[Rezension] Bermuda

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von Thomas Finn


Erscheinungstermin: 01. September 2020
Paperback,
528 Seiten,


ISBN: 978-3-426-22719-0
€ (D) 14,99 | € (A) 15,50
eBook D & A: 12,99 €


Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Knaur HC




der Autor:

Thomas Finn, geboren 1967 in Evanston/Chicago, studierte Volkswirtschaft und war nebenbei als Journalist und Autor für diverse deutsche Verlage und Magazine tätig, u.a. als Chefredakteur für das Magazin Nautilus. Seit 2001 arbeitet er als Roman-, Spiele- und Drehbuchautor. Er ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, u.a. mit der Segeberger Feder. Er lebt und arbeitet in Hamburg. Mehr unter: www.thomas-finn.de

Klappentext:

„Eine Gruppe Schiffbrüchiger – eine unheimliche Insel im Bermuda-Dreieck – ein gnadenlos spannender Horror-Thriller!
Nur knapp überleben der Biologe und Rucksackreisende Alex Kirchner und die Umweltaktivistin Itzil Pérez den Untergang ihres Kreuzfahrtschiffes, das mitten im Bermuda-Dreieck in einen unheimlichen Hurrikan gerät. Zusammen mit einem Dutzend weiterer Überlebender werden Alex und Itzil am Strand einer Vulkan-Insel angespült, doch die vermeintliche Rettung erweist sich schnell als tödliche Falle: Auf der Insel funktionieren weder Handys noch Kompasse; das Treibgut, aus dem die Überlebenden sich notdürftig ein Lager am Strand errichten, ist am nächsten Morgen fast vollständig verschwunden, Nahrungsmittel verrotten über Nacht bis zur Unkenntlichkeit.
Während Alex eine Bergungsmission zum Wrack des Kreuzfahrtschiffes unternimmt und seinen Augen nicht traut, als er feststellt, dass das Wrack komplett verrostet ist, als läge es seit Dekaden im Wasser, entdeckt Itzil auf der Insel Spuren eines geheimnisvollen indianischen Heiligtums.
Kurz darauf stellt die Gruppe fest, dass einer von ihnen fehlt – dafür führen breite Schleifspuren direkt in den Mangrovendschungel …
Eine unheimliche Macht dezimiert gnadenlos die Überlebenden eines Schiffsunglücks im Bermuda-Dreieck: Der Horror-Thriller von Thomas Finn wird nicht nur Fans der Mystery-Serie »Lost« begeistern. Der in den USA geborene und mittlerweile in Hamburg lebende Autor hat bereits mit den Horror-Thrillern »Dark Wood« und »Lost Souls« gezeigt, wie man bekannte Mythen und Legenden in Nervenkitzel voll unerwarteter Wendungen verwandelt.“

Meinung:

Seit der Vorschau freue ich mich auf dieses Buch. Die Geschichte klingt spannend, brutal und immens fesselnd, die Tatsache, dass ich von diesem Autoren bislang noch nichts gelesen habe, machte mich umso neugieriger.
Eine handvoll Schiffbrüchige, gestrandet auf einer scheinbar einsamen Insel, gekoppelt mit seltsamen Vorkommnissen, mysteriösen Kreaturen und Gefahr, das klingt doch extrem nach dem perfekten Lesestoff für mich.
Leider konnte mich das Ergebnis jedoch absolut nicht überzeugen.

Fangen wir mit dem Schreibstil an. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich vermuten, dass es sich bei „Bermuda“ um das Debüt des Autors handelt. Abgesehen von einigen thematischen Wiederholungen, hören unheimlich viele Sätze mit Wendungen wie „stellte skeptisch fest“, „antwortete schlagfertig“, „rief erfreut“, „dachte pragmatisch“ „ätzte genervt“, usw. auf. Das war auf Dauer echt anstrengend für mich zu lesen und irgendwann überlegt man sich, warum kann man nicht nur einfach „sagen“, „antworten“ oder „denken“? Das war einfach ein bisschen zu viel für mich.
Dann werden manche Personen dauerhaft mit Vor- und Nachnamen bezeichnet, andere wiederum nicht. Oder es wird zig-mal wiederholt, wer für was auf dem Schiff zuständig war – ich glaube nach dem 5. Mal kann es sich jeder merken…
Das seltsamste war jedoch für mich, dass man sich oft in Umgebungsbeschreibungen verloren hat, ich aber dennoch am Ende kein Bild vor Augen hatte. Irgendwie gingen die Infos nicht an mich ran – was natürlich schade ist, wenn man beim Lesen eines Zustands nicht wirklich weiß, wie man das Ganze zu verstehen hat. Vor allem, weil durch die Beschreibungen auch einige Längen ins Spiel kamen. Nach der 3. Umschreibung und -Entschuldigung- Exkursion in die Mythologie der Maya und/oder Taino, war es mir dann definitiv zu viel! Das Konstrukt entwickelte sich für mich zu etwas holprigem, langatmigem und leider absolut keinem Thriller, geschweige denn einer Horrorstory.
Gefühlt sind wir von Klischee zu Klischee gestolpert -jeder hat ein Geheimnis, ist eigentlich ein ganz anderer, usw.-, haben aber dennoch eigentlich für alles, oh welch Zufall, den richtigen Fachmann dabei. Die eine kennt sich in der alten Maya-Mythologie aus, der andere glänzt mit Militärwissen, theoretischer Physik oder Flora und Fauna (natürlich inkl. der nahezu oder komplett ausgestorbenen Arten). Puhh, sorry, war mir einfach zu viel.
Gekrönt wird das alles noch durch den Abschluss, bei dem man gefühlt NOCH eins draufsetzen musste, mit Dingen, die mir dann nur noch drüber waren. Hier kann ich jedoch ohne zu spoilern leider nicht ins Detail gehen.

Alles in allem war „Bermuda“ leider nicht mein Buch. Ich würde es -nach Überarbeitung der wenigen blutigen Stellen- vielleicht eher in der Jugendbuchecke sehen, ein Horrorthriller war es für mein Verständnis leider nicht, tut mir leid. Vielleicht waren meine Erwartungen, was Spannung und Vorhersehbarkeit angeht einfach zu hoch. Vermutlich liegen der Autor und ich vermutlich einfach nicht ganz auf einer Wellenlänge, aber man kann ja nicht jedem gefallen 😉

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