[Rezension] Die Königschroniken #1 – Ein Reif von Eisen

Quelle: rowohlt

Die Königschroniken #1 – Ein Reif von Eisen

ORIGINALAUSGABE
Erscheinungstermin: 20. Oktober 2017
Klappenbroschur, 384 Seiten,  


ISBN: 978-3499273568 
€ 14,99 (D) | € 15,50 (A)
ebook: € 9,99 [D]  

Verlag: rowohlt


der Autor: 

Stephan M. Rother wurde 1968 im niedersächsischen Wittingen geboren, ist studierter Historiker und war fünfzehn Jahre lang als Kabarettist unterwegs. Seit einem Jahrzehnt veröffentlicht er erfolgreich Romane, darüber hinaus ist er als Übersetzer tätig. Stephan M. Rother ist verheiratet und lebt in einem verwinkelten Haus voller Bücher und Katzen am Rande der Lüneburger Heide. 


Klappentext:

Im Kaiserreich der Esche herrscht Unruhe. Die Blätter des heiligen Baumes beginnen zu welken – ein Machtwechsel steht kurz bevor. 
Stammesfürst Morwa sucht in der düsteren Zeit die Völker des Nordens unter seinem Banner zu einen. Nur einen Stamm gilt es noch zu besiegen. Eile ist geboten, er spürt sein Ende nahen. Einzig die Kräfte der Sklavin Ildris erkaufen ihm eine letzte Frist. Doch welchem seiner Söhne soll er den Reif des Anführers anvertrauen? Die falsche Entscheidung könnte die Welt in Dunkelheit stürzen.
Zur selben Zeit will die junge Leyken aus dem Oasenvolk des Südens einen Schwur erfüllen: Sie begibt sich auf die Suche nach ihrer Schwester und fällt dabei in die Hände von Söldnern. Kurz darauf findet sie sich in der kaiserlichen Rabenstadt im Netz höfischer Intrigen wieder. 
In der längsten und kältesten Nacht des Jahres spitzen sich die Ereignisse zu, das Schicksal der Welt liegt in den Händen dreier Frauen: Ildris’, die ein Geheimnis mit sich trägt, der ehrgeizigen Leyken und Morwas unehelicher Tochter Sölva. Können sie gegen die Dunkelheit bestehen? Kann eine von ihnen das Land aus der Dunkelheit führen? 

Zitate:

„Ihre Finger waren ungeschickt geworden wie jede Bewegung ihres ausgemergelten Körpers. Und sie war schon mager gewesen, bevor der Hunger begonnen hatte.“ Seite 8

Und die Welt war grauer geworden in den Jahren seines Lebens. Die Dunkelheit würde kommen.“ Seite 30 

Mit erhobenem Haupt würde er der Marter begegnen. So lange das Haupt noch auf seinen Schultern saß.“ Seite 139


Meinung:

Es herrschen düstere und kalte Zeiten im Kaiserreich der Esche. Dürre, Fluten, Stürme und Hungersnot haben die Einwohner eingeholt und eins ist allen Beteiligten klar: die Dunkelheit wird kommen, denn die vergessenen Götter zürnen!
In dieser Welt treffen wir auf vier komplett unterschiedliche Charaktere und begleiten sie auf ihrem Weg. 
Morwa, ein Hetmann des Nordens, der die dortigen Stämme einen und zu deren König emporsteigen möchte, seine uneheliche Tochter Sölva, die ihn bei seinem Feldzug zusammen mit ihren vier Brüdern begleitet, Pol, ein junger Waise, der bei seinem diesmaligen Raubzug einen folgenschweren Fehler begeht sowie Leyken aus dem Oasenvolk, deren Leute von der Kaisergarde getötet und deren Schwester hierbei entführt wurde. 
Jeder dieser Charaktere hat ein stetes Ziel vor Augen, ungewiss ist nur, inwiefern sich ihre Hoffnungen erfüllen werden… 


Wie manche von euch vielleicht mitbekommen haben, durfte ich auf der FBM Stephan M. Rother treffen und so meine Vorfreude auf die Geschichte noch steigern. Ich glaube, ich spreche im Namen aller, die dort versammelt waren, wenn ich sage, dass es ein sehr sympathisches aber vor allem auch witziges Treffen war. Umso neugieriger war ich also darauf ob es dem Autoren gelungen ist, seinen Humor in ein doch eher ernstes und dunkles Genre einfließen zu lassen. 
Und ja, er kann! Hin und wieder findet sich ein kleines humorvolles Nebensätzchen, bei dem ich dann doch lachen musste. Aber keine Angst! Alles natürlich in einem Rahmen, der für Fantasy noch sehr gut vertretbar ist. Wirklich klasse gemacht!
Doch er kann definitiv nicht nur witzig. Die Geschichte ist generell recht düster gehalten, stellenweise auch derb und blutig, genau so, wie das eben muss 🙂 
Mit seinem bildhaften und vor allem fesselnden Schreibstil ist es ihm gelungen eine beeindruckende Welt zu kreieren, die mich tief in ihren Bann gezogen und von der ersten Seite an hat mitfiebern lassen. Dazu sollte natürlich erwähnt werden, dass die Kapitel im Wechsel aus der Sicht der unterschiedlichen Personen erzählt werden und bei allen von Anfang an ordentlich was los ist 😉


Aber nicht nur Stimmung und Setting sind sehr gelungen, auch die Charaktere konnten mich begeistern. Selbst der schlachtenschlagende Morwa überrascht den Leser mit dem ein oder anderen Gedankengang, den man so nicht vermutet hätte. Auf jeden Fall findet sich in den Überlegungen der vier der ein oder andere Anlass, der mich als Leser sowohl zum Nachdenken, als auch zum Mitfiebern brachte. Wobei ich dazusagen muss, dass sich auch so mancher Nebendarsteller findet, dem der ein oder andere Leser auf jeden Fall auch sein Herz schenken wird…


Was mich persönlich jedoch am allermeisten fesselte, ist der Ideenreichtum des Autors. Unter anderem begegnen uns magische oder eher übernatürliche Elemente, die sehr interessant und geheimnisvoll sind, aber auch phantasievolle „Eigenkreationen“. Bei diesen will ich jedoch nicht zuviel verraten, das müsst ihr dann schon selbst lesen 😉 Wirklich genial fand ich die Idee mit dieser Schachvariante, die…. Ähm nö, ich lass das mal so stehen!


Alles in allem war „Die Königschroniken #1 – Ein Reif von Eisen“ für mich ein wirklich genialer Einstieg in die Reihe, der Lust auf mehr macht! 
Und nur so nebenbei… Ich hätte bestimmt auch ohne diesen fiesen Cliffhanger weitergelesen 😉 Wie gut, dass es im nächsten Frühjahr bereits weitergeht! 
Ich für meinen Teil freue mich schon sehr darauf, wieder in diese kalte, grausame Welt abzutauchen, die unseren Protagonisten alles abverlangt. Solange ich dabei auf meiner Couch liegen darf, ist alles gut 😀


mein Fazit: 
                                 5 von 5 Sternen

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[Rezension] Die Legende der vier Königreiche #1 – Ungekrönt

Quelle: HarperCollinsGermany

Die Legende der vier Königreiche #1 – Ungekrönt

von Amy Tintera 
Originaltitel: Ruined

Originalverlag: HarperTeen; New York 2016

Aus dem Amerikanischen von Milena Schilasky 

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Erscheinungstermin: 09. Oktober 2017
Hardcover mit SU, 368 Seiten,  
ISBN: 9783959671316 
€ 16,00 [D] | € 16,50 [A]
ebook: € 12,99 [D]  

Verlag: HarperCollins YA!


die Autorin: 

Nach ihrem Abschluss in Filmwissenschaft am renommierten Emerson College in Boston zog Amy Tintera nach Los Angeles, um in der Filmindustrie zu arbeiten. Doch das Schreiben von Drehbüchern fand sie lange nicht so spannend wie das Verfassen von Jugendromanen. Wenn sie nicht schreibt oder liest, verbringt sie Zeit mit ihrem Verlobten und macht Yoga oder Fitness. 


