Gated – Die letzten 12 Tage / Warten auf die Apokalypse

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Quelle: dtv

Gated – Die letzten 12 Tage
von Amy Christine Parker  

DEUTSCHE ERSTAUSGABE


Originaltitel: Gated
Originalverlag: Random House Children´s Books, New York 2013
aus dem Amerikanischen von: Bettina Münch

Erscheinungstermin: September 2014 
Hardcover
336 Seiten, ab 14 Jahren
ISBN: 978-3423760980
EURO 16,95 [D] | 17,50 [A]
ebook EURO 14,99 [D] | 14,99 [A] 

Verlag: dtv



die Autorin:

Amy Christine Parker machte in Lakeland, Florida, ihren Abschluss als Grundschullehrerin und versuchte sich dann in vielen verschiedenen Jobs, bevor sie erkannte, was sie wirklich will: Bücher schreiben. Heute arbeitet sie als hauptberufl iche Autorin und wohnt mit ihrem Mann, ihren beiden Töchtern und einer unbeschreiblich fetten Katze in der Nähe von Tampa, Florida.

Charaktere:

Lyla ist ein 17-jähriges Mädchen, das sich in ihrer Haut mehr als unwohl fühlt. Ständig hat sie das Gefühl ihren Versprochenen Will, ihre beste Freundin Marie, ihre Eltern, aber auch Pioneer zu enttäuschen. 

Obwohl die Anforderungen an sie eigentlich mehr als deutlich formuliert sind, schafft sie es zumeist nicht, ihnen zu entsprechen. Selbst bei den Schießübungen um sich und die Gemeinde im Notfall zu verteidigen, bringt sie es maximal fertig, den Figuren ins Knie zu schießen. Vom verlangten Kopf- oder Herzschuss kann keine Rede sein, auch wenn sie weiß, dass sie damit alle in Gefahr bringen könnte…
Lyla kann sich einfach nicht damit abfinden, dass sie gerettet werden, wo doch Milliarden andere sterben werden. Unwissend, was auf sie zukommt, da sie nicht gewarnt wurden. Und dann soll sie auch noch Unschuldige töten, die nichts anderes suchen als eine Obhut??




Meinung:


In der Voraussicht auf das bevorstehende Ende der Welt und gewarnt von einer höheren Macht, die sich die „Brüder“ nennen, hat sich eine Gruppe zusammengetan, um alles zu versuchen, dieses zu überstehen.
Angeführt von Pioneer, der die Anweisungen der „Brüder“ empfängt und weitergibt, haben sie einen Ort namens Mandrodage Meadows erschaffen, der auf den ersten Blick aussieht, wie eine ganz normale Vorstadtsiedlung. Doch der Schein trügt… 
Unter der Stadt befindet sich eine zweite Stadt, gebaut um die Apokalypse zu überstehen, mit Waffen, Vorräten und allem, was man sonst noch braucht. Geschützt vor den Blicken all derer, die nicht rein und auserwählt sind und die sich im Notfall vermutlich gewaltsam Einlass verschaffen würden. 
Denn wenn die Gemeinde der Zuflucht eins gelernt hat, ist es die Tatsache, dass alle Außenstehenden durchweg böse sind und auch aus diesem Grund von den Brüdern als nicht schützenswert erachtet wurden. 
Aber wer sind diese „Brüder“ und woher stammt dieses Wissen der herannahenden Apokalypse?


Auch Lyla ist Teil dieser Welt, seit ihre Schwester Karen als Kind entführt wurde. Sie und ihre Eltern leben diesen Traum, sich jenseits von allem selbst zu versorgen und sich auf das herannahende Ende der Welt vorbereiten zu können. Aber ist es wirklich ein schöner Traum?
Fremdbestimmt von Pioneer, dürfen die Gemeindemitglieder so gut wie keine Entscheidung selbst treffen. Selbst, wer wen heiratet, wird vorgegeben.
Obwohl Lyla eigentlich nur dieses Leben kennt, findet sie sich in einem großen Zwiespalt wieder.
Gefangen zwischen dem Wunsch, dass die Gemeinschaft zerbrechen möge und alles nur ein Irrtum gewesen sei und dem, dass eben doch alles wahr sei und sie dort so in Sicherheit sein könnten.
Obwohl Lyla sich nach ein paar Fehltritten geschworen hat, zukünftig alles zu tun was nötig ist, um die Gemeinde zu schützen, wird der Drang nach einem normalen Leben nach und nach fast übermächtig… Aber warum nur ist ihr Wille so leicht zu erschüttern? Ihr bleibt nur eine Wahl. Sie muss sich ein- für allemal entscheiden, welchen Weg sie gehen möchte…


Amy Christine Parker hat ein für mich sehr fesselndes Szenario kreiert, das mich sehr zum Nachdenken angeregt hat. Die Geschichte um den Pioneer, der seine „Schäfchen“ sektengleich führt und das Verhalten der Gemeinde, eben als hätten sie eine Gehirnwäsche erhalten, ist sowohl beängstigend als auch -zumindest teilweise- nachvollziehbar. Mir sind beim Lesen viele Gedanken über aktuelle oder frühere Sekten durch den Kopf gegangen und wie leicht Menschen in ihre Fänge geraten können. Zumindest kann man eventuell ein Stück weit nachvollziehen, wieso manche junge Menschen, die gegebenenfalls kein anderes Leben als dieses kennen, sich nicht so leicht davon lösen können.


Das Einzige was mich ein bisschen gestört hat, ist Lylas Verhalten.
Dadurch, dass natürlich auch sie eine „Gehirnwäsche“ erhalten hat, legt sie stellenweise auch das dafür typische Verhalten an den Tag, bei dem man als Leser immer wieder versucht ist, sie als naiv abzutun. Natürlich merkt man schnell, dass eine naive Einschätzung eigentlich nicht ganz richtig ist, aber sie braucht recht lange und wechselt ziemlich oft die Richtung, bis sie sich irgendwann entschieden hat. Etwas weniger hin und her hätte mir persönlich besser gefallen. Zumal ich denke, dass es ihr als Charakter gut getan hätte.


Alles in Allem hat mir „Gated – Die letzten 12 Tage“ sehr gut gefallen und konnte mich durchgehend fesseln! Zumal es auch von der Handlung her einfach mal was völlig Anderes war. 
Ich bin schon sehr neugierig darauf zu erfahren, wie es mit Lyla und der Story weitergeht!

mein Fazit: 
                                 4 von 5 Sternen

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