[Rezension] Das Erbe der Elfen – Die Hexer-Saga #1

1

von Andrzej Sapkowski

Originaltitel: Krew elfów
Aus dem Polnischen von Erik Simon

Erscheinungstermin: 20. September 2019
Klappenbroschur,
384 Seiten,

ISBN 978-3-423-26244-6
EUR 15,00 € [DE], EUR 15,50 € [A]
ebook EUR 12,99 € [DE] & [A]

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Andrzej Sapkowski


 

der Autor:

Andrzej Sapkowski, geboren 1948, ist Wirtschaftswissenschaftler, Literaturkritiker und Autor. Er lebt in Łódź. Seine Hexer-Sage erreicht weltweit Millionen-Auflagen. Höchst erfolgreich ist auch seine Mittelalter-Trilogie um den Medicus Reinmar von Bielau. 2008 wurde Andrzej Sapkowski mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Łódź ausgezeichnet.

Klappentext:

„Seit dem blutigen Überfall auf Cintra ist Cirilla, die Thronerbin des Reiches, verschollen. Gerüchte werden laut, dass sie vom Hexer an einen geheimen Ort gebracht wurde. Es scheint, als besitze sie großes magisches Potenzial. Oder ist sie nur das Medium einer bösen Macht?“

Meinung:

Ich selbst habe den Witcher nicht gespielt und hatte, bis ich das Buch zum ersten Mal in der Hand hielt, auch noch nicht gewusst, dass eine Fernsehserie dazu in Arbeit ist. Ehrlich gesagt wurde ich rein von einer interessanten Klappe und meiner Lust auf gute Fantasy getrieben.

Nun habe ich den ersten der fünf Bände beendet und muss gestehen, dass ich zu Beginn recht skeptisch war, ob ich diesen zu Ende lesen würde.
Natürlich bin ich diesen fantasyliken, opulenten Sprachstil, der zumeist etwas mittelalterlich wirkt, gewohnt – aber der Autor geht hier sogar noch ein Stück weiter.
Er nutzt zum Teil Worte, die -gelinde gesagt- wohl „etwas aus der Mode“ sind, wie „Hundsfott“ oder „poussieren“, die mich zwar nicht gestört haben, von denen ich mir aber vorstellen könnte, dass so manch jüngerer Leser sie eventuell nachschlagen muss.
Was für mich jedoch gewöhnungsbedürftig und anfangs anstrengend war, sind die sprunghaften Sätze, die zudem oftmals wörtliche Rede beinhalten. Manchmal war man etwas unsicher, wer nun gerade spricht. Das legt sich zwar im Laufe der Geschichte etwas -zumal stellenweise nur zwei Personen zur gleichen Zeit behandelt werden-, wirkt jedoch auch dort teilweise einfach etwas abgehackt. Vor allem wenn einer der Protagonisten mal wieder den Halbsatz mit einem Geräusch wie „ohhh“ beendet. Ich könnte mir vorstellen, dass das vielleicht im TV besser wirken wird, beim Lesen hat es mir jedoch nicht so wirklich gefallen 😉

Wenn man sich von dieser Hürde jedoch nicht abschrecken lässt, wird man mit einer ebenso fantasievollen und durchdachten, wie grausamen Welt belohnt. Magie, Elfen, Zwerge, Schicksal und Weissagungen halten uns in einer Geschichte voller Gewalt, Blutvergießen und Krieg gefangen, in der Hoffnung auf Rettung durch -ja, wen eigentlich? Wir entdecken mehrere Protagonisten, manche mehr, manche weniger sympathisch – und ja, bei manchen ändert sich die erste Empfindung auch mit jeder weiteren gelesenen Seite. Aber wohin das Ganze führt, bleibt das große Geheimnis!
Auffällig ist jedoch der Umgang mit vielen Problemen, die wir leider nur allzu gut kennen, wie Rassismus, Hass und Fanatismus. So entsteht zeitgleich ein gleichwohl fiktives wie realitätsnahes Abenteuer, das nicht nur unterhält, sondern auch gesellschaftskritisch ist. Das fand ich persönlich sehr gelungen und vor allem wichtig!