Klappentext:

Einst waren die vier Königreiche geeint. Nun herrschen Krieg und Zerstörung. Die Eltern von Emelina, der Prinzessin von Ruina, wurden vom König des Nachbarreiches Lera umgebracht und ihre Schwester verschleppt. Emelina will Vergeltung! Ihr Plan ist so grausam wie genial. Erst tötet sie die Verlobte von Casimir, dem Thronfolger von Lera, dann nimmt sie deren Platz ein. Am Hofe des Feindes will sie den König und alles, was ihm teuer ist, auslöschen – auch Casimir. Aber je mehr Zeit sie mit dem Prinzen verbringt, desto mehr will ihr Herz ihr Vorhaben vereiteln … 

Zitate:

„Em konnte sich kaum daran erinnern, wie sich Sicherheit anfühlte.“ Seite 5

Er sah ein wenig zerzaust aus, als wäre er ein paarmal durchs Schloss gerannt, bevor er bei ihr ankam. Sie hätte es bestimmt niedlich gefunden, wenn sie nicht so wild entschlossen gewesen wäre, ihn zu hassen.“ Seite 77


Meinung:

Em hat nahezu alles verloren. Ihre Eltern, die bei einem Anschlag, initiiert durch das Reich Lera, getötet wurden, ihre Schwester, die dabei entführt wurde und ihr Volk, das sie auf Grund ihrer fehlenden magischen Kräfte nicht als deren Anführerin akzeptiert. 
So kennt sie nur noch ein Ziel: Prinzessin Mary von Vallos zu töten, deren Platz bei ihrer Hochzeit mit dem Prinzen von Lera einzunehmen, um herauszufinden wo ihre Schwester gefangen gehalten wird und Vallos und Lera zu zerstören. Soweit ein guter, wenn auch gefährlicher Plan, wenn… ja wenn doch nicht immer alles anders laufen würde, als erhofft 😉


Gefallen hat mir die Idee zu diesem Buch von Anfang an und ja, das Cover hat mich natürlich auch angelächelt 😉 Wobei ich natürlich gehofft habe, dass der romantische Teil nicht zu ausgeprägt ist und ich wurde definitiv nicht enttäuscht! 


Als erstes ist mir natürlich der Schreibstil aufgefallen, der sehr angenehm gehalten und flüssig zu lesen ist. Dazu kommt eine gute Portion Spannung, die die Seiten geradezu vorbeifliegen lassen. Das hat mir sogar ziemlich gut gefallen, denn Amy Tintera hat es geschafft eine Geschichte zu gestalten, die zwar auf den ersten Blick aussieht, als könnte man erahnen was passieren wird, diese Ahnung jedoch durch viele unerwartete Wendungen und Details widerlegt. 
Selbst die Charaktere durchlaufen eine gut durchdachte und glaubwürdige Entwicklung, die sie zunehmend sympathischer werden lässt. Gerade bei Em hat das für mich eine große Rolle gespielt. Denn auch, wenn man ihre Rachegelüste sehr gut nachvollziehen kann, war es dann doch etwas viel, dass sie zu Beginn bei jeder kleinen Begegnung mit der Königsfamilie Szenarien erdenkt, was sie zur Waffe werden lassen und welches Mitglied sie zur Not noch damit erledigen könnte. Zum Glück legt sich das etwas, was natürlich mit der sich verbessernden Beziehung zu Prinz Cas zusammenhängt. Wobei die Autorin es geschafft hat, diesen Umschwung zwar selbstverständlich mit Emotionen, jedoch ohne übertriebenen Kitsch oder Romantik zu vollziehen. Die Emotionen, die uns auf Ems Reise begegnen, sind für mich passend gewählt und gut nachvollziehbar. Das hat mir natürlich sehr gut gefallen!
Auch Prinz Cas ist ein toller Charakter, der mir beim Lesen viel Spaß gemacht hat. Zu Beginn etwas unscheinbar, entpuppte er sich für mich als sympathischer Mann, der auch mal unangenehme Wege geht. Mehr will ich zu diesem Punkt jedoch nicht verraten 😉


Ach ja, und wenn wir schonmal dabei sind… Klasse waren auch die Fähigkeiten so mancher Ruined. Da könnte sich die ein oder andere bestimmt als durchaus nützlich erweisen 😉


Mich jedenfalls konnte „Die Legende der vier Königreiche #1 – Ungekrönt“ definitiv überzeugen und vor allem die Neugierde auf Band 2 extrem schüren. Ein perfektes Buch um den Alltag abzuschalten und komplett in die Story abzutauchen.

mein Fazit: 
                                 5 von 5 Sternen

[Rezension] Der gefährlichste Ort der Welt

Quelle: dtv

Der gefährlichste Ort der Welt 

DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Originaltitel: The Most Dangerous Place On Earth
Originalverlag: Random House NY, 2017

Aus dem amerikanischen Englisch von: Kathrin Razum 

Erscheinungstermin: 13. Oktober 2017
dtv Literatur, 304 Seiten, 

ISBN: 978-3-423-28133-1  

EUR 21,00 € [DE], EUR 21,60 € [A]
ebook EUR 18,99 € [DE] 

Verlag: dtv

die Autorin: 

Lindsey Lee Johnson ist in Marin County in Kalifornien geboren und aufgewachsen. Sie hat einen Master in Professional Writing von der University of Southern California. Johnson unterrichtete unter anderem an der USC, am Clark College und der Portland State University und arbeitete als Tutor in einem privaten Lernzentrum. Derzeit lebt sie mit ihrem Ehemann in Los Angeles. 


Klappentext:


Willkommen in Mill Valley! Willkommen am gefährlichsten Ort der Welt!


Als Tristan Bloch eines Morgens auf sein Fahrrad steigt und losradelt, auf die Golden Gate Bridge zu, den heißen, schweißnassen Kopf gesenkt, da ahnen wir schon, dass ihn der Verrat seiner Angebeteten, Calista, vernichtet hat. Sein Liebesbrief wurde auf Facebook gepostet, und das war ihre Schuld.


Fünf Jahre später: Kurz nach dem dramatischen Ende einer Abschlussparty betrachtet Calista, Tristans erste und letzte große Liebe, in dem Versuch, die Ereignisse zu begreifen, ein altes Klassenfoto – Tristan, lachend, in seinen unmöglichen grellgelben Trainingshosen, der sanfte Dave Chu, der durchtriebene Ryan Harbinger, Baseball-Captain und Schwarm aller Mädchen, Abigail Cress, damals noch Calistas beste Freundin, die später mit einem Lehrer anbandelte, und all die anderen, die mit dem Leben und der Liebe gespielt hatten. Ihre fröhlichen Gesichter täuschen. »Sie taten, was sie konnten, um zu überleben.«


Für einen von ihnen war Mill Valley, das verträumte reiche Städtchen über der Bucht von San Francisco, ein vermeintliches Paradies, zur Hölle geworden. Und sie, die zurückblieben, waren vom Leben gezeichnet, noch bevor es richtig begonnen hatte.


