[Rezension] EXIT – Das Buch – Tagebuch 29

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von Dimitris Chassapakis

Erscheinungstermin: 08. März 2018
Taschenbuch, ab 14 Jahren
144 Seiten, Umschlag/Ausstattung: 70 SW-Zeichnungen,

ISBN: 9783440160374
€ (D) 12,99
ebook € (D) 13,99

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Kosmos

 

 


Klappentext:

„Ein Forscherteam arbeitet 28 Wochen lang an einem mysteriösen Projekt. In der 29. Woche geschieht etwas Unerwartetes und plötzlich sind alle verschwunden. Nur dieses Tagebuch bleibt zurück – mit 63 Rätseln, die es zu lösen gilt, um zu erfahren was passiert ist!

Zur Lösung der Rätsel werden benötigt: dieses Buch, ein Stift, ein Smartphone, Tablet oder Computer mit Internetzugang, Mut und Verstand. Alles ist erlaubt: schreiben, zeichnen, knicken, falten, schneiden oder reißen – ohne Rücksicht auf das Buch – alleine oder im Team. Die Lösungscodes werden im Internet gegen Schlüssel getauscht. So öffnet sich der Weg zur nächsten Aufgabe. Nur wer alle Codes knackt, findet heraus, was geschehen ist.

Live-Escape-Feeling im Profi-Level.“

Meinung:

Ich muss gestehen, dass der „Exit-Hype“ bislang komplett an mir vorbeiging. Umso neugieriger war ich natürlich, als wir spontan beschlossen, uns zu viert damit einen Rätselnachmittag zu machen. Gesagt, getan, gestern war es dann endlich soweit. Meine Freundin Verena von Books and Cats, ihr Mann, sowie mein Göttergatte und ich haben uns zusammengesetzt und uns an der Profiedition versucht. Mehr oder minder hat das auch recht gut geklappt, zumindest haben wir das Ende des Buches erreicht.
Kommen wir also zunächst zu dem Thema „Rätsel“.
Generell waren die Schwierigkeiten für meinen Geschmack recht gemischt, von „ziemlich einfach“ bis „nicht zu lösen“ war eigentlich alles dabei. Wobei diese beiden Kategorien zum Glück nicht allzu oft auftraten. Dennoch war es uns bei ein paar der 63 Rätsel ohne Hilfe nicht möglich, einen geeigneten Lösungsansatz zu ermitteln. Das fand ich ein bisschen schade, denn man hat im Verlauf schon gemerkt, dass unsere Konstellation eigentlich recht gut passte. Ich persönlich würde auch empfehlen, das Buch mindestens zu viert zu bearbeiten, da für fast jede Stärke und Schwäche ein passendes Rätsel zu finden ist. Ich denke, zu zweit hätte es deutlich weniger Spaß gemacht, zumal wir uns mit unseren Logiken zum Teil wirklich sehr zum Lachen brachten.
Das bringt mich jedoch im selben Atemzug zum Thema „Altersempfehlung“.
Angegeben ist das Buch ab 14 Jahren, wobei ich persönlich meine Zweifel habe, ob das wirklich anzuraten wäre. Also keine Angst, es ist nichts Anstößiges oder Gewalttätiges zu finden (abgesehen von der Tatsache, dass man das Buch falten, schneiden, spiegeln, anmalen, usw. muss), aber ich könnte mit vorstellen, dass der Schwierigkeitsgrad den Spaßfaktor letztlich in Summe überwiegen würde. Selbst bei uns, die wir nur selten komplett festhingen, hat sich bereits 2-3 Mal deutlich der Frust gezeigt, wenn man zu viert brütet, noch nicht mal ansatzweise eine Idee hat und letzten Endes die Lösung etwas abstrus/konstruiert erscheint. Ich denke mit 14 Jahren, wäre das vermutlich noch deutlich ausgeprägter.
Das für mich größte Defizit ist jedoch ein ganz anderes. Es gab keinerlei roten Faden, keine Hintergrundhandlung, keine aufeinander aufbauende Logik, oder ähnliches. Ich hatte ehrlich gesagt zumindest mit einer kleinen Geschichte gerechnet, um die Spieler bei Laune zu halten. Aber alles in allem war es eigentlich nur eine Aneinanderreihung von Rätseln, die bei einer lockeren Spielart -man wollte sich ja auch mal unterhalten oder etwas essen- auf eine Spieldauer von ca. 5-6 Stunden hinauslief, und somit dann in Summe etwas trocken wurde. Schade!Letzen Endes würde ich sagen, ein guter, kniffliger Ansatz, der zwar kleinere Defizite aufwies, uns jedoch alles in allem einen schönen und witzigen Tag beschert hat. Vielen Dank an dieser Stelle an meine Mitstreiter, müssen wir bald mal wieder machen!

4 KOMMENTARE

  1. Ich bin gerade so beruhigt, dass du auch schreibst, dass die Rätsel ein wenig schwer sind. Vor geraumer Zeit habe ich mich an dem Spiel versucht. Wir waren allerdings nur zu Zweit und ich kann deine Vermutung bestätigen. Wir brauchten sehr oft eine Hilfe. Ich denke auch, dass man mit einer größeren Gruppe erst richtig in den Spielgenuss kommt. Eine sehr schöne Rezension <3

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    • Hallo Tanja,

      also ich muss sagen, dass ich das definitiv nicht zu zweit spielen wollen würde. Das hat auch nichts damit zu tun, dass man selbst sich vielleicht blöd anstellt oder so, aber man merkt einfach, dass jeder andere Stärken und Schwächen hat. Man schaut zum Beispiel ein Rätsel an und weiß SOFORT, was zu tun ist, während die anderen noch riesige Fragezeichen in den Augen haben. 3 Rätsel weiter bist dann du derjenige mit den Fragezeichen. Ich fand das total witzig 😀
      Freue mich auch schon sehr auf die nächste Knobelrunde! Würde jedoch empfehlen, dann mehrere Bücher zu holen. Mehr als zwei Leute über einem Buch wird dann schon etwas „ungeduldig“ 😀

      Ganz liebe Grüße,
      Jacqueline

  2. Huhu Jacqueline,
    bei deiner Variante handelt es sich um ein Buch ohne Zubehör, oder? Wir hatten damals das „Gesellschaftsspiel“ (wenn man das so nennen kann). Was ich ja auch sehr gerne mal ausprobieren würde ist ein „Live“-Escaperoom in einer Großstadt. Hast du sowas schon mal mitgemacht oder überlegst du so einen Raum mal zu besuchen?

    Auf jeden Fall kann ich deine Argumentation verstehen und ich kann dir da auch nur Recht geben. Ich würde es auch nur noch in einer Gruppe spielen ;o)

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    • Huhu Tanja,

      ja, das war tatsächlich das „reine Buch“, vielleicht sollte ich eins der Brettspiele theoretisch mal zum Vergleich heranziehen??? Hmmmm…

      Nein, in einem Escaperoom war ich leider noch nicht, liegt aber eigentlich nur daran, dass es sowas nicht bei mir in der Nähe gibt. Wäre ich echt neugierig drauf! Hast du schonmal oder würdest gern? Ich finde die Idee richtig gut!

      Ganz liebe Grüße,
      Jacqueline

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