[Rezension] Luftschlösser sind schwer zu knacken

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von Antje Leser

Erscheinungstermin: 15. Juli 2020
Hardcover,
240 Seiten,
ab 14 Jahren;

ISBN: 978-3-7348-5049-3
€ (D) 17,00 | € (A) 17,50

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Magellan





Klappentext:

„Es ist nicht gerade Liebe auf den ersten Blick, als Jonas und Nika aufeinandertreffen. Denn Jonas erwischt Nika, als sie bei ihm einbricht. Nicht, weil sie etwas gegen ihn persönlich hat, sondern weil das ihr Job ist. Nika gehört zu einem Familienclan, der sich auf Wohnungseinbrüche spezialisiert hat. Wenn sie nicht liefert, machen die anderen Druck. Doch Nika und Jonas begegnen sich wieder. Zufällig. Und Jonas zeigt ihr, dass das Leben nicht nur aus Sackgassen besteht. Aber einfach aussteigen ist nicht. Plötzlich schwebt nicht nur Nika, sondern auch Jonas in größter Gefahr.“

Meinung:

Jonas und Nika sind zwei Teenager, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Er aus gutem Haus, sie unterwegs als „Homejackerin“, immer mit dem Wissen, dass sie bestraft wird, wenn sie ihren Job nicht gut macht. Ihr Leben ist geprägt von Diebstahl und Gewalt, seins ist weitestgehend sorgenfrei. Bis sie eines Tages ausgerechnet bei ihm einsteigt und er sie auf frischer Tat ertappt. Irgendwie finden die beiden sich gut, aber wie sollte das funktionieren, ohne sich in Lebensgefahr zu begeben…

Als ich das Buch in den Fingern hielt, dachte ich, dass es sich um eine locker leichte Teenie-Liebesgeschichte mit ein bisschen Spannung und Gefahr handeln würde – vielleicht sogar schön für jüngere Leser zu lesen. Ein bisschen muss ich mein vorschnelles Urteil jedoch definitiv revidieren, denn es geht nicht nur um das schöne Thema der ersten Liebe, sondern auch um bedeutend ernstere wie Menschenhandel, Zwangsprostitution und brutale Gewalt. Von daher ein klares „nein“ – vielleicht doch nicht unbedingt für zu junges Publikum geeignet. Vermutlich dann wirklich eher ab 14 aufwärts 😉 Für diese Zielgruppe finde ich es jedoch sehr gelungen und auch so manch jungebliebener Erwachsener wird in dieser Lektüre eine tolle Unterhaltung finden. Leider kann ich inhaltlich jedoch nicht näher auf die Story eingehen, hier ist, spoilertechnisch gesehen, jede Info zu viel.

Was ich euch jedoch ohne Weiteres verraten kann, ist, dass die Autorin in einem wirklich angenehmen, jugendlichen Stil schreibt, der sich richtig gut lesen lässt. Sie erzählt uns die Geschichte abwechselnd aus Nikas und Jonas‘ Sicht, was die Brisanz der Situation natürlich ziemlich gut verdeutlicht. Außerdem baut sie auch schöne Elemente wie Freundschaft, Zusammenhalt und Hoffnung ein, ohne dabei in irgendeiner Form klischeehaft oder unglaubwürdig zu werden – seien wir ehrlich, niemand würde glauben, dass ein Teenie im Alleingang eine kriminelle Organisation stoppt, oder? Alles in allem ist die Story durchgehend fesselnd geschrieben und kommt in Summe doch eher nachdenklich denn wie eine seichte Liebesgeschichte daher. Das fand ich sehr angenehm.

Für mich war „Luftschlösser sind schwer zu knacken“ eine unterhaltsame und kurzweilige Lektüre, mit spannenden Themen, einer gelungenen Prise Emotion, die gänzlich ohne Kitsch auskommt und nachdenklich zurück lässt. Ich hätte gerne noch ein paar Seiten mehr davon gehabt.

1 KOMMENTAR

  1. Einen wunderschönen guten Abend,

    Magellan hat ein Händchen für Bücher, die mehr treffen als die Unterhaltung.
    Schön, dass es auch hier wieder so ist.
    Ich hoffe, das Buch wird gesehen 🙂
    Ich hatte den Klappentext anders in Erinnerung, komisch, jetzt catcht es mich tatsähclich mehr.
    Danke für die Rezi.

    Liebe Grüße
    Tina

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