Ehrlich gesagt war ich dann doch etwas schockiert, als ich feststellte, dass das Buch bereits zu Ende ist, und eigentlich, außer der Einführung in die Charaktere, Schicksale und ein Teil des beschrittenen Wegs, nicht wirklich viel passiert ist. Okay, ein paar Kämpfe gab es natürlich auch, aber nicht wirklich in dem von mir erwarteten Umfang.
Umso verblüffter war ich jedoch, als ich noch deutlicher merkte, dass ich mich trotz fehlendem Showdown oder Ähnlichem, nicht eine einzige Seite lang gelangweilt oder etwas vermisst habe! Im Gegenteil: ich hätte am liebsten sofort weitergelesen!

Für mich war „Das Erbe der Elfen“ eine gelungene Ein- und ENTführung in ein fesselndes Fantasyabenteuer, das Lust auf mehr macht!

[Rezension] Elektrische Fische

2

von Susan Kreller

Erscheinungstermin: 31. Oktober 2019
Hardcover,
192 Seiten,
ab 12 Jahren;

ISBN: 978-3-551-58404-5
€ (D) 15,00 | € (A) 15,50
Susan Kreller € (D) 10,99

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Carlsen


 

 

die Autorin: 

Susan Kreller, 1977 in Plauen geboren, studierte Germanistik und Anglistik und promovierte über deutsche Übersetzungen englischsprachiger Kinderlyrik. Sie lebt mit ihrer Familie in Bielefeld und arbeitet als freie Journalistin und Autorin. Susan Kreller ist Gewinnerin des Kranichsteiner Literaturstipendiums, wurde bereits dreimal für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und hat ihn 2015 für ihren Roman »Schneeriese« gewonnen.

Klappentext:

„Emma muss mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern von Dublin nach Mecklenburg-Vorpommern ziehen. Sie vermisst Irland, den Atlantik, die irischen Großeltern. Nicht mal die Ostsee kann sie trösten. Emma will nur eins: schleunigst nach Dublin zurückkehren. Levin aus ihrer neuen Klasse, der selbst große Sorgen hat, bietet ihr seine Hilfe an, scheint aber irgendwann gar nicht mehr zu wollen, dass sie wieder fortgeht. Und auch Emma beginnt allmählich an dem Fluchtplan zu zweifeln … “

Meinung:

Aus dem gewohnten Umfeld und Freundeskreis entrissen, muss Emma mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern ein neues Leben in Deutschland, fernab ihrer Heimat und Wurzeln in Dublin, beginnen.
Und obwohl sie ihren alkoholkranken Vater nicht vermisst, frisst sie das Heimweh beinahe auf. Doch das soll nicht das größte Problem gewesen sein, dem sie im Laufe der Geschichte begegnet.

Was mir als erstes ins Auge stach, war der Schreibstil. Susan Kreller schreibt bildhaft, mit etwas gehobenerer Ausdrucksweise, spielt mit Metaphern, Wortspielen und ähnlichem – jedoch ohne abgehoben oder schwergängig zu sein. Man kann beim Lesen das Herzblut spüren, das in diesen Zeilen steckt, denn man lebt die Emotionen geradezu! Und das sind einige, denn im Gegensatz zu dem was man als Leser vielleicht erwarten mag, handelt diese Geschichte nicht von einem Teenie mit Heimweh und dessen ersten Liebe. Ok, ein bisschen trifft das schon zu, aber eben nur bedingt.
Die aufgegriffenen Themen sind vielfältig und zumeist sehr ernst. So entsteht in Summe ein nachdenkliches Werk, das viel mehr ist, als nur ein Jugendbuch. Trauer, Einsamkeit, Depression, Krankheit aber auch Freundschaft und Hoffnung begegnet uns, lässt uns mitfiebern und tief ins Geschehen eintauchen.

