Sommer am Abgrund – locker, leicht, Lesevergnügen pur

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Quelle: dtv
Sommer am Abgrund
von Jane Casey  

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Originaltitel: How to Fall
Originalverlag: Corgi BooksLondon 2013

aus dem Englischen von: Friederike Zeininger 

Erscheinungstermin: 01. Juni 2015 
Taschenbuch
368 Seiten, ab 14 Jahren

ISBN: 978-3-423-71629-1

EURO 9,95 [D] | 10,30 [A]
ebook EURO 7,99 [D] | 7,99 [A] 

Verlag: dtv



die Autorin: 

Jane Casey wuchs in Dublin auf, studierte Englische Literatur in Oxford und Irische Literatur am berühmten Trinity College in Dublin. Nach ihrem Studium arbeitete sie in verschiedenen Verlagen als Jugendbuchlektorin. Sie lebt mit ihrem Mann, der als Strafverteidiger arbeitet, dem gemeinsamen Sohn und Katze Fred in London.


Klappentext:


Achtung: Suchtgefahr!

Die Sommerferien beginnen nicht unbedingt vielversprechend für die sechzehnjährige Jess: Statt den Sommer in London zu verbringen, schleppt ihre Mutter sie in den kleinen, idyllischen Küstenort, aus dem sie stammt. Als wäre das nicht schon schlimm genug, reagieren die Leute in Port Sentinel äußerst seltsam auf Jess. Wo sie geht und steht – jeder starrt sie an, als hätte er gerade einen Geist gesehen. Und irgendwie haben sie das auch, denn Jess sieht ihrer vor Kurzem verstorbenen Cousine Freya zum Verwechseln ähnlich. Sie beschließt, mehr über ihre Cousine herauszufinden, und stößt auf ein lebensgefährliches Geheimnis..



Zitate:

Ungefragt tauchen in meinen Gedanken alle möglichen Wörter auf. Geheimnisse. Gerüchte. Lügen. Wörter, die mich hätten warnen sollen, mich aus der Sache herauszuhalten. Lass den Toten ihren Frieden. Wecke die schlafenden Hunde nicht. Aber ich war einfach nicht vernünftig genug, die Sache auf sich beruhen zu lassen.“ Seite 45

„Ich freute mich darauf, mit jemandem zu reden, den keine dunklen Geheimnisse belasteten. Darcy schien so viel Tiefgang wie eine Pfütze zu haben und wirkte auch ungefähr genauso durchschaubar “ Seite 50

„Wenn ich gestorben wäre und niemand wüsste, warum, dann hätte ich sicher gerne, dass jemand die Wahrheit ans Licht brachte. Ich würde es erwarten. Und wenn es sonst niemand tun wollte, dann hatte ich freie Bahn.“ Seite 62

Charaktere:


Jess ist eine lebensfrohe Teenagerin, die gerne liest und viel Zeit mit ihren Freundinnen verbringt. 
Sie ist selbstbewusst und weiß, was sie will, kann aber auch mal stur und zickig werden, wenn es gerade nicht so läuft.
Vor allem ihre vorlaute Klappe, die sie auch dann einfach nicht halten kann, wenn es definitiv angebrachter wäre, manövriert sie  in so manche unangenehme Situation.
Als ihre Mutter nach deren Scheidung beschließt, zur Selbstfindung in ihr Heimatdorf Port Sentinel zurückzukehren, ist Jess erstmal genervt, denn der Ort ist klein, verregnet und langweilig.
Doch das ändert sich schnell, als Jess nach und nach die Leute dort und vor allem ihre Familie kennenlernt. Sie erfährt zum ersten Mal in ihrem Leben wie es ist, ein richtiges Familienleben zu führen, das kannte sie bis dato so noch nicht.


Meinung:


Die Geschichte beginnt direkt mit einen beklemmenden Einstieg, denn der Prolog schildert die letzten Momente in Freyas Leben.
Dass alle im Ort Jess auf Grund ihrer Ähnlichkeit zu Freya permanent anstarren, unterstützt diese mulmige Stimmung noch zusätzlich. Schon durch ihre erste Nachfrage, was denn passiert sei (Mord, Selbstmord, Unfall), bekommt Sie die Erwiderung, dass Sie sich lieber nicht durch ihre Fragerei in Gefahr bringen soll.… Und das soll bei weitem nicht die letzte Warnung oder gar Drohung gewesen sein! Angestachelt durch viele Geheimnisse, Gerüchte und Lügen, versucht Jess immer hartnäckiger herauszufinden, was ihrer Cousine wirklich passiert ist und bemerkt dabei gar nicht, wie sehr sie sich dabei in Gefahr begibt… 


Die Geschichte wird aus Jess´ Perspektive geschildert, was den Charakter, insbesondere durch ihre zynische Art, sehr authentisch werden lässt. 
Auch das komplette Umfeld ist sehr atmosphärisch und detailliert beschrieben, so wachsen wir nach und nach in die Story, den Ort und die Menschen dort hinein. Wir erfahren viel über das Aussehen von Port Sentinel, die Leute und Freya selbst. Es ist alles sehr charmant beschreiben, so dass sich ein regelrechtes Bild vor unserem inneren Auge manifestiert. Sehr gut hat mir in diesem Kontext auch der starke Kontrast zwischen dem idyllischen Familienleben zu Freyas Tod und der damit verbundenen Geheimniskrämerei gefallen. Alles sehr schön ausgefeilt!


„Sommer am Abgrund“ ist eine mitreißende Geschichte über ein mutiges, wenn auch unvorsichtiges Mädchen, sowie den Verlust eines geliebten Menschen und was dieser aus dessen Umfeld machen kann. Viele Emotionen wie Trauer, Depression, aber auch Hoffnung und Freundschaft machen das Buch für mich zu einer locker, leichten Sommerlektüre, die mir durch seinen angenehmen, jugendlichen Schreibstil sowie einen gelungenen Spannungsbogen, einen sehr schönen Lesesonntag beschert hat, an dem die Seiten nur so an mir vorbeigeflogen sind.
Ich freue mich schon auf Nachschub der Autorin, denn bereits im November, ermittelt Jess in „Sturz ins Bodenlose“ weiter 😉


Vielen herzlichen Dank an dtv für dieses Rezensionsexemplar!


mein Fazit: 
                                 5 von 5 Sternen

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