[Rezension] Was von mir bleibt

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Quelle: Carlsen

Was von mir bleibt 

von Lara Avery  

Originaltitel: The Memory Book
Originalverlag: Poppy, NY
aus dem Englischen von Nadine Püschel

Erscheinungstermin: 30. November 2017 

Hardcover, 15x22cm,
400 Seiten, ab 14 Jahren

ISBN: 978-3-551-58373-4


D: 19,99 € | A: 20,60  
ebook D & A: 13,99 

Verlag: Carlsen


die Autorin: 

Lara Avery wuchs in Kansas auf, in einer sportverrückten Familie, zusammen mit einem Golden Retriever namens Rusty. Heute ist sie Verlagslektorin, lebt in Minnesota und widmet ihre Freizeit komplett dem Schreiben.   


Klappentext:

Sammie ist klug, selbstbewusst und hat nur ein Ziel: den besten Schulabschluss machen und ihrer Heimatstadt so schnell wie möglich den Rücken kehren. Wäre da nicht diese unheilbare Krankheit, die ihr – so sagen die Ärzte – nach und nach alle Erinnerungen rauben wird. Doch Sammie will sie festhalten: die Erinnerung an Stuart und ihren ersten Kuss. An Maddie und den großen Streit. Und an Cooper, der wie kein anderer Sammie zum Lachen bringt. Sammie schreibt, um eins niemals zu vergessen: dass sie ihr Leben gelebt hat, bis zum Schluss.“ 


Zitate:

„Ich kann das besiegen. Ich weiß, dass ich es kann, denn je mehr ich für dich festhalte, desto weniger werde ich vergessen. Je mehr ich dir schreibe, desto mehr bleibt von mir.“ Seite 20

„Es ist nämlich so, dass etwas in mir unbedingt außergewöhnlich sein will. Ich will glauben, dass man sein kann, wer immer man sein will, wenn man nur hart arbeitet und gute Ideen hat.“ Seite 35

„Egal, was ich plane, egal, wie sehr ich meinen Eltern helfe – mein Körper lässt mich im Stich, und ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll.“ Seite 134

Meinung:

Sammie hat die seltene Krankheit Niemann-Pick Typ C. Da diese in der Regel bei Kindern auftritt, sind Fälle in ihrem Alter selten und den meisten Ärzten fehlen die Erfahrungswerte. Aber ein paar Fakten dazu sind natürlich gegeben. NPC ist eine Form von Demenz, die nach und nach zum Tod führt. Aber Sammie hat doch so viel vor im Leben! „Was von mir bleibt“ ist ihre ganz eigene Geschichte, die mich auf vielerlei Arten überrascht hat.


Das Geschehen um Sammie wird von ihr, in Form eines Erinnerungsbuches erzählt. Sie schreibt dies auf ihrem Notebook, um sich an Dinge zu erinnern, die sie erlebt hat und die ihr etwas bedeuten. Diese Art zu schreiben hat mich von der ersten Seite an fasziniert. Ich empfinde das als eine tolle Idee, die den Leser in ihren Bann zieht. 
Wir sind immer hautnah an ihren Emotionen, Überlegungen und Träumen dran. So erfahren wir zum Beispiel, dass sie ganz klare Ziele vor Augen hat, wie die Meisterschaft im Debattieren zu gewinnen, die Abschlussrede zu halten und danach nach New York auf´s College zu gehen. Und natürlich spielen auch Jungs eine Rolle, wie das in ihrem Alter eben so ist. 
Durch dieses Erinnerungsbuch erleben wir auch, inwiefern sie diese Ziele überhaupt erreichen kann und wie sich ihre Krankheit zeitgleich auf sie auswirkt. Rückschläge, Erfolge und ihre ganz eigenen Gedanken dazu lassen eine sehr intime Geschichte entstehen, die mich emotional sehr mitgenommen hat. 
Dies liegt natürlich zum Großteil an Sammies Charakter. Ein junges Mädchen, deren größter Trumpf immer ihr Gedächtnis war und das sich vor allem dadurch auszeichnet, dass es NIEMALS aufgibt. Dies spiegelt sich in ihrem Humor wieder, den sie nicht verliert, aber auch in ihrer Stärke, ihrem Mut und ihrem Glauben daran, ihre Träume zu verwirklichen. Dieser enorme Kontrast zwischen ihrer Lust am Leben und dem Ernst der Lage hat mir persönlich das Herz oft sehr schwer gemacht!


Ein weiterer Aspekt, der mir sehr gut gefallen hat, ist, dass ich ihre Familie und ihr Umfeld als sehr authentisch empfinde. Jede Person geht anders mit einer solchen Situation um und so spiegelt das Buch es auch wider. Sammie sorgt sich um ihre Geschwister, finanzielle Engpässe wegen ihren Behandlungen, wohingegen ihre Eltern zum Beispiel immer einen Ersthelfer in Sammies Nähe wissen wollen. Die Tatsache, dass dieser schwere Gedanke an NPC fast bei jeder Aussage, jedem Gedanken und jeder Handlung über ihnen schwebt, ist spürbar! Auch wenn jeder auf ihre Wünsche Rücksicht nimmt und versucht wird, die Krankheit nicht zu sehr das Leben bestimmen zu lassen. Unterschwellig ist das Thema jedoch immer da und nagt ein ihnen.


Für mich ist „Was von mir bleibt“ ein emotionales, nachdenkliches Buch voller Hochs und Tiefs. Ruhig, gefühlvoll, traurig und gleichzeitig voller Lebensmut! Ich denke, dass Sammies Geschichte noch eine ganze Weile in mir nachhallen wird, da sie einige Fragen hinterlässt, die man sich unweigerlich stellen wird.
  
mein Fazit: 
                                 5 von 5 Sternen


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