Lindsey Lee Johnson leuchtet »den gefährlichsten Ort der Welt« aus den verschiedenen Perspektiven ihrer Figuren aus und entlarvt den amerikanischen Traum als die Illusion einer Gesellschaft, die ihrer inneren Leere zu entkommen sucht.


Zitate:

„In diesem Moment sah es tatsächlich so aus, als ob der winzige Vogel fliegen könnte – hinaus aus diesem stickigen Zimmer, dieser Schule, dieser Stadt, auf und davon.“ Seite 28

Sie hatte das Ganze in Gang gesetzt, aber jetzt wurde sie nur noch mitgeschleift.“ Seite 43

„Das war Mill Valley: Ein Traum, erdacht, um Achtjährige glücklich zu machen.“ Seite 125

Meinung:



Mill Valley ist eine beschauliche, idyllische Kleinstadt ohne nennenswerte Kriminalität. Keine Morde oder Vergewaltigungen, hier sind die Kinder sicher! Oder sollten es zumindest sein… 
Denn auch an einem wunderschönen Fleckchen Erde, an dem nur die Erfolgreichsten und Reichsten wohnen, sind sie der größten Gefahr dennoch ausgesetzt: sich selbst!


Die Geschichte beginnt mit einem verliebten Achtklässler, der einen folgenschweren Fehler begeht. Er offenbart seine Liebe in einem Brief, der in die falschen Hände gerät. Der daraus resultierende Facebook-Shitstorm treibt den Jungen, der zuvor schon ein Außenseiter war, in den Selbstmord. Bereits hier wird dem Leser vor Augen geführt, dass selbst „der schönste Ort der Welt“ seine dunklen Seiten hat.


Die Art und Weise wie die Autorin die Geschichte erzählt, hat mich wirklich beeindruckt. Sie wählt keinen Hauptcharakter oder Ähnliches, sondern erzählt die Geschichte zwar fortlaufend, jedoch jedes Kapitel, jeden Zeitabschnitt, aus einer anderen Perspektive der neun Personen. Zum Einen enstehen dadurch tiefe Einblicke in die einzelnen Jugendlichen, ihre Ängste, Hoffnungen, Dämonen sowie Beweggründe, zum Anderen erwächst daraus ein rundes und stimmiges Bild. Ein Bild voller Abgründe aber auch Lichtblicke, das uns einen Blick HINTER die Fassaden ermöglicht. So erging es mir nicht selten so, dass ich z.B. plötzlich Mitleid mit einer Person empfand, die ich vorher eigentlich nur schrecklich empfand. So einen Blick sollten wir viel öfter riskieren!


Bevor man das Buch aufschlägt sollte man vielleicht wissen, dass es sich hierbei weder um einen actiongeladenen Blockbuster, noch einen nervenzerfetzenden Thriller handelt. Es ist weder so, dass ein Ereignis das nächste jagt, noch zerfetzen sich diese Teenager auf Grund von Intrigen oder ähnlichem. 
Alles in allem handelt es sich eher um eine ruhige Story mit mehr oder minder „normalen“ Teenagern, wie sie vermutlich fast überall zu finden sind. Ich denke (hoffe!), dass vielen Kindern und Jugendlichen heutzutage gar nicht bewusst ist, welchen Schaden sie über die sozialen Netzwerke, aber auch mit anderen Dingen (thematisiert werden im Buch vielerlei Dinge wie Drogen, Betrug, usw., nicht nur soz. Medien), die im ungünstigsten Fall extrem gefährlich werden können, anrichten können. 
STOPP! Streicht bitte das „heutzutage“, denn ich kann mich sehr wohl erinnern, dass es Hänseleien, öffentliche Demütigungen, usw., schon lange vor Facebook gab… Je länger man darüber nachdenkt, desto trauriger wird das Ganze, oder?


Alles in allem empfinde ich „Der gefährlichste Ort der Welt“ trotz seiner ruhigeren Gangart als durchgehend interessant und fesselnd. Darüber hinaus ist die Geschichte tiefgründig, regt zum Nachdenken an und ist für mich somit alleine schon deshalb lesenswert!


mein Fazit: 
                                 4 von 5 Sternen

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[Rezension] Illuminae. Die Illuminae-Akten_01

3

von Amie Kaufman und Jay Kristoff

Originaltitel: Illuminae. The Illuminae-Files_01
Originalverlag: Alfred A. Knopf, New York 2015
aus dem Amerikanischen von: Katharina Orgaß und Gerald Jung

Erscheinungstermin: 13. Oktober 2017
Hardcover mit Schutzumschlag,
608 Seiten, ab 14 Jahren,

ISBN: 978-3-423-76183-3
EUR 19,95 € [DE], EUR 20,60 € [A]
ebook EUR 16,99 € [DE]

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: dtv Junior


die Autoren: 

Amie Kaufman wuchs in Australien und Irland auf und hatte als Kind das Glück, in der Nähe einer Bücherei zu wohnen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Hund Jack in Melbourne und schreibt Science-Fiction- und Fantasy-Romane für Jugendliche. Sie liebt Schokolade und Schlafen, hat eine riesige Musiksammlung und einen ganzen Raum voller Bücher.

Jay Kristoff verbrachte den Großteil seiner Jugend mit einem Haufen Bücher und vielseitiger Würfel in seinem spärlich beleuchteten Zimmer. Als Master of Arts verfügt er über keine nennenswerte Bildung. Er ist zwei Meter groß und hat laut Statistik noch 13.020 Tage zu leben. Zusammen mit seiner Frau und dem faulsten Jack-Russell-Terrier der Welt lebt er in Melbourne.

Klappentext:

„Heute Morgen noch dachte Kady, das Schlimmste, was ihr bevorsteht, ist die Trennung von ihrem Freund Ezra. Am Nachmittag dann wird ihr Planet angegriffen. Kady und Ezra verlieren sich bei der Flucht und gelangen auf unterschiedliche Raumschiffe. Doch die Fliehenden werden immer noch von dem feindlichen Kampfschiff verfolgt. Und damit nicht genug: Ein Virus, freigesetzt bei dem Angriff mit biochemischen Waffen, mutiert mit grauenhaften Folgen. Und dann ist da noch AIDAN, die Künstliche Intelligenz der Flotte, die von Raumtemperatur über Antrieb bis Nuklearwaffen alles an Bord steuert. Leider nur ist AIDAN bei dem Angriff außer Kontrolle geraten und übernimmt nun das Kommando.“

Zitate:

„Einige schriftliche Materialien wurden von der TZV zensiert und mussten von unseren KommTechs wiederhergestellt werden, Flüche und Kraftausdrücke bleiben auf Ihren Wunsch hin jedoch geschwärzt. Schließlich möchten wir ja nicht, dass in der Geschichte, obwohl sie mit dem Tod Tausender Menschen beginnt, unflätig geflucht wird, oder?“ Seite 1

„Kurz gesagt, meine Damen und Herren: Wir bluten aus vielen Wunden und ringsum sind Haie im Wasser. Wir haben zu wenig Personal, sind unterbewaffnet und über ein halbes Jahr von einem realistischen Fluchtpunkt entfernt.“ Seite 20

„Nein, ich will noch nicht sterben. Ich habe noch zu viel zu tun. Und ich lasse mich auf keinen Fall verarschen.“ Seite 197

Meinung:

