DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Originaltitel: Our Chemical Hearts
Originalverlag: Putnam / Penguin, US
Aus dem Amerikanischen von Petra Koob-Pawis
Paperback, Klappenbroschur
Krystal Sutherland ist in Townsville, Australien, geboren und aufgewachsen, einem Ort, der noch nie einen Winter gesehen hat. Bevor sie 2011 nach Sydney zog, lebte sie in Amsterdam, wo sie als Auslandskorrespondentin gearbeitet hat, und in Hong Kong. Krystal war auf der Shortlist für den Queensland Young Writers Award. Sie hat keine Tiere und keine Kinder, dafür aber ein Hollandrad mit dem Namen Kim Kardashian, und einen kleinen, aufblasbaren Dinosaurier namens Herbert. Unsere verlorenen Herzen ist ihr Debütroman
Klappentext:
Der 17-jährige Henry war noch nie verliebt. Kein Herzklopfen, keine Schlaflosigkeit, keine großen Gefühle. Bis seine neue Mitschülerin Grace vor ihm steht: in schlabbrige Jungsklamotten gehüllt, mit einem kaputten Bein und einer kaputten Seele. Ihre Zerbrechlichkeit macht sie in Henrys Augen nur noch schöner. Aber Grace lässt Henry kaum an sich heran – bis sie ihn eines Tages völlig unvermittelt küsst. Henry wagt es, zu hoffen. Doch irgendein ungreifbares Geheimnis scheint zwischen ihnen zu stehen …
Zitate:
„Das war er. Der Moment, in dem ich sie zum ersten Mal sah. Es gab keine Slow Motion, keine Brise, keinen Soundtrack und schon gar keinen stolpernden Herzschlag.“ Seite 9
„Findest du es nicht seltsam, wie oft man ratlose Blicke erntet, wenn man jemanden auffordert, sich selbst zu beschreiben? Es müsste doch die einfachste Sache der Welt sein – ich meine, du bist du -, aber das ist es nicht.“ Seite 50
„Grace Town ist ein Rätsel innerhalb eines Geheimnisses, umgeben von einem Mysterium“ Seite 90
„In diesem Moment wurde mir klar, dass Grace Town ein zersplittertes Stück Glas war, an dem ich mich immer wieder schneiden würde, wenn ich mich auf sie einließ.“ Seite 181
Meinung:
Doch das soll sich ändern, als die introvertierte Grace in sein Leben tritt. Sie sieht ungepflegt aus, geht am Stock und bleibt meistens kühl, während sie immer eine gewisse Art von Trauer ausstrahlt.
Grace ist so anders und Henry so interessiert, fasziniert und neugierig, dass er die ersten Anzeichen der Schmetterlinge auf Anhieb gar nicht realisiert! Aber warum ist Grace so, was hat sie so werden lassen? Und vor allem: Könnte dieses Geheimnis Auswirkungen auf das Miteinander der Beiden haben? Und wie weit kann man gehen, ohne sich selbst zu verlieren?
Wer mich kennt, weiß, dass ich normalerweise eher selten zu Büchern mit einem solchen Cover greife, in der Regel bin ich ja nicht so der Liebesgeschichtenleser. Ich muss jedoch zugeben, dass das Ignorieren dieses Buchs ein wirklicher Fauxpas gewesen wäre, denn es beinhaltet so viel mehr, als eine „normale“ Liebesgeschichte.
Ich sag´s nicht oft, aber ich bin definitiv etwas verliebt!
Zum einen in den Schreibstil der Autorin. Sie erzählt aus Henrys Perspektive, was nicht nur witzig ist, denn er hat einen wirklich guten Humor, sondern auch sehr fesselnd, da wir seine Emotionen aus erster Hand erleben. Zudem ist Grace ja durchgängig sehr seltsam und stellenweise skurril gehalten, da wäre es natürlich kontraproduktiv, wenn ihre Sicht der Dinge miteinfließen würde.
Wie ihr euch vermutlich vorstellen könnt, lebt die Story von Emotionen und diese werden wirklich schön vermittelt. Außerdem ist der eben bereits erwähnte Humor, der in vielerlei Variationen auftritt (Sarkasmus, Zynismus, Ironie, es ist alles zu finden) klasse und brachte mich ein ums andere Mal zum Schmunzeln -ob es dabei um Dialoge zwischen Henry, seinen Eltern oder seinen besten Freunden Muz und La geht, spielt dabei absolut keine Rolle. Zum anderen sind manche emotionalen Teile so beeindruckend beschrieben, dass mir auch zwischenzeitlich Tränchen die Wangen herunterliefen.
Aber das Beste daran, und das erlebe ich selten, manchmal war auch Lachen und Heulen zur gleichen Zeit angesagt! Grandios!
Ein weiterer Punkt ist die Gestaltung der Charaktere selbst. Vor allem Grace hat mich unheimlich gefesselt. Sie ist faszinierend anders und das definitiv nicht nur für Henry 😉
Dadurch, dass man ihr Geheimnis zu Beginn nicht kennt und, auch wenn man ab und an eine Ahnung haben sollte, das volle Ausmaß erst ziemlich zum Schluss erfährt, bleibt sie ein Mysterium, das mich unheimlich in seinen Bann gezogen hat. Meine Neugierde wurde mit jeder gelesenen Seite größer! Sehr fesselnd und ansprechend gemacht.
Für mich war „Unsere verlorenen Herzen“ ein wirklich bewegendes und emotionales Debüt, voller Wortwitz und Überraschungen, das mich berührt und sehr gut unterhalten hat. Ich bin wirklich froh, dieses Schätzchen gelesen zu haben!