Erscheinungstermin: 17. Dezember 2015
D: 15,99 €
Klappentext:
In der Fabrik am Fluss trifft Mega ihren Freund Mark aus dem Keller wieder. Der INDU-Pilot hat sich durchgeschlagen und wurde von der Enklave aufgenommen. Was die Beiden nicht ahnen: In den Salzstollen unter dem alten Förderturm lagern unsichtbare Gefahren.
Während sich Mega in Sicherheit glaubt, bricht im Ödland der Winter an. Hagens Männer kämpfen sich durch die ersten Schneestürme. Sie wollen die Fabrik erobern und hier Quartier beziehen. Selbst für Söldner keine leichte Aufgabe, denn vor den Toren wartet das Wolfsrudel.
Mega und Hagen treffen erneut aufeinander und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Die junge Frau ist noch nicht am Ziel und die Prüfungen, die sie diesmal zu meistern hat, stellen alles in den Schatten, was sie bisher im Ödland durchmachen musste.
Spannend geht es weiter. Das ÖDLAND bleibt ein Ort voll tödlicher Gefahr und dunkler Romantik.
ACHTUNG: Für alle, die den vorangegangenen Band noch nicht gelesen haben, enthält diese Rezi logischerweise Spoiler 😉
Zitate:
„So war es bisher immer gewesen. Im Moor und bei Nathan. Im Ödland war nichts umsonst.“ Seite 12
„Angst vor dem Töten war eine Schwäche, für die es im Ödland keinen Platz gab, doch die Stimmung war angespannt genug.“ Seite 28
„Ein Blick, beeindruckend und erschreckend zugleich. Sie stand auf einem Leuchtturm im Meer der Verwüstung. Verheertes, totes Land so weit das Auge reichte. Asche und Sand, kalte horizontlose Leere.“ Seite 91
Meinung:
Und auch Hagen war derweil nicht untätig. Doch aufgeben, nur weil es beim ersten Mal nicht geklappt hat, kommt natürlich nicht in Frage. Ihr kennt ihn ja. Auch sein Ziel ist die Fabrik, auch wenn nicht alle seiner Söldner diese Entscheidung nachvollziehen können.
Ein weiteres Mal scheint ein Zusammentreffen der beiden vorprogrammiert, ihr dürft gespannt sein!
Ich muss gestehen, dass Band 2 der Reihe schon ein ganzes Weilchen zurückliegt. Nicht, weil mir die Story nicht gefallen hätte, aber irgendwie bin ich einfach nie so recht dazu gekommen. Ihr kennt das ja 😉
Umso erstaunter bin ich über die Tatsache, dass mir die Charaktere noch so präsent waren, auch ohne riesige Rückblicke des Autoren. Bereits nach ein paar Seiten war das Meiste wieder da und das Rüsten für Megas Reise konnte beginnen!
Und die hat es echt wieder in sich! Zum einen wären da die Gefahren, die das Ödland an sich schon mitbringt. Christoph Zachariae schafft es erneut, eine gut durchdachte, in sich stimmige und dadurch sehr beängstigende Welt zu erschaffen. Zerfall, Müll, Hunger, Strahlung, all dies bedroht die Welt, die so kahl, krank und trostlos ist, dass das Überleben an sich schon an ein Wunder grenzt.
Zum anderen leben darin ja auch noch ein paar Menschen, und gerade an Hagens Gruppe -und einigen anderen- hat man ja bereits gesehen, dass Vertrauen und Überleben oftmals nicht wirklich Hand in Hand gehen. Die Geschichte bringt dem Leser eine gewisse Rast- und Ratlosigkeit, die natürlich Teil jeder Dystopie sein sollte. Wem kann man trauen, welche Zusammenschlüsse lohnen sich, bzw. ist man alleine besser dran? Und vor allem: welche Variante davon bringt eventuell nicht den sicheren Tod?
Viele geschickte Wendungen, Intrigen und ja, auch so manche Brutalität bringen uns die Hilf- und Hoffnungslosigkeit nahe, die ein solches Szenario mit sich bringen könnte. Sie lassen den Leser des Öfteren grübelnd zurück, denn sie führen einem bildhaft vor Augen, dass jede falsche Entscheidung gleichzeitig auch die letzte sein könnte.
Sehr gut hat mir auch der Perspektivenwechsel gefallen. Hauptsächlich lesen wir von Mega und Hagen, aber ab und an dürfen wir auch kurze Besuche bei Leuten wie Mark, Jan, oder -und das hat mir am besten gefallen- im Keller machen. Denn auch da tut sich Einiges und vor allem darauf, wie es Megas alter „Familie“ so ergeht, war ich sehr gespannt! Diese Wechsel verleihen der Geschichte zusätzliche Spannung und schüren die Neugier.
Generell empfand ich „Die Fabrik am Fluss“ als den Besten der bisher erschienenen Teile. Spannend waren sie für mich alle, aber dieser ist einfach noch ein gutes Stück runder und mitreißender als seine Vorgänger. Fast so, als hätte der Autor in seine endgültige Form gefunden. Super!
Viele verwendete Details, wie zum Beispiel die Brutalität der Söldnergruppe, deren Zusammenschluss absolut keine Fehler verzeiht -auch nicht untereinander-, verleihen der Geschichte eine Glaubwürdigkeit und Authentizität, die viel Nachdruck schafft.
Für mich ist diese Dystopie, mit all ihren Emotionen und Gefahren, Gewalt, Tod, Verrat, Neid, aber auch Hoffnung, Loyalität und einem Fitzelchen Liebe ein gelungenes Stück Endzeit und ich freue mich schon sehr darauf, dass Band 4 wohl bald erscheinen wird!