Mein Gott, kann es bitte noch schlimmer werden? Erst die Trennung von Ezra, dann der Angriff auf ihren Planeten durch BeiTech, bei dem tausende Menschen starben!
Öööhm ja, es kann! Und es wird…
Nach ihrer Rettung befinden sich Kady und Ezra auf unterschiedlichen Schiffen. Die großen Verluste zwingen die Besatzung zu drastischen Maßnahmen. So wird quasi jeder, der eine entsprechende Eignung aufweist, zwangsrekrutiert.
Obwohl Kady eine begnadete Hackerin ist, kann sie sich auf der Hypatia erfolgreich um ihre Rekrutierung drücken, Ezra hat auf der Alexander jedoch weniger Glück.
Aber das ist noch nicht das größte ihrer Probleme. Bei dem Angriff wurden nicht nur die Wassertanks beschädigt, sondern auch der Wurmlochgenerator zerstört, was eine Flucht beinahe unmöglich macht. Die nächste Möglichkeit auf Rettung befindet sich 6-7 Monate entfernt und die Lincoln, das Schiff von BeiTech, ist ihnen dicht auf den Fersen! Die Überlebenschance bei einen Zusammentreffen beträgt gerade einmal 22,7%!
Und plötzlich wird auch noch das 3. Schiff der Flotte -die Copernicus- angegriffen und zerstört. Aber war das wirklich die Lincoln, wie alle behaupten? Wer bislang noch nicht gefesselt war, wird es spätestens jetzt sein 😉
OMG, wo fang ich an, wo fang ich an??? Das war mit Abstand eines der außergewöhnlichsten Bücher, das ich je in den Fingern hatte! Ich weiß gar nicht, ob ich dem gerecht werden kann O_o

Beginnen wir mit dem Titel, denn „Illuminae-Akten“ ist im wahrsten Sinne des Wortes Programm! Wir haben es als Leser nämlich nicht mit einem normalen Erzählstil zu tun, sondern tatsächlich einer dicken, fetten Akte!
Die Geschichte setzt sich aus vielen Einzelstücken zusammen, was, entgegen dem, was man sich im ersten Moment darunter vorstellt, eine absolut gelungene und auch runde Geschichte ergibt! Klar ist das auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig, aber sobald ich erstmal angefangen hatte, fand ich es einfach nur noch genial!
Ausschnitte aus Befragungsprotokollen, psychologische Gutachten, Chatverläufe, Tagebucheinträge, Opferlisten, geheime Militärmemos, technische Zeichnungen, zensierte Berichte, und, und, und…
Es ist absolut phänomenal, was sich die beiden Autoren da alles haben einfallen lassen, um der Geschichte Leben einzuhauchen!

Wie ihr euch natürlich vorstellen könnt, ist dementsprechend auch der Schreibstil fernab von dem Gewohnten. Vieles ist im Chat- oder Berichtstyle gehalten, aber dennoch wirkt es nie trocken oder gar langweilig. Dafür ist der Humor -teilweise recht nerdig-, der den Unterhaltungen innewohnt, einfach zu genial! Ich muss zugeben, dass er stellenweise schon recht schwarz und sarkastisch ist, aber auch so richtig schön derb ist keine Seltenheit. Die Blicke meines Mannes sprachen wirklich Bände, da ich oft lauthals lachen musste! Aber jetzt mal ehrlich, weiß von einer von euch was „Sacktauchen“ ist? Also ich wusste es nicht!!! XD

Ihr seht, meine Begeisterung ist groß! Und obwohl die genannten Punkte alleine schon reichen würden, gibt es noch etwas, das ich unheimlich gelungen fand. Nämlich das Verlaufs-, Spannungs- und Atmosphärebundle. Alleine die Ausgangslage -gefangen im Weltall-, verursacht bei mir ja alleine schon ein beklemmendes Gefühl. Hinzu kommen die allgegenwärtige Gefahr in der sie sich befinden, sowie die vielen zumeist unerwarteten Wendungen, die die Spannung zusätzlich anheizen. Zusätzliche Komponenten wie die Stille des Alls, Dunkelheit, Tod/Zerstörung und Schreie (!!) verursachten mir nicht selten eine gehörige Gänsehaut. (An-)Spannung garantiert!

Für mich sind „Die Illuminae-Akten_01“ ein absolutes Highlight! Stimmung, Atmosphäre und Kreativität sind einfach grandios und haben mir ein Leseereignis der besonderen Art verschafft. Sci-Fi vom Feinsten! 

[Rezension] So was passiert nur Idioten. Wie uns.

2
Quelle: FISCHER

So was passiert nur Idioten. Wie uns.

von Sabine Schoder  

Erscheinungstermin: 21. September 2017 

Klappenbroschur
368 Seiten, ab 14 Jahren 
ISBN: 978-3-7335-0428-1

€ (D) 12,99 | € (A) 13,40 
ebook € (D) 9,99 

die Autorin: 
Sabine SchoderJahrgang 1982, hat Graphikdesign in Wien studiert und sich dort Hals über kopf verliebt. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Vorarlberg und widmet sich nach dem Erfolg ihres Jugendromans ›Liebe ist was für Idioten. Wie mich.‹ hauptberuflich dem Schreiben. 


Klappentext:

Liebe ist … was nach dem Happy End passiert!
Viki und Jay sind das Traumpaar, das auch nach Monaten noch auf Wolke sieben herumschwebt. Endlich ist alles gut, endlich hat Viki jemanden gefunden, dem sie vertrauen kann, der ohne Wenn und Aber zu ihr steht. Doch dann findet Viki heraus, dass Jay seine WhatsApp-Nachrichten direkt nach dem Lesen löscht. Manchmal duscht er mitten am Tag, oder wechselt seine Klamotten, wenn er nach Hause kommt. Und das tut doch nur jemand, der etwas zu verbergen hat. Oder?


Jay lügt sie an.
Sie streiten sich.
Das passiert nicht wirklich, oder?
Macht Jay alles, was sie hatten, einfach so kaputt?



ACHTUNG: Für alle, die den vorangegangenen Band noch nicht gelesen haben, enthält diese Rezi logischerweise Spoiler 😉
Zitate:

„Sherlock Mel hat meinen Beziehungsfall aufgenommen und wird nicht eher ruhen, bis der Mörder gefasst ist.“ Seite 34


Ich will nicht enttäuscht sein. Enttäuschung setzt Hoffnung voraus, und Hoffnung öffnet die Tür für Enttäuschung. Seite 118
Das Leben läuft nie geradeaus, Jay. Es schlägt Haken und zieht Schleifen, und selbst ein Partner, den man ehrlich liebt, treibt einen hin und wieder in den Wahnsinn. Seite 177

Meinung: 

Es ist geschafft. Nachdem Jay seinen Gehirntumor überwunden und Viki den Absprung aus ihrem alten Leben geschafft hat, sind die beiden drei Jahre später noch immer ein Paar, und eigentlich verliebt wie am ersten Tag! Wäre da nicht Jays Heimlichtuerei und sein seltsames Verhalten. Aber ist es wirklich so schlimm, wie Viki befürchtet? Als die Situation sich so weit zuspitzt, dass Jay bei Dave unterkriecht, weiß keiner der Beiden, was genau los ist. Aber leider auch nicht, ob der Schaden endgültig ist.


Wer mich ab und an auf meinem Blog besucht, weiß, dass ich eigentlich eher selten zu Liebesgeschichten greife. Eher durch Zufall bin ich damals über Band eins gestolpert und war sogleich hin und weg! Umso mehr habe ich mich über diese Fortsetzung gefreut, mit der ich eigentlich nicht gerechnet hatte. 