Ungewohnt war für mich, die beiden Geschwister sowie die Mutter sehr wohl regelmäßig zu thematisieren, jedoch gleichzeitig komplett an deren Oberfläche zu bleiben. Das war zugegeben etwas gewöhnungsbedürftig und ich denke, man hätte -auch wenn es mich final nicht gestört hat- an der Stelle ein bisschen mehr rausholen können. Aber noch interessanter wäre das für mich bei Levin gewesen, der mir als Charakter zwar richtig gut gefallen hat, aber ein bisschen mehr Farbe vertragen hätte. Von ihm hätte ich definitiv gerne mehr erfahren!

Was den Verlauf und den Ideenreichtum der Geschehnisse betrifft, findet man als Leser eine gelungene Mischung vor. Auch wenn ein paar Wendungen etwas zu erahnen waren, kam doch der Großteil überraschend und konnte somit gut unterhalten. Vor allem da die Story, in kurze Kapitel verpackt und abwechslungsreich, keinerlei Langeweile oder Geradlinigkeit aufkommen lässt.
Aber mein absolutes Highlights waren die Beschreibung der irischen Eigenarten, die ich sehr getroffen finde! Wobei man klar dazu sagen muss, dass auch die Deutschen für die ein oder andere Skurrilität herhalten müssen. Eine schöne Auflockerung der oftmals doch ernsteren Thematik.

[Rezension] Wasteland

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von Judith C. und Christian Vogt

Erscheinungstermin: 01. Oktober 2019
Paperback,
400 Seiten;

ISBN: 978-3-426-52391-9
€ (D) 14,99 | € (A) 15,50
ebook € (D) 12,99

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Knaur TB


 

 

die Autoren: 

Judith Vogt absolvierte nach dem Abitur eine Lehre als Buchhändlerin, bevor sie sich dem Schreiben widmete. Sie hat bereits mehrere Romane bei Bastei Lübbe veröffentlicht. Für ihren ersten gemeinsamen Roman, Die zerbrochene Puppe, erhielten Judith und Christian Vogt den Deutschen Phantastik Preis in der Kategorie „Bester deutschsprachiger Roman“. Das Ehepaar wohnt mit seinen Söhnen in Aachen.

Christian Vogt ist studierter Physiker. Für ihren ersten gemeinsamen Roman, Die zerbrochene Puppe, erhielten Judith und Christian Vogt den Deutschen Phantastik Preis in der Kategorie „Bester deutschsprachiger Roman“. Das Ehepaar wohnt mit seinen Söhnen in Aachen.

Klappentext:

„Eine Frau mit einem Motorrad – Ein Mann mit einem Baby – Eine Gang mit einem Schaufelradbagger –
eine Dystopie mit packendem Endzeit-Setting:

Die alten Regeln gelten nicht mehr, seit drei Kriege und das Wasteland-Virus die Menschheit beinahe ausgelöscht haben. Marodierende Banden beherrschen das Land, und auf dem freien Markt sind Waren nur im Tausch gegen Gefallen zu haben.
Um an Medikamente zu kommen, lässt sich die herumreisende Laylay auf ein Geschäft ein: Weil sie als Einzige immun gegen das Virus ist, soll sie den Marktbewohner Zeeto in der Todeszone aufspüren. Als sie ihn findet, ist er bereits infiziert. Zudem hat er etwas in einer geheimen Bunker-Anlage gefunden: ein Baby. Und obwohl das Virus Laylay nichts anhaben kann, beginnt sie sich zu verändern …
Eine postapokalyptische Utopie auf den Ruinen eines zerstörten Deutschlands.

Fesselnde Action mit einer Prise Romantik: Judith und Christian Vogt haben mit »Wasteland« eine post-apokalyptische Welt erschaffen, die nicht nur Fans von Dystopien begeistern wird. Die Zukunft gehört den Heldinnen!“

Meinung:

Im Jahr 2064 ist nichts mehr so, wie wir es heute kennen. Die Erde ist nur stellenweise bewohnbar, drum herum verseuchtes Land, das über kurz oder lang den Tod bringt.
Und wer nicht an der tödlichen Wastelandkrankheit krepiert, hat ein schweres Leben mit Gefahren durch Gangs, Sekten, usw. vor sich.

