Originalverlag: Scribner; 2014
Aus dem Amerikanischen von Klaus Berr
DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag,
432 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
Kathy Reichs, geboren in Chicago, lebt in Charlotte und Montreal. Sie ist Professorin für Soziologie und Anthropologie und unter anderem als forensische Anthropologin für gerichtsmedizinische Institute in Quebec und North Carolina tätig. Ihre Romane erreichen regelmäßig Spitzenplätze auf internationalen und deutschen Bestsellerlisten und wurden in 30 Sprachen übersetzt. Tempe Brennan ermittelt auch in der von Reichs mitkreierten und -produzierten Fernsehserie „Bones – Die Knochenjägerin“.
Doch auch menschlich hat sie Einiges zu bieten. Sie ist eine liebevolle Tochter und Mutter und würde für die, die ihr nahe stehen, über Leichen gehen. Sie hat viel Humor (mit einer guten Portion Sarkasmus), aber keinen Sinn für Pietätlosigkeit oder sonstige Ungerechtigkeiten.
Tempe ist eine ehemalige Alkoholikerin, was sie zwar nie aus den Augen verliert, ihr aber dennoch ab und an das Leben erschwert.
Generell ist sie ein sehr umgänglicher, angenehmer Mensch. Nichtsdestotrotz kann sie auch ganz schön bissig werden, wenn sie mit Ignoranz, Überheblichkeit oder Ähnlichem konfrontiert wird.
Aber dieser Fall bringt selbst die sonst so starke Tempe an den Rand ihrer Kräfte…
Meinung:
Eben die Anique Pomerleau, die Temperance vor Jahren fast bei lebendigem Leib verbrannt hätte…
Und vor allem DIE Anique Pomerleau, die auch gleichzeitig die Einzige ist, die je davonkam… (die Vorgeschichte hierzu könnt ihr in Tempe´s 7. Fall „Totenmontag“ nachlesen)
Und wird Tempe DAS gelingen, was sie damals nicht geschafft hat? Anique dingfest zu machen ist nun ihre oberste Priorität!
Für mich, als jahrelanger Kathy Reichs Fan, war dieses Buch natürlich ein absolutes MUSS!
Kathy Reichs hat es -mal wieder- geschafft, mich von Anfang an zu fesseln.
Nicht nur die spannende Story, die zwischen Gefahr, Hilflosigkeit, Emotionen, Fortschritt, aber auch Rückschlägen pendelt und den Leser damit in seinen Bann zieht, sondern auch ihre stilistischen Hilfsmittel sind wie immer genial.
Viele der Kapitel enden mit Mini-Cliffhangern, was Kathy Reichs zwar auch in der Vergangenheit bereits angewendet hat, aber hey, warum Altbewährtes ändern, wenn das Buch damit zum regelrechten Pageturner wird?? 😀
Darüber hinaus hält Kathy Reichs entgegen dem, was man eigentlich vermuten könnte, nichts von langen, komplizierten Schachtelsätzen. Ihr Schreibstil ist gewohnt knackig, prägnant und sehr eingänglich.
Vor allem die verbalen Schlagabtausche zwischen Tempe und Skinny oder Andrew lassen wieder den ein oder anderen Schmunzler aufblitzen 😉
In üblicher Manier erklärt Kathy Reichs den Lesern technische sowie behördenspezifische Details. Wie z.B. den Gebrauch von Fachgeräten und Zuständigkeiten, sowie Institutionen, inklusive deren Abkürzungen und Bedeutung – was in der Regel recht interessant und informativ ist.
Nach mittlerweile 16 Teilen hat man dann doch die Mehrheit der Begriffe schon gehört 😉 Dennoch eine schöne Geste.
Für mich ist das immer ein bisschen wie nach Hause kommen… Andy, Katy, Birdie, Charlie, Skinny, LaManche und wie sie alle heißen mögen.
Aber klar, nach einer so langen Reihe, ist es eigentlich nicht anders zu erwarten 😉
Ach ja, bevor ich es vergesse. Ich habe in den letzten Tagen einige gesehen, die das Buch gelesen haben, OHNE die Reihe zu kennen.
Und JA, das geht, da Tempe´s Hintergrundstory nicht so weit im Vordergrund steht, dass man sich nicht einlesen könnte.
Nicht nur wegen den immer wiederkehrenden Einrichtungen und Charakteren, die zwar von Band zu Band wechseln können, aber innerhalb der Reihe in weiten Teilen identisch bleiben und immer wiederkehren. Sondern auch gerade wegen der oben genannten Hintergrundstory, die ziemlich interessant und spannend zu verfolgen ist.
Zumal sie die menschlichen Hintergründe Tempes noch mehr verdeutlichen 🙂 Aber wie gesagt, nur ein Tipp!
[…] kann auch meine ausführlichere Charakterbeschreibung in der Rezension zu ihrem 17. Fall nachlesen […]