Damals wie heute bin ich verliebt in Sabine Schoders Schreibstil. Ihre Art zu schreiben ist frech, kurzweilig und bringt sowohl Witz als auch Emotionen gleichermaßen gut an den Mann. Selbst in ernsten Situationen hat eigentlich immer jemand etwas Unerwartetes auf den Lippen oder es herrscht eine gewisse Situationskomik, was die Geschichte einfach zu etwas Warmherzigem und Mitreißendem werden lässt. 
Schön fand ich auch die kurzen Kapitel, die aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden. Ob Jay, Mel, Viki, Dave oder gar der Hund Kid -sein Kapitel hat mir besonders gut gefallen-, jeder trägt etwas zur Geschichte bei und beglückt uns mit seinen Gedanken und Motivationen.


Ich weiß nicht, ob es an mir liegt, ob meine Erwartungen andere waren, oder ob ich von Band eins einfach zu verwöhnt war, aber mir haben ein bisschen die Überraschungs- und „ichmussdieLuftanhalten“-Momente gefehlt. 
Ich empfand die Probleme, aus denen die Geschichte resultiert, etwas -ich nenne es jetzt mal- „überspitzt“, und bin der Meinung, dass sie sich leichter hätten lösen lassen. Auch die ein oder andere Wendung war mir eigentlich schon bei der ersten Andeutung klar, das völlige Überrumpeltwerden ging mir in dieser Fortsetzung leider etwas ab. 
Letzten Endes wiegen diese Punkte jedoch nicht allzu schwer, dafür nimmt mich die Autorin einfach zu sehr gefangen. Dies hat sie jedoch nicht nur durch ihren Stil und ihre witzigen Situationen geschafft -das Kapitel mit dem Babysitting war echt genial ;)-, sondern auch durch die liebevolle Umsetzung der einzelnen Charaktere. 
Ich denke dadurch, dass sie auch auf die Probleme der einzelnen Personen und deren Vergangenheit eingeht, finden sich viele der Leser in ihren Geschichten einfach wieder. 
Und damit meine ich nicht nur Verlustängste oder der Traum von Zugehörigkeit, auch wenn uns diese Wünsche wohl allen bekannt sind, sondern wirklich eher das, was uns zu denen macht, die wir sind. Egal ob Tod, Alkoholismus, Vernachlässigung, Gewalt, oder Ähnliches – viele von uns haben wie Dave, Viki, Jay oder Mel mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen und/oder sind diesen bereits begegnet. Sie sind oftmals ein Teil dessen, was uns ausmacht! Die große Frage ist nur, ob wir ihnen entfliehen oder verfallen. 
Gerade dieser Aspekt macht „So was passiert nur Idioten. Wie uns.“ für mich zu einer wirklich lesenswerten Geschichte, da sie nicht nur warmherzig, emotional und hoffnungsvoll ist, sondern auch tiefgründigere Überlegungen aufwirft, die vermutlich die meisten von uns ansprechen werden. 
Auch, wenn ich diese Fortsetzung alles in allem als minimal schwächer als seinen Vorgänger einstufe, so war ich doch durchgehend gefesselt, gigantisch unterhalten und würde sie jederzeit weiterempfehlen!

mein Fazit: 
                                 4 von 5 Sternen

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[Rezension] Scythe #1 – Die Hüter des Todes

3

von Neal Shusterman

Originaltitel: Scythe – Arc of a Scythe
Originalverlag: Simon & Schuster Books for Young Readers 2016
Aus dem Amerikanischen von: Pauline Kurbasik und Kristian Lutze

Erscheinungstermin: 21. September 2017
Hardcover mit Schutzumschlag
528 Seiten, ab 14 Jahren

ISBN: 978-3-7373-5506-3
€ (D) 19,99 | € (A) 20,40
ebook € (D) 14,99

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Fischer Sauerländer

die Autoren: 

Neal Shusterman, geboren 1962 in Brooklyn, USA, studierte in Kalifornien Psychologie und Theaterwissenschaften. Alle seine Romane sind internationale Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet. In Deutschland liegt bisher seine »Vollendet«-Serie vor. Mit »Scythe – Die Hüter des Todes« startet Shusterman eine neue Trilogie über den Preis der scheinbar perfekten Welt.

Klappentext:

„Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen.
Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.

Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …“

Zitate:

„Die Stimme des Besuchers verriet ihn. Volltönend und unausweichlich wie der dumpfe Ton einer eisernen Glocke, voller Zuversicht in die Fähigkeit, all jene zu erreichen, die erreicht werden sollten.“ Seite 12

„Kein Wunder, dass die Leute sich überschlugen, um einem Scythe in jeder erdenklichen Weise gefällig zu sein. Hoffnung im Schatten von Angst ist die stärkste Motivation auf der Welt.“ Seite 14

„In den Tagen vor dem Thunderhead bestimmten menschliche Arroganz, Eigeninteresse und endloses Gerangel die Gesetzgebung. Ineffizient. Unvollkommen. Verwundbar für alle möglichen Formen von Korruption.“ Seite 69

Meinung:

Citra und Rowan leben in einer Welt, die auf den ersten Blick recht vielversprechend wirkt. Hunger, Krankheit, ja, selbst der Tod wurde überwunden! Klingt gut, oder?
Leider ist es dann aber doch nicht ganz so rosig, denn wie sollen wir die Erde vor der totalen Überbevölkerung und den schwindenden Ressourcen schützen??
Und genau dafür gibt es die Scythe. Sie werden ausgebildet, um das Gleichgewicht zu wahren, indem sie Menschen „nachlesen“. Wer von einem Scythe erwählt und getötet wird, bleibt dann auch tot.
Als Citry und Rowan -unabhängig voneinander, denn sie kennen sich nicht- auf Scythe Faraday treffen, ahnen sie noch nicht, wie sehr sich ihr bisher bekanntes Leben für sie ändern soll.
Schon als ich das Cover zum ersten Mal sah, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen MUSS!! Und das noch bevor ich den Klappentext gelesen habe, der mich dann endgültig komplett neugierig gemacht hat 🙂

Die Geschichte überzeugt mit einem Setting, dass so kraftvoll und durchdacht auf den Leser losgelassen wird, dass es eine wahre Freude ist.
Wir bekommen Einblick in das komplette Scythetum, ihre Regeln, ihre Prinzipien und Vorgehensweisen, jedoch nicht, ohne nicht auch den Schattenseiten zu begegnen. Denn wie wir alle wissen, lässt Macht nicht nur die besten Eigenschaften von uns in den Vordergrund treten…
Dies macht Neal Shusterman in einer derart düsteren und beklemmenden Weise, dass es sich manchmal so angefühlt hat, als wäre jeder „Mensch“ in akuter Gefahr, obwohl das ja bei der vorgegebenen Quantität an Nachlesen eigentlich gar nicht möglich ist 😀
Atmosphärisch wirklich gelungen!

Auch mit der Ausarbeitung der Charaktere konnte der Autor mich auf ganzer Linie überzeugen. Nicht nur die beiden Protagonisten machen während ihrer Zeit mit den Scythe eine enorme Wandlung durch, die wirklich sehr spannend ist, auch der Einblick in unterschiedliche Scythecharaktere konnte mich komplett fesseln. Denn abgesehen von Grundregeln –es sollten zum Beispiel keine rassistischen Hintergründe bei der Auswahl der Nachzulesenden ersichtlich sein-, sind sie sowohl in der Wahl ihrer Opfer, als auch in der Art der Tötung frei.
Vor allem Scythe Faraday hat mich sehr beeindruckt, da er zwar ein gutes Stück weit konsequent und auch hart sein muss, aber gleichzeitig immer Wert auf Menschlichkeit legt. Ein Zwiespalt, der für mich unheimliches Potential hat, welches der Autor in meinen Augen auch komplett genutzt hat. Viele Teile der Geschichte leben von emotionalen und ethischen Widersprüchen, die einen nicht selten zum Grübeln bringen.

