[Rezension] Nichts ist gut. Ohne dich.

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von Lea Coplin

Erscheinungstermin: 20. April 2018
352 Seiten,
136x205mm
ab 14 Jahren

ISBN: 978-3-423-71778-6
€ 10,95 [D] | € 11,30 [A]
ebook € 8,99 [A]

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: dtv Junior


 

die Autorin: 

Lea Coplin ist das Pseudonym einer Autorin, die mit ihren gefühlvollen Romanen bereits auf der Spiegel-Bestsellerliste stand. Mehr als fünfzehn Jahre arbeitete sie als Journalistin, bevor sie sich für die Schriftstellerei entschied. „Nichts ist gut. Ohne dich.“ ist ihr erstes Buch, das in ihrer Wahl-Heimatstadt München spielt, wo sie mit Mann und Katzen ganz in der Nähe der Schauplätze lebt.

Klappentext:

„Sechs Jahre lang haben sich Jana und Leander nicht gesehen. Als Kinder waren sie unzertrennlich – bis zu diesem einen, verhängnisvollen Abend im August, als Janas Bruder Tim bei einem Autounfall ums Leben kam. Leander fuhr den Wagen. Und verschwand danach aus Janas Leben. Kein Wort haben sie seitdem gewechselt, wissen nichts mehr voneinander. Und jetzt steht er plötzlich vor ihr. Mit seinen hellblauen Augen. Und die Anziehungskraft ist so viel größer als Jana wahrhaben will. Sechs Jahre hat sie versucht, ihn zu hassen. Und nun ist er da, aus einem wirklich guten Grund: Er ist hier, damit sie ihn rettet. Nur weiß er das selbst noch nicht.“

Zitate:

„Ich weiß genau, wann Leanders strahlendes Leben in tiefe Schatten versank. Und weshalb. Ich weiß das. Auf den Tag genau.“ Seite 8

„Ich setze mich in den Sessel und schließe die Augen. Das Leben kann lautlos sein, wenn man es lässt.“ Seite 46

„Ich wüsste zu gern, wer ich bin. Und wann ich mich verloren habe.“ Seite 67

Meinung:

Jana und Leander waren einmal Freunde. Bis ihr Bruder Tim bei einem Unfall starb, bei dem Leander gefahren ist. Über Nacht ist er verschwunden, und mit ihm alle Gefühle, die Jana für ihn hatte. Genauso wie alle anderen Gefühle. Sie jobbt, sie isst, sie schläft. Und außer zu ihrer Schwester Marie hat sie zu keinem ihrer Familie noch Kontakt. Aber kann das wirklich alles sein, was sie spürt – die Trauer um ihren Bruder? Sie wird es wohl herausfinden, denn ganz plötzlich und komplett ohne Vorwarnung steht Leander nach sechs Jahren zum ersten Mal vor ihr. Und alles bricht über sie herein…

Als ich von diesem Buch gehört habe, konnte ich mit dem Namen der Autorin im ersten Moment nichts anfangen. Da es sich jedoch um ein Pseudonym einer Dame handelt, deren Jugendbuchreihe ich wirklich mochte (na, wer kennt Hollyhill auch?), stand außer Frage, dass ich definitiv zugreifen werde 😉

Wie bereits in vorherigen Werken, konnte mich ihr Schreibstil komplett einnehmen. Jugendlich, eingängig und ziemlich treffsicher haucht Lea Coplin ihren beiden Protagonisten Leander und Jana Leben ein. Zum einen, indem die Kapitel im Wechsel aus beider Perspektiven erzählen, zum anderen, weil sie Mittel wie Chatverläufe nutzt, die mir sehr gut gefallen. Ich mag solche Dinge generell gerne, da sie meistens ziemlich direkt und ehrlich sind. In dieser Geschichte jedoch, sind sie lange Zeit die einzige Möglichkeit für die beiden, miteinander zu kommunizieren, ohne die Trauer der Vorgeschichte auf den Plan zu rufen. Sie lockern die Story auf und bescheren den Lesern ein leichteres Element in dieser doch recht bedrückten Atmosphäre. Wie ihr euch sicher schon denken könnt, ist die Story geprägt von vielerlei schweren Emotionen wie Schuld, Selbstvorwürfe und Trauer, umso wichtiger sind diese Auflockerungen -toll finde ich auch immer die Szenen mit Mouse, ihr erkennt beim Lesen bestimmt was ich meine ;)-.

Auffällig ist auch, wie unterschiedlich die einzelnen Personen aus beider Umfeld mit der Tragödie umgehen, bzw. umgegangen sind. Gerade bei solchen Themen finde ich es immer wichtig darauf einzugehen, dass Schmerz nicht gleich Schmerz ist und ihn jeder auf seine eigene Weise verarbeitet. Dass manche zueinander stehen, andere alleine kämpfen, Verdrängung, etc. Ach, es gibt so viele verschiedene Varianten, doch in diesem Buch treffen vermutlich die traurigsten aufeinander.
Doch vielleicht schaffen es die beiden ja, sich gegenseitig wieder ins Leben zu helfen, wer weiß?!

Leider kommt von mir jedoch auch ein kleines „aber“. Obwohl der Schreibstil mich total gefangen nehmen konnte und mir die tiefgründige Idee des Buches sehr gut gefällt, konnte es mich dennoch nicht gänzlich überzeugen.
Warum? Ja, das ist schwer zu erklären. Zum einen war der Verlauf der Geschichte für mich etwas vorhersehbar. Obwohl wirklich so einiges passiert, könnte ich leider nicht wirklich behaupten, dass mich eine der Wendungen überrascht hätte. Zum anderen, und das ist für mich der schwierigere Punkt, konnte ich keine Bindung zu Jana und Leander aufbauen. Klar, ich fand beide süß und jeden auf seine Art interessant. Aber wie viele von euch wissen, bin ich eigentlich, was Bücher betrifft, schon sehr emotional und da rollt auch schonmal das ein oder andere Tränchen. Und obwohl wir als Leser mit einigen traurigen und/oder emotionalen Szenen konfrontiert werden, hat das „mitleiden“ nicht wirklich eingesetzt. Aber vermutlich hängt das mit den fehlenden Überraschungen zusammen.

Alles in allem ist „Nichts ist gut. Ohne dich“ eine schöne, wenn auch gleichzeitig traurige Geschichte voller Emotionen, innerer Kämpfe und einer guten Prise Hoffnung für´s Herz. Für mich eine unterhaltsames Buch für Zwischendurch.

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