht mehr lesen… dafür war ich zu enttäuscht. Auf den geplanten Film bin ich allerdings schon gespannt, vielleicht funktioniert die Geschichte auf der Leinwand tatsächlich besser.

    Alles Liebe
    Alex

    • Liebe Alex,

      ja, ist mir auch aufgefallen. Ich habe meine Rezi ja schon etwas länger vorbereitet und konnte nach und nach beobachten, wie sich die Meinungen entwickelt haben. Die Kritikpunkte ähneln sich wirklich sehr!
      Wobei ich wirklich spannend finde, wie weit die Wertungen doch auseinander gehen!
      Band 2 werde ich mal abwarten. Es ärgert mich einfach, weil ich das Thema so wichtig finde… Naja, mal sehen, vergeht ja noch ein bisschen Zeit bis dahin!
      Ich könnte mir wirklich vorstellen, dass der Film funktionieren könnte! Mit genügend Actionszenen und Emotionen sollte er eigentlich zum Laufen zu kriegen sein. Bin gespannt!

      Liebe Grüße,
      Jacqueline

  2. Liebe Jacqueline

    Mir hat das Buch dann doch besser gefallen wie dir. Aber, das beste Fantasy-Buch seit Jahren ist stark übertrieben. Nur wegen diese Aussage gab es bei mir nicht die volle 5 Sterne. Da wird was versprochen, das nicht gehalten wird.
    Ich verlinke gleich mal deine Rezi bei meiner.

    Liebe Grüße,
    Gisela

    • Liebe Gisela,

      vielen Dank für´s Verlinken!
      Ja, ist natürlich sehr gut möglich, dass es einfach die zu hohe Erwartungshaltung war, ich hatte in Summe einfach etwas „tiefgründigeres“ erwartet. Die Möglichkeiten wären bei dem Thema definitiv gegeben gewesen.

      Liebe Grüße,
      Jacqueline

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