In dieser Welt treffen wir auf Zeeto, der durch sein gutes Herz sein Leben riskiert, und Laylay, die mit ihrem Vater umherzieht und zwar immun gegen die Wastelandkrankheit ist, dafür aber gegen andere Dämonen kämpft.
Wir ihr euch denken könnt, besteht die Geschichte natürlich zum Teil aus dem Aufeinandertreffen der beiden und ihrem weiteren gemeinsamen Weg. Hierzu möchte ich jedoch nicht wirklich mehr schreiben, denn ich würde zu schnell spoilern – und das will ja keiner.
Jedoch sei zumindest so viel gesagt: diese Begegnung legt eine Menge an Grundsteinen für mannigfaltige Themen. Natürlich spielen dabei Emotionen eine Rolle, aber auch Themen wie Bipolarität, Depressionen, Gewalt – Dinge, die man stellenweise im Rahmen einer solchen Dystopie erwartet, aber auch ernste Themen, die mit Fiktion leider nicht das geringste zu tun haben.

Intensiviert wird diese Erfahrung noch durch das Erzählen aus drei unterschiedlichen Perspektiven, die das Ganze mit Leben fühlen. Emotionen, Ängste und Geschehen aus erster Hand erschaffen eine fesselnde, wenn auch oftmals beklemmende Atmosphäre.

Mir persönlich hat neben den Charakteren auch das Setting sehr gut gefallen, das eigentlich an alles gedacht hat. Gesellschaftsformen, alternative Nahrungsmittel, Hierarchien – alles Nötige, um ein rundes Gesamtkonstrukt zu erschaffen, war dabei. Dieses konnte mich letzten Endes nicht nur durch seine Durchdachtheit, sondern vor allem durch seine Unberechenbarkeit überzeugen.

Jedoch bekommt der Leser es auch noch mit einer zusätzlichen „Partei“ zu tun, bei der ich gestehen muss, dass sie mich manchmal echt angestrengt hat. Ein junger Mann mit einer etwas -sagen wir mal- „ausufernden“ Grammatik sowie erfundenen Wörtern, die an heutige angelehnt sind (z.B. HaiRes, Alek-Za oder Wewewe) haben mich – wenn ich ehrlich bin – beim Lesen ein bisschen gequält.
Aber nun gut, zum Glück gingen diese Kapitel auch nicht so lange, dass es nicht auszuhalten gewesen wäre. Dennoch hätte ich mich über weniger gefreut.

Für mich war „Wasteland“ eine gut durchdachte und vor allem fesselnde Dystopie, die durch eine gute Portion Realismus besticht, ohne abgedroschen zu sein. Gerne mehr!

[Rezension] Dear Logan

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von Ally Carter

Originaltitel: Not if I save you first
Originalverlag: Scholastic Press, 2018
Übersetzt von Ulrike Köbele

Erscheinungstermin: 19. September 2019
Klappenbroschur mit Spotlack,
352 Seiten, ab 12 Jahren

ISBN: 978-3-522-50624-3
D: 15,00 € | A: 15,50 €
ebook D & A: 12,99 €

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Planet!

die Autorin:

Ally Carter stammt aus Oklahoma. Ihre Mutter war Lehrerin, ihr Vater Landwirt und Viehzüchter. Sie hat eine ältere Schwester.

Nach dem Studium arbeitete sie ein paar Jahre in der Agrar-Industrie, bis sie sich ganz dem Schreiben zuwandte. 2005 wurde ihr erster Roman veröffentlicht. Ihre Bücher erscheinen in mehr als zwanzig Ländern und waren auf den Bestseller-Listen der New York Times, USA Today oder des Wall Street Journal. Heute lebt und arbeitet sie in Oklahoma.

Klappentext:

„Zwei wie Feuer und Eis – spannende Liebesgeschichte in der gefährlichen Wildnis Alaskas.

