[Rezension] Scythe #2 – Der Zorn der Gerechten

1
1919

von Neal Shusterman

Originaltitel: Thunderhead – Arc of a Scythe
Originalverlag: Simon & Schuster Books for Young Readers 2018
Aus dem Amerikanischen von: Pauline Kurbasik und Kristian Lutze

Erscheinungstermin: 14. März 2018
Hardcover mit Schutzumschlag
544 Seiten, ab 14 Jahren

ISBN: 978-3-7373-5507-0
€ (D) 19,99 | € (A) 20,60
ebook € (D) 16,99

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Fischer Sauerländer

der Autor: 

Neal Shusterman, geboren 1962 in Brooklyn, USA, ist in den USA ein Superstar unter den Jugendbuchautoren. Er studierte in Kalifornien Psychologie und Theaterwissenschaften. Alle seine Romane sind internationale Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem National Book Award..

Klappentext:

„Citra hat es geschafft.
Sie wurde auserwählt und als Scythe entscheidet sie jetzt, wer leben darf und wer sterben muss.

Doch als wenn das nicht schon schwer genug wäre, übernehmen skrupellose Scythe die Macht und stellen neue Regeln auf. Die wichtigste Regel lautet, dass es ab jetzt keine Regeln mehr gibt.

So beginnt Citras Kampf für Gerechtigkeit.
Ein Kampf, den sie nur gemeinsam gewinnen kann mit ihrer großen Liebe Rowan.“

Spoilerwarnung: 

Für alle, die den vorangegangenen Band noch nicht gelesen haben, enthält diese Rezi natürlich eventuell Spoiler.

Falls ihr jedoch neugierig auf die Reihe seid, aber Band 1 noch nicht gelesen habt, meine Rezension dazu findet ihr hier 

Zitate:

„Das Kind in ihm war getötet worden, und er fragte sich, ob irgendjemand um dieses Kind trauerte.“ Seite 20

„Ich möchte glauben, dass das Scythetum zu dem zurückkehren kann, was es einmal war… Aber manchmal ist eine Finsternis notwendig, um dorthin zu gelangen.“ Seite 54

„Der Thunderhead hatte etwas in der Geschichte der Menschheit Einzigartiges geschaffen: eine Bürokratie, die tatsächlich funktionierte.“ Seite 78

Meinung:

Der geheimnisvolle Scythe Luzifer liest in einer schwarzen Robe (die ja bekanntlich verboten ist), grausame und ungerechte Scythe nach. Jemand trachtet Scythe Curie und Anastasia nach dem Leben und ein systemtreuer, den Thunderhead liebender Bürger wird zum Widerling. Ihr fragt euch, wie das Alles zusammenhängt? Macht nichts, so geht es unseren Protagonisten auch 😉 Und sie müssen sich beeilen, denn es braut sich etwas Dunkles und Bedrohliches am Horizont zusammen. Etwas, dass das Ende des bislang bekannten Daseins – sowohl für die Scythe, als auch die Menschen – bedeuten könnte…

OHMEINGOTT, OHMEINGOTT, OHMEINGOTT!!!

So, Fanmodus aus, das muss erstmal reichen 😀
Aber es fällt mir schwer, denn dieses Buch hat es echt in sich! Nicht nur, dass vieles dermaßen unerwartet geschieht, einen komplett unvorbereitet trifft und ab und zu auch fassungslos zurücklässt, nein! Neal Shusterman schafft es auch erneut, richtig ernste, tiefsinnige Themen, die einem zum Nachdenken bringen -zum Beispiel in Form von Kritik an unserer heutigen Lebensweise-, so mit Spannungselementen und stellenweise recht morbidem, zumeist unterschwelligem Humor zu kombinieren, dass es mir ab der ersten Seite schwer fiel, das Buch aus der Hand zu legen. Er hat es mit seiner Fantasie und Kreativität geschafft, mich so zu umgarnen, dass ich absolut in die Geschichte eingetaucht bin. Und auch denjenigen, die wie ich Band 1 bereits vor einiger Zeit gelesen haben macht er es leicht, da ich das Thema „Gedächtnishilfen“ gut gelöst finde. Er lässt sie in die aktuelle Handling einfließen – nicht zu viel und nicht zu wenig, gerade so, dass man alles schnell wieder präsent hat.

Was mich zum Beispiel (also abgesehen von der Kritik an uns) auch ins Grübeln bringt, ist die Art, wie die Menschen auf die Scythe reagieren. Ob Schleimer, sich „unsichtbar-Macher“ (wer kennt die nicht, z.B. aus der Schule?), oder aber auch die, die auf Andere zeigen in der Hoffnung, dass der Scythe sich vielleicht umentscheidet. Diese Reaktionen verpassen der Geschichte immer wieder einen melancholischen, beklemmenden Touch, vor allem weil sie zwar traurig, jedoch vermutlich aber auch in gleichem Maße irgendwie verständlich sind, oder? Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich nie herausfinden werden muss, zu welcher Kategorie ich zählen würde. Aber man macht sich beim Lesen natürlich schon seine Gedanken dazu, wie es tatsächlich laufen würde, wenn die Scythe keine Fiktion wären.

Ihr seht, der Kampf der alten Garde gegen die neue Ordnung konnte mich ein weiteres Mal fesseln. Wir begegnen vielen Gefahren, Spannungselementen und Überraschungen, aber natürlich auch alten Bekannten. Wobei… hier muss ich kurz meckern! Scythe Faraday wurde für meinen Geschmack DEUTLICH zu wenig erwähnt! Das musste ich noch loswerden. Kann ja nicht angehen, dass mein Lieblingsscythe nicht öfter drankommt 😀
Dafür dürfen wir es genießen, wie andere Protagonisten immense Veränderungen und Entwicklungen durchleben, wie zum Beispiel Citras endgültigen Übergang zu Scythe Anastasia. Aber mehr wird jetzt nicht verraten…

Für mich ist „Der Zorn der Gerechten“ ein mehr als gelungener Mittelband!
Ein geschicktes Verwirrspiel, das enorm Lust auf das Finale macht, wobei ich zugeben muss, dass das fiese Ende definitiv seinen Teil dazu beiträgt!
Ein absolutes Highlight voller Kritik an unserer Lebensweise, Humor sowie bewegenden und tiefsinnigen Gedanken, die noch eine Weile nachhallen.

1 KOMMENTAR

  1. Liebe Jaqueline,

    deine Rezi spricht mir förmlich aus der Seele. Mir hat der Teil auch echt gut gefallen, gerde immer wieder die Kritik an unsere heutige Gesellschaft, hat Neal Shusterman echt gut verpackt. Ich bin vor allem neugierig, wie er diesen echt fiesen Cliffhanger auflösen wird. Das einzige was mir dazu einfallen würde, wäre ein Zeitsprung, ich denke wir können gespannt sein. Gerade weil der Autor immer mit Überraschungen und Wendungen überzeugen kann.

    Übrigens, ich habe deine Rezi in meiner verlinkt, ich hoffe, das geht in Ordnung 😉

    Liebe Grüße,
    Caterina

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here