Und das Beste: Es ist nicht viel, denn diese Geschichte birgt keine Grundlage für Witz und Heiterkeit. Aber WENN dann mal etwas durchblitzt, werden wir mit einem recht schwarzen Humor belohnt, der perfekt zu dem Szenario passt 🙂

Für mich war „Scythe – Die Hüter des Todes“ ein wahrer Genuss! Und das nicht nur auf Grund des Könnens von Neal Shusterman, sondern auch durch die Andersartigkeit, mit der die Geschichte besticht. Einfach perfekt!

[Rezension] Die Abenteuer des Apollo #1 – Das verborgene Orakel

4

von Rick Riordan

Originaltitel: The Trials of Apollo #1 – The Hidden Oracle
Originalverlag: Hyperion Books for Children, 2016
aus dem Englischen von: Gabriele Haefs

Erscheinungstermin: 31. August 2017
Hardcover, ab 12 Jahren, 400 Seiten,

ISBN: 978-3-551-55688-2
€ 17,99 [D] | € 18,50 [A] | sFr 25,90 [CH]
ebook D & A: 12,99 €

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Carlsen

der Autor: 

Rick Riordan war viele Jahre lang Lehrer für Englisch und Geschichte. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen in Boston und widmet sich inzwischen ausschließlich dem Schreiben. Seine Percy-Jackson-Serie hat den Buchmarkt im Sturm erobert und ist in 40 Länder verkauft worden. Auch seine nachfolgenden Serien, »Die Kane-Chroniken«, »Helden des Olymp« und »Magnus Chase«, schafften auf Anhieb den Sprung auf die internationalen Bestsellerlisten.

Klappentext:

„Der Gott Apollo stürzt vom Himmel direkt in ein paar Mülltonnen – er ist bei Zeus in Ungnade gefallen und wurde zur Strafe seiner Unsterblichkeit beraubt! Prompt wird er auch noch überfallen, doch zum Glück springt ihm Meg zur Seite – frech, kampflustig, höchstens zwölf und zweifelsfrei eine Halbgöttin. Zusammen machen sie sich auf nach Camp Half-Blood, doch dort lauern weitere Gefahren. Und noch dazu funktioniert das Orakel von Delphi nicht mehr, denn es ist immer noch von Apollos altem Feind Python besetzt …

Neue Abenteuer aus der Welt der Götter, und auch mit Percy Jackson gibt es ein Wiedersehen!“

Zitate:

„Gibt es etwas Traurigeres als das Geräusch, mit dem ein Gott auf einen Haufen Müllsäcke knallt?“ Seite 7

„Nur einer Sache war ich mir sicher: Meine Bestrafung war unfair. Zeus brauchte einen Sündenbock, und da hatte er sich natürlich den schönsten, begabtesten, beliebtesten Gott des ganzen Olymp ausgesucht: mich.“ Seite 9

„Nach allem, was ich für Percy Jackson getan hatte, hatte ich einen begeisterten Empfang erwartet. Ein tränenreiches Willkommen, ein paar Brandopfer und ein kleines Fest zu meinen Ehren wären nicht fehl am Platz gewesen.“ Seite 33

Meinung:

Apollo ist ein Gott… Ähm Entschuldigung, WAR ein Gott. Und wenn man ihm glauben darf, war er nicht nur EIN sondern DER Gott schlechthin! Attraktiv, begabt begnadet und von allen beneidet…
Leider liegt die Betonung auf „war“, denn er hat sich Zeus´ Zorn zugezogen (mal wieder) und muss fortan ein menschliches Leben führen (auch mal wieder)…
Und als wäre das nicht schon schlimm genug, findet er sich in einem jugendlichen Körper wieder! Mit Akne, Speckröllchen und igitt, igitt, vielen weiteren menschlichen Gebrechen. TRAGÖDIE!!!
Seine einzige Chance besteht darin, schnell einen Halbgott zu finden und zu seinem eigenen Schutz ins Camp Half-Blood zu gelangen.
Ok, den Halbgott findet er relativ schnell, obwohl er sich das irgendwie anders vorgestellt hatte… Zumindest den Punkt kann er abhaken, denn nur so kann er wieder in Zeus´ Gunst aufsteigen und wieder „gottig“ (seine Worte, nicht meine) werden. Was jedoch den Rest betrifft… Na, wir werden sehen!
Es ist noch nicht allzu lange her, da wurde ich gefragt, warum ich „als erwachsene Frau“ so gerne Kinder-/Jugendbücher von Rick Riordan lese. Und ja, ich gebe jederzeit gerne zu, dass unsere *hust* jüngeren Mitmenschen definitiv viel Freude an seinen Geschichten haben werden. Ich würde sie ohne zu zögern in diese Kategorie stecken.
Aber eben nicht nur! Der Autor hat einfach eine Art zu schreiben, die mich immer wieder auf´s Neue komplett einnimmt. Mit seinen Geschichten konnte er mich jedes Mal wieder davon überzeugen, dass seine Bücher für JEDEN sind, egal ob 12 oder 120. Sie sind einfach nur genial!

Zum einen liegt das natürlich an seinem Schreibstil. Mit viel Witz, Wortspielereien und Fantasie zieht er mich wieder und wieder in seinen Bann. Die gesamte Welt, inklusive Halbgöttern, Göttern und vielen anderen Wesen ist dermaßen bildhaft, dass man sich unheimlich leicht hineinsinken lassen kann. Dabei spielt auch sein Humor eine große Rolle. Nicht viele Autoren schaffen es, dass ich gleich auf den ersten Seiten mehrfach vor mich hinkichere.

Zum anderen bin ich immer wieder absolut fasziniert davon, mit welcher Liebe und Fantasie er seine Helden kreiert. Oder sollte ich eher Antihelden sagen? Hmmm, schwierig 😉 Apollo zum Beispiel ist ein absolut faszinierender Charakter: selbstverliebt, süffisant, überheblich. Ein Weiberheld, der sich selbst gerne reden hört. Das Menschlichsein ist weeeeeeeit unter seiner würde, sieht er uns Menschen ja nur als kurzlebige Fleischsäcke. Er, der als quasi bestes aller Geschöpfe gefeiert werden will. Nein MUSS! Zu dumm nur, dass er nun auch ein Fleischsack ist…
Und auch die Halbgöttin Meg ist, nennen wir es mal „etwas strange“. Man weiß nie, ob sie einem nicht als nächstes in den Finger beißt 😀
Aber natürlich sind die beiden nicht so unsympathisch, wie es auf den ersten Blick aussehen mag. Und selbst Ex-Götter können ja gegebenenfalls noch etwas dazu lernen 😉

Für mich ist „Die Abenteuer des Apollo – Das verborgene Orakel“ ein absolut gelungenes Abenteuer für Jung und Alt!
Spannend, fantasievoll, voller Witz und Unerwartetem, ist es nicht nur ein genialer Einstieg in die neue Reihe, sondern einfach nur lesens- und empfehlenswert!

[Rezension] Königreich der Wälder #1 – Auf immer gejagt

von Erin Summerill

Originaltitel: Ever the Hunted (Clash of Kingdoms#1)
Originalverlag: Houghton Mifflin Harcourt, 2016
aus dem Englischen von: Nadine Püschel

Erscheinungstermin: 28. April 2017
Hardcover, gebunden mit Schutzumschlag,
416 Seiten, ab 14 Jahren, 15,00 x 22,00 cm,

ISBN: 978-3-551-58353-6
D: 19,99 € | A: 20,60 €
ebook D: 8,99 €

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Carlsen

die Autorin: 

Erin Summerill, in England geboren, wuchs in Hawaii, Kalifornien und schließlich in Utah auf. Sie studierte Literaturwissenschaft an der Brigham Young University in Salt Lake City, begann zu schreiben und wurde Hochzeitsfotografin. Wenn sie nicht auf Reisen ist, dann lebt sie mit ihrer Familie in Utah, zusammen mit zwei Hunden, einer Katze, ein paar Hühnern und ganz vielen Büchern. »Auf immer gejagt« ist ihr Debüt.