Als Logan nach sechs Jahren Funkstille plötzlich vor der Tür ihrer Hütte steht, will Maddie ihn am liebsten umbringen. Egal, ob Logan der Sohn des US-Präsidenten ist oder dass sein Lächeln ihr Schmetterlinge verursacht! Doch bevor sie sich über ihre Gefühle für ihn klar werden kann, wird Logan entführt – und plötzlich liegt es an Maddie, ihren ehemals besten Freund zu retten. Dumm nur, dass ein gewaltiger Schneesturm aufzieht und die Zeit unerbittlich gegen sie arbeitet …“

Meinung:

Maddie und Logan waren mit zehn Jahren die besten Freunde – bis zu dem Tag, an dem das Schicksal sie auf brutale Weise auseinander gerissen hat.
Sechs Jahre später sollen sie sich endlich wieder treffen, nur, um sich mit der selben Gefahr erneut konfrontiert zu sehen.

Die Geschichte der beiden Kinder liest sich zu Beginn recht süß – die besten Freunde, die alles teilen. Sie die Tochter des wichtigsten Secret Service – Mitarbeiters überhaupt, dem Schützer des Präsidenten, der wiederum Logans Vater ist. Eine Freundschaft, die unter schwierigsten Umständen entstand und ihnen dennoch trotzt, bis die beiden getrennt werden.
Von da ab schreibt Maddie Briefe um die Distanz zu überbrücken, bis sie dies eben nicht mehr tut, da nie eine Antwort von Logan eintrifft.
Viele diese Briefe dürfen wir zu Beginn der einzelnen Kapitel -die aus abwechselnd aus beiden Perspektiven geschrieben sind- lesen, und damit Maddies zunehmende Traurig- und Einsamkeit erleben, die so greifbar ist, dass sie beklemmend wirkt. Schließlich sitzt sie mit ihrem Vater in einer einsamen Hütte in Alaska fest und versteht nicht, warum ihr bester Freund sie alleine lässt.
Die emotionale Komponente fand ich gut gelungen, zumal man durch die Perspektivenwechsel natürlich auch intensive Gedanken und Empfindungen der beiden miterlebt.

Ab dem Moment, in dem sich die beiden wiedersehen, überschlagen sich die Ereignisse regelrecht. Spannung, Überraschungen und Thrill geben sich im Überlebenskampf die Klinke in die Hand – Langeweile Fehlanzeige!
Seite um Seite versinkt der Leser tiefer in der Geschichte, in der Hoffnung, dass das Abenteuer sich zum Guten wendet. Lasst euch überraschen!

Ein bisschen weniger hat mir das Ende, bzw. die Auflösung gefallen. Die hätte für mich ein bisschen bodenständiger sein können, ich könnte mir vorstellen, dass der ein oder andere Leser sie als etwas konstruiert empfindet. Gerade in Kombination mit Maddies Abgebrühtheit und der damit einhergehenden „Großmäuligkeit“, wirkte das Ganze auf mich etwas oversized. Ein Bisschen tiefer stapeln hätte mir besser gefallen 😉

Alles in allem hat mir „Dear Logan“ beim Lesen viel Spaß gemacht. Emotionen, Spannung und viele Überraschungsmomente haben ein für mich gelungenes Abenteuer entstehen lassen, das fesselt.

[Rezension] EXIT – Tagebuch der Zeit

2

von Dimitris Chassapakis

Erscheinungstermin: 11. April 2019
Taschenbuch, ab 14 Jahren
144 Seiten, Umschlag/Ausstattung: 70 SW-Zeichnungen,

ISBN: 9783440165560
€ (D) 12,99

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Kosmos

 

 


Klappentext:

„Was geschah mit dem Ausgrabungsteam, das auf einmal spurlos verschwand? Die Antwort steckt in den fehlenden Seiten dieses Tagebuchs, die endlich gefunden wurden. Wieder gilt es, 63 Rätsel zu lösen.

