[Rezension] Jeder von uns ist ein Rätsel

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von A.J. Steiger

Originaltitel: When my Heart Joins the Thousand
Originalverlag: Harper Teen, 2018
Aus dem Englischen von: Annette von der Weppen

Erscheinungstermin: 01. November 2018
Hardcover mit Schutzumschlag,
14,80 x 22,00 cm, 400 Seiten, ab 14 Jahren

ISBN: 978-3-551-58379-6
€ (D) 18,00 | € (A) 18,50
ebook € (D) 12,99

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Carlsen

die Autorin:

A. J. Steiger hat ihr ganzes Leben in Chicago verbracht. Sie studierte am Columbia College kreatives Schreiben und fasst die Bezeichnung »Nerd« als Kompliment auf. A.J. Steiger mag Hunde, Craft Beer und Pfannkuchenrestaurants.

Klappentext:

„Andere Menschen zu verstehen ist für Alvie eine Herausforderung. Ihr Lieblingsbuch ist die Kaninchensaga »Unten am Fluss« und richtig wohl fühlt sie sich nur in ihrem Job im Zoo, bei den Tieren. Doch als sie Stanley kennenlernt, ist alles anders: Er interessiert sich nicht nur für Quantenphysik wie sie, sondern ist auch unendlich geduldig. Aber auch Stanley fällt es schwer, sich zu öffnen. Und es ist ein langer, zum Teil sehr komischer, manchmal trauriger und wunderschöner Weg, der sie am Ende zusammenbringt – zu so etwas Ähnlichem wie Glück.

Eine wunderschöne und anrührende Liebesgeschichte!“

Zitat:

„Ich kenne diese Typen. Ich habe sie noch nie gesehen, aber ich weiß trotzdem, wer sie sind.
Sie sind die tausendfachen Feinde.“
Seite 175

Meinung:

„Eine wunderschöne und anrührende Liebesgeschichte!“. Das ist, was der Klappentext uns verspricht. Ok, MICH hatten sie ja eher mit „Ihr Lieblingsbuch ist die Kaninchensaga »Unten am Fluss«“, da ich diese Geschichte schon als Kind geliebt habe und sie als Erwachsener noch viel mehr schätze -ja, das war ein versteckter Hinweis an alle, die das Buch nicht kennen: lesen ;)-.
Aber ehrlich gesagt ist die Geschichte von Stanley und Alvie viel mehr als eine einfache „Liebesgeschichte“, denn sie schillert in vielen Facetten. Und Liebe ist eigentlich ja auch eher etwas, womit Alvie als jemand mit Asperger, nicht so wirklich viel anfangen kann. Zumal sie weder berührt werden will, noch tiefe Bindungen aufbauen kann. Ihr Leben lang wurde sie ausgelacht, geschnitten und auf Grund ihrer Andersartigkeit missverstanden.
Und auch bei Stanley ist nicht alles normal, wobei sich der Leser seine Problematik erst erlesen muss. Bei beiden gibt es noch so vieles, was auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist und sich erst im Verlauf des Geschehens offenbart, so dass man als Leser eigentlich sehr oft Überraschungen erlebt. Ich muss selbst gestehen, dass ich mit vielen der Wendungen und/oder Erkenntnissen in der Form nicht gerechnet hatte. So entstand für mich ein durchgehend fesselndes Szenario, bei dem ich immer wissen wollte, wie es weitergeht. Letzten Endes war es in einem Tag „durchgesuchtet“, da mich die verschiedensten Empfindungen einfach nicht aufhören ließen.
Nehmen wir z.B. Alvie. Natürlich hat jeder beim lesen Mitleid mit ihr und würde am liebsten auf alle losgehen, die ihr das Leben schwer machen. Nach und nach fällt einem jedoch ebenso auf, wie schwierig und belastend es sein kann, für jemanden wie sie verantwortlich zu sein. Nicht nur, dass Alvie auch mal gehörig aggressiv wird und zuhaut, wenn sie eine Panikattacke überfällt. Nein, ich stelle es mir auch als Mutter einfach an manchen Tagen -gerade emotional- unheimlich schwierig vor, wenn man mit so einer Aufgabe völlig alleine ist und kleinste Dinge wie Umarmungen, körperliche Nähe zum Kind, usw. so ein Problem darstellen, wie in ihrem Fall.
Und ja, auch bei Stanley treffen wir auf solche Details, die einem wirklich zum Nachdenken bringen. Letzten Endes ist eben doch nicht immer alles so schwarz oder weiß, wie wir das manchmal gerne hätten.

Generell ist „Jeder von uns ist ein Rätsel“ für mich ein sehr emotionales und nachdenkliches Buch, bei dem ich zwar oft lachen musste -ich LIEBE zum Beispiel Alvies Art zu kommunizieren, lasst euch überraschen!- aber auch das ein oder andere feuchte Auge war dabei. Die Charaktere empfand ich als dermaßen tief und vielschichtig, dass ich gar nicht anders konnte, als komplett in sie zu versinken und dementsprechend mitzuhoffen, mitzuleiden und mitzulieben!
Dieses Buch ist „Liebesgeschichte mal anders“ mit vielem, über das nachgedacht werden soll. Toleranz, Akzeptanz, Freundschaft und vor allem: Don´t judge a book by its cover! Oft sind Menschen inklusive ihrer Geheimnisse, Emotionen und Geschichten doch viel tiefer, als man auf den ersten Blick erahnen kann.

Ein klares Highlight und Must-Read, ich LIEBE Alvie und vor allem Stanley! Phänomenal!!!

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Eine weitere Rezension findet ihr bei Books and Cats und Corni Holmes

2 Kommentare

  1. Das hört sich fesselnd und irgendwie auch nach einem Buch an, dass leicht und locker flockig, trotz dem nicht ganz üblichen und speziellen Thema, daher kommt. Ich werde es mir definitiv mal auf meine Leseliste setzen.

    Lieben Gruß Carmen

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