[Rezension] OMG, diese Aisling!

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von Sarah Breen, Emer McLysaght

Originaltitel: Oh My God, What a Complete Aisling
Aus dem Englischen von Barbara König

Erscheinungstermin: 23. August 2019
Klappenbroschur,
336 Seiten

ISBN: 978-3-423-23002-5
EUR 14,90 € [DE], EUR 15,40 € [A]
ebook EUR 12,99 €

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: dtv


die Autorinnen:

Sarah Breen ist eine irische Journalistin, die gemeinsam mit ihrer langjährigen Freundin Emer McLysaght den Character Aisling erschaffen hat. Ihre Aisling-Storys teilen sie seit 2006 auf der von ihnen erstellten Facebook-Site »Oh My God, What a Complete Aisling«. 10 Jahre später veröffentlichten die beiden ihre gesammelten Aisling-Storys als Roman und schufen damit eine der erfolgreichsten irischen Romanfiguren der letzten Jahre.

Emer McLysaght ist eine irische Journalistin, die gemeinsam mit ihrer langjährigen Freundin Sarah Breen den Character Aisling erschaffen hat. Ihre Aisling-Storys teilen sie seit 2006 auf der von ihnen erstellten Facebook-Site »Oh My God, What a Complete Aisling«. 10 Jahre später veröffentlichten die beiden ihre gesammelten Aisling-Storys als Roman und schufen damit eine der erfolgreichsten irischen Romanfiguren der letzten Jahre.

Klappentext:

Auf den ersten Blick führt Aisling ein beschauliches Leben. Mit 28 wohnt sie noch bei ihren Eltern in ihrem Heimatort Ballygobbard und träumt, wovon man in dieser verschlafenen Kleinstadt so träumen kann: einem Ring am Finger und der ganz großen Liebe. Doch selbst ein gefangener Brautstrauß und ein romantischer Trip nach Teneriffa bewirken bei ihrem Freund nichts. Kurzerhand nimmt Aisling ihr Glück selbst in die Hand. Sie macht Schluss mit John und zieht nach Dublin zu ihrer hippen Kollegin Sadhbh. Die Folgen: neue, glamouröse Freundinnen (mit durchaus unglamourösen Problemen), ein Finanzskandal (mit dem sie hoffentlich nichts zu tun hat) und ein turbulentes Liebesdreieck (das in einem Viereck zu münden droht). Klingt nach Chaos? Klingt ganz nach Aisling!

Meinung:

Als einfacher Mensch mit Fehlern, Macken, Pech- und Glücksmomenten bin ich wohl auch ein Stück weit ein bisschen Aisling, denn sie steht für mich genau dafür:
Mit beiden Beinen im Leben stehen, für andere da sein und immer weiterzublicken, egal, was das Leben für einen bereit hält.
Aisling mag nicht immer perfekt sein, aber sie ist für Ihre Freunde da und stellt sich den Dingen, die da kommen.
Ich glaube gerade deswegen wird ihre Geschichte auch viele berühren, denn sie ist warmherzig, liebevoll, gleichzeitig unperfekt und vor allem muss sie sich den unterschiedlichsten Dämonen stellen, die wohl jeder von uns kennt. Viele Themen hat der Leser selbst schon gesehen/erlebt, das schafft natürlich Nähe. Ok, ein paar Wendungen sind durch dieses Wiedererkennen vielleicht nicht ganz so überraschend wie erhofft, aber hey – that‘s life.

Leider muss ich gestehen, dass es recht lange gedauert hat, bis ich diese Aisling kennenlernen durfte. Der Anfang der Geschichte gestaltete sich für mich überaus schwierig und ein paar Mal habe ich zugegebenermaßen auch ans Abbrechen gedacht. Aisling lebt auf dem Land wo jeder jeden kennt. Und so wird soviel Außenherum erzählt, von Leuten die der Leser weder kennt, noch im weiteren Verlauf wiedertrifft, von Anekdoten ihres früheren Lebens und so mancher Peinlichkeit. Prinzipiell könnte man ja meinen, dass das hilfreich sein könnte, um Aisling näherzukommen, aber ehrlich gesagt, könnte ich sie dadurch recht lange so gar nicht sehen. Das Erzählen empfand ich als hektisch und sprunghaft – eine zeitlang war das echt anstrengend für mich.
Erst als die Geschichte dann so richtig anfängt, Aisling sich von ihrer großen Liebe trennt und man als Leser somit eine klare Richtung erkennt, wird das Konstrukt homogener und somit wesentlich angenehmer zu lesen – zumindest erging es mir so.

Abgesehen von diesen Startschwierigkeiten habe ich jedoch leider in weiteres Problem mit diesem Buch: nämlich der Umgang mit Alkohol.
Ich selbst bin kein Antialkoholiker, auch wenn ich nicht zu der Sorte Mensch gehöre, die sich abends einen Wein oder ein Bier genehmigt. Aber ja, wenn Geburtstage oder ähnliches anstehen, trinke ich auch mal ein Gläschen. Oder eben auch noch eins 😉
Aber was die Autorinnen in dieser Geschichte mit dem Thema gemacht haben, widerstrebt mir auf ganzer Linie. Eigentlich sind Aisling und ihre Freunde durchgehend am Trinken, Feiern und Blau sein. Sie gehen unter der Woche einen draufmachen, gehen verkatert ins Büro, und eigentlich können Sie ohne Alkohol so gar keinen Spass haben. Das ging mir etwas zu selbstverständlich daher und wird behandelt als wäre es normal, würde eben so praktiziert werden und wäre so völlig ok. Tut mir leid, falls ich jetzt jemandem auf die Füße trete, aber es werden so viele ernste und vor allem wichtige Themen wie Krankheit, Drogen, Abtreibung, etc. angesprochen, da hätte ich mir einfach gewünscht, dass man auch dieses Thema etwas kritischer behandelt. Ich finde das hierzu übermittelte Bild schlichtweg nicht in Ordnung. Man kann feiern, sich wegen mir auch volllaufen lassen, aber bei dem Bild, dass es ok sei das ständig zu tun und es könne nicht ohne gehen, bin ich raus.

Abgesehen von meinen Kritikpunkten empfand ich „OMG diese Aisling“ als eine warmherzige Idee, die mir mit ein bisschen mehr Tiefe -manche Themen hätten für mich mehr Aufmerksamkeit verdient- sehr gut gefallen hätte. Potential ist auf jeden Fall da und gegen Ende habe ich sie dann doch recht lieb gewonnen. Ich würde es mir auf jeden Fall ansehen, falls noch mehr Aisling erscheinen würde.

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Eine weitere Rezension findet ihr bei Books and Cats

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