Dazu braucht man: dieses Buch, ein Stift, ein Smartphone, Tablet oder Computer mit Internetzugang, Mut und Verstand. Alles ist erlaubt: schreiben, zeichnen, knicken, falten, schneiden oder reißen – ohne Rücksicht auf das Buch – alleine oder im Team. Die Lösungscodes werden im Internet gegen Schlüssel getauscht. So öffnet sich der Weg zur nächsten Aufgabe.

Eine echte Herausforderung für EXIT-Cracks – für unterwegs und zwischendurch. Live-Escape-Feeling im Profi-Level.“

Meinung:

Wie manche von euch sicher wissen, ist das Lösen der EXIT-Bücher mittlerweile zu einem regelmäßigem Ritual zwischen Books and Cats, mir und unseren werten Göttergatten geworden.
Vor ein paar Tagen war es dann wieder soweit und das neue Profilevel-Exemplar ist erschienen, was wir natürlich zum Anlass genutzt haben, es mit unseren grauen Zellen mal wieder so richtig krachen zu lassen!
Für alle, die sich eventuell zum ersten Mal an ein solches Rätselbuch wagen, sollte jedoch erwähnt sein, dass es sich hierbei um die Fortsetzung zu „EXIT – Tagebuch 29“ handelt, meine Rezension dazu habe ich euch natürlich verlinkt 😀
Dazu muss ich meinerseits jedoch ergänzen, dass man diese Rätsel definitiv auch ohne Kenntnis des Vorgängers lösen kann, jedoch beinhaltet das Tagebuch der Zeit angeblich Zusatzinhalte, sogenannte „Easter Eggs“ für diejenigen, die Band 1 gespielt haben. Zu meinem Bedauern sind wir jedoch an abgefragten Seitenzahlen gescheitert, effektiv blieb uns dieses Geheimnis also leider verborgen. Also falls jemand Tipps für mich hat, gerne her damit 😉

Abgesehen davon, hat mir dieses Exit besser gefallen, als die vorherigen. Habe ich in Band eins noch die fehlende Story kritisiert, durch die wir nie so richtig wussten, was zu tun war, so kann ich dies nun definitiv nicht mehr kritisieren. Für mein Empfinden war die Storyline stimmig, nicht übertrieben viel, sondern gerade so, wie benötigt. OK, ein Stück weit hängt das vielleicht auch mit unseren mittlerweile gesammelten Erfahrungswerten zusammen, aber für meinen Holden und mich ergaben sich hierbei keinerlei Kritikpunkte.
Ganz im Gegenteil! Zu viert waren die meisten der Rätsel gut lösbar, wenn auch bei manchen wirklich die unterschiedlichen Denk- und Herangehensweisen der einzelnen Personen vonnöten war. Es ist immer wieder faszinierend, wenn man vor einem Rätsel sitzt und absolut NULL Peilung hat und ein anderer sagt „na ist doch ganz einfach“, oder eben andersrum. Und auch wenn wir trotz gutem Willen effektiv nicht alle Rätsel gänzlich ohne Hilfe lösen konnten -ja, es kam eben auch mal vor, dass ALLE vier keinen Plan hatten- so war jedoch der Spaßfaktor eigentlich durchgehend hoch. Wir haben viel gelacht, zumal nach ein paar Stunden rätseln nonstop, dann doch der ein oder andere Kracher den Mund verlässt. Sei es, dass jemand das Alphabet mit „U – P – Q“ aufzählt, oder jemand „lelele“ gelesen hat, obwohl da einfach nur 6 6 6 stand, in der richtigen Gruppe werden definitiv die Lachtränen fließen. Vielen lieben Dank dafür an dieser Stelle an unsere tolle Rätselgruppe, ihr seid toll :*

Effektiv hat mir persönlich das Tagebuch der Zeit sehr gut gefallen – ein hoher Unterhaltungswert, eine nicht frustrierende Lösbarkeit und ein gutes Maß an Hintergrund haben ein für mich rundes Bild ergeben. Ich werde das nächste Buch definitiv auch wieder in Angriff nehmen.
Ich würde jedoch jedem empfehlen in einer Gruppe zu rätseln, denn durch die unterschiedlichen Rätselarten, sind einfach unterschiedliche Herangehensweisen unumgänglich. Logik, Allgemeinwissen, um die Ecke denken – hier ist von allem ein bisschen vonnöten 🙂