Klappentext:

„Im Wald kennt Tessa sich aus, er ist ihr Zuhause. Im Dorf jedoch wird sie nur geduldet, obwohl ihr Vater Saul der Kopfgeldjäger des Königs ist. Denn ihre Mutter beherrschte Magie, und die ist in Malam verboten. Als Saul getötet wird, hat die junge Fährtenleserin nur eine Chance auf ein sicheres Leben: Sie muss im Auftrag des Königs den angeblichen Mörder jagen – Cohen, der Gehilfe ihres Vaters. Der Junge, den sie heimlich liebt! Tessas besondere Gabe sagt ihr, dass Cohen schuldig ist. Aber ihr Herz spricht eine andere Sprache.“

Zitate:

„Doch nichts davon macht mir etwas aus, denn ich bin und bleibe eine Flannery, wie mein Vater, und ich komme sehr gut allein zurecht.“ Seite 13

„Das Wenige, was ich in meinem Leben hatte, hat sich als Lüge entpuppt.“ Seite 230

„Ich schaue zu, wie die Möwen im Anflug auf die Felsküste gegen den Wind ankämpfen. Es kommt mir vor, als wäre ich eine von ihnen, gebeutelt von den Widrigkeiten des Lebens, von meinem Dasein als Außenseiterin, meiner Einsamkeit. Auf immer gejagt.“ Seite 271

Meinung:

Tessas Leben wird nie wieder so sein, wie es war. Nicht, dass es jemals richtig gut gewesen wäre, aber bis vor 2 Monaten hatte sie zumindest noch ihren Vater, den sie über alles geliebt hat. Doch er wurde hinterrücks ermordet und sie -als Tochter einer Shaerdanerin aus dem verhassten Nachbarland- steht vor dem Nichts. Sie wird alles verlieren, Land, Haus – eben alles, was ihr wichtig ist. Denn mit ihres Vaters Tod, verliert sie jeglichen Anspruch darauf.
Doch so weit soll es nicht kommen, denn bevor die königliche Garde sie vertreiben kann, wird sie wegen Wilderei verhaftet. Nun droht ihr die Todesstrafe!
Noch nicht genug? Ok, dann geht es noch weiter 😉 Sie bekommt die Chance, der Strafe zu entgehen und das Land ihres Vaters zu behalten, indem sie Cohen, den Mörder ihres Vaters, jagt und zurückbringt. Das sollte für sie, als ausgezeichnete Fährtenleserin, eigentlich kein Problem sein. Wäre Cohen nicht ihr ältester Freund und ihre geheime große Liebe. Kann sie sich wirklich dermaßen in Cohen getäuscht haben??? Aber so oder so, sie muss ihn verfolgen und den Mörder ihres Vaters überführen, sonst ist sie selbst bald tot…

Die Geschichte um Tessa und ihre Jagd auf den Mörder ihres Vaters ist eine wirklich gelungene und abenteuerliche Reise. Im ersten Moment habe ich zugegebenermaßen gedacht, dass ich Ähnliches bereits gelesen habe, aber dieses Buch hat mich definitiv überrascht! Tessa begegnet nicht nur vielen Gefahren und Hindernissen, die den Leser beinahe durchgehend auf Trab halten -ja, ich gebe zu: es war SEHR spannend!!- sondern auch wirklich vielen Wendungen und Überraschungen. Bei der Tiefe, die die Autorin dem Charakter verliehen hat, kann man eigentlich gar nicht anders, als durchgehend mitzufiebern und ab und an die Luft anzuhalten 😉
Ihr seht, hier spricht ein kleiner Fan! Ich bin auf jeden Fall ein kleines bisschen verliebt – sowohl in Tessa, als auch ein paar der anderen auftretenden Charaktere. Aber hier kann ich leider nicht zu sehr ins Detail gehen, ohne zu viel vorweg zu greifen.
Aber allein schon Tessa lässt mein Leserherz definitiv höher schlagen. Erin Summerill schafft mit ihrem bildhaften Schreibstil ein wahrlich hinreißendes Setting, bei dem man den Wald stellenweise schon beinahe riechen kann und natürlich spart sie bei ihren gut durchdachten Details die Charaktere nicht aus! Tessa ist, wie zu erwarten, geprägt von Einsamkeit. Wobei hier nicht nur die fehlende Mutter, der Weggang ihres besten Freundes und der Tod ihres Vaters eine Rolle spielen. Sie wird gemieden, gedemütigt und wie eine Aussätzige behandelt. Allein schon deshalb schließt man sie relativ schnell ins Herz. Aber Tessa kann auch anders. Stolz, mutig und selbstlos kämpft sie für die, die ihr wichtig sind! Na wenn das nicht Stoff für eine großartige Geschichte ist 😉 Vor allem wenn man bedenkt, dass sich zeitgleich ein Krieg anbahnt, der dem Geschehen noch zusätzliche Geschwindigkeit verpasst!

Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass mich Tessas Reise von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte! Gefahr, Misstrauen, Verrat, aber auch Emotionen und eine gute Portion Liebe haben eine für mich runde Geschichte entstehen lassen, die mich, MEHR als gespannt auf die Fortsetzung, zurücklässt! Ein absolut gelungenes Debut!

Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden

4
Quelle: Fischer

Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden

von Emily Barr  

Originaltitel: The One Memory of Flora Banks

Originalverlag: Penguin Random House UK, London, 2017
Aus dem Englischen von: Maria Poets
Erscheinungstermin: 23. März 2017 
gebunden mit Schutzumschlag
352 Seiten, ab 14 Jahren 
ISBN: 978-3-8414-4007-5

€ (D) 16,99 | € (A) 17,50  
ebook € (D) 14,99 
Verlag: Fischer FJB
die Autorin: 
Emily Barr arbeitete lange Zeit begeistert in einer trubeligen Zeitungsredaktion. Manchmal sehnte sie sich jedoch nach einer stillen Ecke, um die Geschichten aufschreiben zu können, die ihr im Kopf rumspukten. Schon als Kind hatte sie nachts immer ihren Vater gehört, der auf seiner alten Schreibmaschine Romane schrieb. Emily lernte dadurch, dass man seine Träume verwirklichen kann, wenn man es nur will. Also begann sie selbst mit ihrem ersten Buch. Mittlerweile hat Emily einige Bücher veröffentlicht. ›Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben sein‹ ist ihr YA-Debüt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Cornwall, England.
 

Klappentext:
 

Sie hat kein Gedächtnis und nur eine Erinnerung: und dafür geht sie bis ans Ende der Welt.


Ein außergewöhnlicher Coming-of-Age-Roman, den man so schnell nicht mehr vergessen wird. Emily Barrs ›Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden‹ ist die Geschichte eines Mädchens, das für einen Kuss bis an den Nordpol reist und durch Briefe aus Paris die kleinen bunten Wunder des Lebens entdeckt. Ungewöhnlich berührend und bezaubernd erzählt!


