Salz für die See

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Quelle: Königskinder

Salz für die See 

von Ruta Sepetys  

Originaltitel: Salt to the Sea
Originalverlag: Philomel Books, NY
Übersetzt von Henning Ahrens

Erscheinungstermin: 29. September 2016 

Hardcover, gebunden mit Schutzumschlag, 14x21cm
400 Seiten, ab 14 Jahren, 
ISBN: 978-3-551-56023-0


D: 19,99 € | A: 20,60  
ebook D & A: 13,99 

Verlag: Königskinder

die Autorin: 

Ruta Sepetys in  wurde in Michigan geboren und hat litauische Vorfahren. Ihren Wurzeln ging sie in ihrem ersten Buch, „Und in mir der unbesiegbare Sommer“, nach. Für ihren zweiten Roman, „Ein Glück für immer“, hat sie ihre Lust an historischer Recherche mit dem Interesse an New Orleans und seinem schillernden French Quarter verbunden.   


Klappentext:

Die letzten Kriegstage des Jahres 1945: Tausende Menschen flüchten aus Angst vor der Roten Armee nach Westen. Darunter Florian, ein deutscher Deserteur, Emilia, eine junge Polin, und Joana, eine litauische Krankenschwester. Eine Notgemeinschaft, in der jeder ein Geheimnis hat, das er nicht preisgeben will. Denn der Krieg hat sie Misstrauen gelehrt.
Im eiskalten Winter wählt der kleine Flüchtlingstrek den lebensgefährlichen Weg über das zugefrorene Haff. In Gotenhafen, so heißt es, warte die Wilhelm Gustloff, um sie nach Westen zu bringen. Doch auch dort sind sie noch lange nicht in Sicherheit. 


Zitate:

Der Gestank nach Erschöpfung, versagenden Blasen, vor allem aber nach Angst war schlimmer als der Mief in einem Schweinestall. Seite 33

Sie nichte, aber ich war überzeugt, dass sie nicht verstand. In ihrem Strickhandschuh wirkte die Pistole riesig.“ Seite 62

Sie hatten die Evakuierung angeordnet. Der Staat hatte einen Befehl erteilt, der schon vor Monaten hätte ergehen müssen.                Lauft um euer Leben.“ Seite 108


Meinung:
Puhh, ehrlich gesagt war ich lange unschlüssig, was ich in dieser Rezension schreiben soll, denn ich weiß nicht, ob meine Worte diesem Buch auch nur ansatzweise gerecht werden können! Aber ich versuche es einfach mal…

Die Geschichte spielt während des 2. Weltkrieges. In deren Verlauf begleiten wir vier Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

  • Joana, 21, ist in Litauen geboren. Sie bestreitet ihre Flucht in einer Gruppe, für die sie durch ihre medizinischen Kenntnisse ein wahrer Segen ist. Aber auch ohne dieses Können, würde jeder von ihr profitieren, denn sie ist herzensgut, hilfsbereit und fürsorglich.
  • Florian, ein Preuße, ist in einer ganz eigenen Mission unterwegs, so könnten sowohl die Deutschen als auch die Sowjets ihm gefährlich werden. Er ist selbstbewusst, gewieft und ein Einzelgänger. Aber obwohl er versucht für sich zu bleiben –mit seinem Vertrauen in andere Menschen ist es nicht allzuweit her-, rettet er Emilia aus einer sehr brenzligen Situation. 
  • Alfred ist ein siebzehnjähriger deutscher Soldat, ein Nazi erster Güte -zumindest auf den ersten Blick-. Auf den zweiten, ist er eher ein Großmaul und Angsthase
  • Emilia ist 15 Jahre alt. Sie ist nicht nur hochschwanger, sondern als Polin von beiden Kriegsparteien geächtet. Sie ist schüchtern und logischerweise ängstlich

Joanas, Florians und Emilias Wege kreuzen sich während der Verfolgung ihres Zieles, das Land mithilfe der geplanten Seeevakuierung zu verlassen, wo sie -falls sie es bis dahin schaffen sollten- auf Alfred treffen würden… 
Was dazwischen geschieht und ob sie ihr Ziel erreichen, müsst ihr leider selbst lesen, ich kann nur sagen: Es lohnt sich!


Trotz des schweren Themas hat Ruta Sepetys es geschafft ein Buch zu schreiben, dass mich von der ersten Sekunde an voll in seinen Bann ziehen konnte!
Dies ist mehreren Details geschuldet, die ich absolut gelungen fand.
Da wäre zum Einen der Schreibstil. Es herrschen fast durchgehend kurze Sätze in kleinen Kapiteln, was einen angenehmen Lesefluss, aber auch enorme Neugierde auf das Kommende auslöst. Die Kapitel sind in der Regel ca. 1,5 Seiten lang und in der Ich-Perspektive der aktuellen Person verfasst, was nicht nur dazu animiert, Kapitel um Kapitel zu verschlingen, sondern auch die Protagonisten zum Leben erweckt und authentisch macht. Wir Leser erleben alles hautnah -ihre Sorgen, Ängste, aber auch ihre Erinnerungen an ihre Vergangenheit-, was bei mir nicht selten ein beklemmendes Gefühl hinterließ. Gänsehaut garantiert!
Zum Anderen ist die von der Autorin geschaffene Stimmung schlichtweg brillant! Wir lesen sowohl über geschichtliche als auch menschliche Komponenten, was den Reiz für mich nur noch verstärkt hat! Die vorherrschenden Ungerechtigkeiten, Hunger, Armut und Krankheit lassen die kleinen Dinge -Vertrauen, ein kleines Lächeln oder gar Liebe-, wie ein kleines Licht in einer dunklen, gefährlichen und menschenunwürdigen Welt erscheinen. Natürlich immer mit dem Wissen, dass Krieg alles kostet!


So, da wären wir nun… An dem Punkt, an dem ich eigentlich schreiben würde, dass „Salz für die See“ ein „schönes“ Buch ist. Dennoch sträubt sich alles mir, dieses Wort in einem solchen Kontext zu verwenden…
Ein Buch mit einem Hitler/Stalin-Hintergrund, unbeschönigten menschlichen Abgründen, einer Menge Trauer und Verlust kann eigentlich nicht „schön“ sein, oder?
Fakt ist jedoch, dass es eines der besten und beeindruckendsten Bücher ist, die ich bislang lesen durfte und die darin enthaltene Tiefgründigkeit noch eine Weile in mir nachhallen wird! 
Also sucht euch, wenn ihr mögt, einfach ein Adjektiv aus, das eurer Meinung nach angemessen erscheint 😉  

  
mein Fazit: 
                                 5 von 5 Sternen


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2 Kommentare

  1. Huhu Jacqueline, was für eine tolle Rezension! 🙂
    Ich möchte das Buch auch unbedingt noch lese und einfach jeder, der es schon gelesen hat, sagt imemr nur wie unglaublich toll es ist! Daher bin ich schon sooo unglaublich gespannt darauf 🙂
    Vielen Dank für deinen Link auf Facebook, da bleibe ich gleich als Leserin bei dir 🙂 Liebste Grüße, Krissy von Tausend Bücher ♥

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