„Ich schaue auf meine Hand. Dort steht Flora, das bin ich. Die Buchstaben auf dem Handrücken bilden meinen Namen. Ich halte mich daran fest. Ich bin Flora. Darunter steht: Sei mutig! Ich schließe meine Augen und hole tief Luft. Ich weiß nicht, warum ich hier bin, aber alles wird gut.“


Flora Banks Leben ist wie ein tausendteiliges Puzzle in allen Farben des Regenbogens. Jeden Tag muss sie es erneut zusammensetzen. Sie muss sich daran erinnern, wer sie ist und was los ist. Manchmal stündlich. Nichts, was seit ihrem 10. Geburtstag passiert ist, bleibt ihr im Gedächtnis. Doch auf einmal ist da diese eine Erinnerung in ihrem Kopf. Und sie bleibt, verschwindet nicht wie die anderen Details aus ihrem Leben. Es ist die Erinnerung daran, wie sie nachts am Strand einen Jungen geküsst hat. Bewaffnet mit Handy, Briefen von ihrem Bruder aus Paris, einem prallgefüllten Notizbuch und tausenden von Zettelchen macht sich Flora Banks auf eine Reise, die sie letztendlich zu sich selbst führt. Denn zum ersten Mal in ihrem Leben kann sie jetzt entscheiden, wer sie wirklich sein will.

 
 
Zitate:
Da war eine Party. Drake geht weg. Paige ist traurig. Ich bin siebzehn. Ich muss mutig sein. Seite 18

Der Ingwerkuchen wird an den Rändern bereits trocken. Die Eltern sind nicht nach Hause gekommen. Ich muss etwas falsch gemacht haben. Seite 100

Ich habe unablässig meine Notizen gelesen, so dass ich im Moment das Gefühl habe, zu wissen, was ich tue. Seite 136

Meinung:
 
Die 17-jährige Flora hat Probleme mit ihrem Gedächtnis. Seit ihrem 10. Lebensjahr vergisst sie alles, was länger als ein paar Stunden her ist. An alles davor, kann sie sich jedoch bestens erinnern. Sie weiß zum Beispiel noch, wie sie ihre beste Freundin Paige kennengelernt hat oder wie sie mit ihrem älteren Bruder gespielt hat. Heute ist das anders. Sie macht sich Notizen auf ihren Armen, in ihrem Notizbuch oder auf Zetteln, um nicht mittendrin zu vergessen, wer sie ist und was sie gerade tun wollte. Doch als Drake, der Freund ihrer besten Freundin sie auf seiner Abschiedsparty küsst, kann sie sich daran erinnern!! Und nicht nur das, es geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Aber warum nur? Ist er vielleicht ihre Heilung? Dumm nur, dass er an den Nordpol zieht…


Was sich für mich klar herauskristallisiert hat, ist die Tatsache, dass dies eines der wenigen Bücher ist, bei denen der Titel tatsächlich Programm ist. Wenn man sich an nichts erinnert, ist alles was zählt, das Hier uns Jetzt! 
Und das sollte man doch eigentlich selbst in der Hand haben, oder? Aber ist das tatsächlich möglich? Wenn man plötzlich denkt, man sei 10 und weder weiß, wer man ist, noch, was man hier tut? Die Hilflosigkeit die damit einhergeht, wird dem Leser ziemlich hart vor Augen geführt – nicht selten verursachte dies ein beklemmendes Gefühl. 
Auch der Schreibstil unterstreicht diese Emotionen, die einen beim Lesen überrollen, perfekt! Floras Geschichte ist beängstigend aber zugleich mitreißend. Die kurzen Sätze, in denen ihre Geschichte erzählt wird, spiegeln optimal ihre Verwirrung und die kurze Aufmerksamkeitsspanne, die eine solche Krankheit mit sich bringt. Wir spüren sowohl ihre Verzweiflung und Unsicherheit, wenn sie ein weiteres Mal mitten im Geschehen vergisst, wer sie eigentlich ist. Angst und Unsicherheit sind ihre ständigen Begleiter.
Aber auch ihren Mut nehmen wir wahr, mit dem sie immer und immer wieder ihre Ziele in Angriff nimmt. Ich empfand diesen Charakter sehr authentisch. Nur zu gut konnte ich mich in Flora hineinversetzen und sowohl ihre Zerrissenheit als auch ihre Unsicherheit nachempfinden. Sehr beängstigend! 
Ebenso spiegelt sich der Titel darin wieder, dass viel Augenmerk auf Details wie Beschreibungen der Umgebung, Eindrücke und Sinneswahrnehmungen gelegt wird. Schließlich sind diese Dinge oftmals das Einzige, was Flora bleibt.

Die Idee hinter der Geschichte finde ich persönlich wirklich gelungen. Ich habe durchgehend mitgefiebert, -gelitten und -gehofft. Denn auch, wenn Floras Geschichte einerseits traurig ist, bereiten einem ihr Mut und ihre Entschlossenheit viel Freude! Und auch so manch Unerwartetes kreuzt unseren Weg, wie zum Beispiel der Ausgang der Geschichte. Aber das müsst ihr nun wahrlich selbst herausfinden 😉
mein Fazit:
                                 4 von 5 Sternen
 
Diese und meine anderen Rezensionen sind auch zu finden bei: Google+LovelybooksWas liest du?Amazon, Goodreads und Facebook

IchbineinKönigskind

4


Hallo zusammen,


ihr wisst, eigentlich bin ich eher Rezilastig. Doch heute möchte ich -im Zuge der Blogparade, die von Kathrin Everdeen und dem Königskinder Verlag ins Leben gerufen wurde, mal über eine kleine Liebe schreiben 🙂
Wie ihr vielleicht schon gesehen habt, bin ich ein großer Fan der Königskinder und heute zeige ich euch einfach mal, warum das so ist…



1. Ich bin zwar kein Coverkäufer, aber für mich ist jedes Königskind auf seine Art ein kleines Schmuckstück. Man merkt, dass sie mit Liebe gestaltet und ausgewählt werden


2. Ich liebe die Konzepte hinter den jeweiligen Programmen. Die 5 neuen Titel des Frühjahrsprogramms, das am 24.03.2017 erscheinen wird, laufen zum Beispiel unter dem Motto: Zweisamkeit
Und dies sind die Titel (durch Klick auf den Namen, gelangt ihr zur jeweiligen Detailseite):
 
  1. Cavaliersreise
  2. Der Himmel über Appleton House
  3. Barney Kettles bewegte Bilder
  4. Der Koffer und
  5. Mein Name ist nicht Freitag (mein ganz persönlicher Favorit)
Sehen sie nicht wieder toll aus und versprechen unterhaltsame, spannende und bewegende Lesestunden??
 
3. der wichtigste Punkt in meiner Aufzählung, sind natürlich die Königskinder selbst. Sie sind tiefgründig und können sowohl ernst als auch humorvoll. Sie behandeln gewichtige Themen, romantische Themen, traurige Themen… Und jedes bislang gelesene, erzeugte bei mir einen Nachhall, der mich noch Tage später darüber nachdenken lies.
Selbst wenn ich dachte, dass das Thema des Buches eventuell nichts für mich sei (ja, natürlich kommt auch das mal vor ;)), überzeugten mich jedoch Inhalt, Tiefe und Andersartigkeit. Denn das sind die Königskinder: einfach anders…

 

So, ich hoffe, ich konnte euch diese tollen, emotionsgeladenen und vielschichtigen Bücher etwas näher bringen! Hier könnt ihr auch sehr gerne noch ein paar meiner Rezis nachlesen, falls ihr interessiert seid.
 

 

In diesem Sinne wünsche ich euch eine schöne Woche und viel Spaß bei der Aktion!
#ichbineinKönigskind