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Eine weitere Rezension findet ihr bei Books and Cats

[Rezension] Das Ting

1

von Artur Dziuk

Erscheinungstermin: 16. September 2019
Hardcover,
464 Seiten,
Originalausgabe;

ISBN: 978-3-423-23006-3
EUR 18,00 € [DE], EUR 18,50 € [A]
ebook EUR 15,99 € [DE], EUR 15,99 € [A]

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: dtv bold


 

 

der Autor: 

Artur Dziuk wurde 1983 in Polen geboren. Er studierte in Berlin und machte den Master of Arts im Literarischen Schreiben an der Universität Hildesheim. Er gilt als eines der neuen jungen literarischen Talente: 2013 war er Finalist beim 21. open mike, er erhielt verschiedenste Stipendien und nahm an der Schreibwerkstatt der Jürgen Ponto-Stiftung teil. ›Das Ting‹ ist sein Romandebüt. Heute lebt er in Hamburg.

Klappentext:

„#schoeneneuemenschen

Vier junge Visionäre gründen in Berlin ein Start-Up up und entwickeln zusammen eine App: das sogenannte Ting, das körperbezogene Daten seiner Nutzer sammelt, auswertet und auf dieser Grundlage Handlungs- und Entscheidungsempfehlungen gibt.

Das Prinzip Ting überzeugt – die App schlägt ein wie eine Bombe. Getrieben vom Erfolg entwickelt Mitgründer Linus die Möglichkeiten immer weiter, sein eigenes Leben und das der User mithilfe des Ting zu optimieren. Doch um neue Investoren für die Firma zu gewinnen, sind er und sein Team bald gezwungen, sich auf ein gefährliches Spiel einzulassen: Sie verpflichten sich vertraglich, künftig unter allen Umständen jeder Empfehlung des Ting zu gehorchen – mit verheerenden Folgen.“

Meinung:

Das Ting… Eine App die geschaffen wurde, um aus sich den perfekten Menschen zu machen.
Keine Ahnung, wie du dich entscheiden sollst? Was das Beste für dich ist? Ob du dehydriert bist oder unter einen Vitaminmangel leidest?
Macht nichts! Denn das Ting wird sich darum kümmern und dich auf Möglichkeiten hinweisen, bzw. Empfehlungen aussprechen.
Soweit zumindest die Idee, die letztendlich von vier komplett unterschiedlichen Menschen aufgegriffen und vorangetrieben wird.

Schon als ich zum ersten Mal von dieser Idee gehört habe, war ich sehr interessiert. Sie ist absolut abwegig und doch so praktisch!
Stellt euch vor, ihr habt plötzlich ein integriertes Navigationssystem, das komplett auf euch und eure Bedürfnisse ausgelegt ist. Wäre irgendwie schon der Hammer, oder?
Gleichzeitig finde ich die Idee jedoch auch unheimlich beängstigend. Vor allem, weil sie im Buch ja auch noch weiter getrieben wird. Darüber verrate ich an dieser Stelle jedoch natürlich nicht mehr.
Aber selbst harmlose Modelle einer solchen App wirken irgendwie gruselig, wenn man wie Kasper, Niu, Adam und Linus vereinbart, dass man sich zu Testzwecken wirklich an JEDE Anweisung des Ting halten muss…
Um das zu verdeutlichen wurde das Buch in drei Teile gegliedert. Teil eins beschäftigt sich mit den Hintergründen der Charaktere, sowie dem Wie und Warum sie zusammenfinden.
Teil zwei dreht sich um die Testphase inklusive dem vereinbarten Gehorsam und den Auswirkungen auf die jeweiligen Leben.
Der letzte Teil handelt von der Zeit nach dem ersten signifikanten Update, den Entwicklungen der Personen und dem Weg, der eingeschlagen wird.
Dieser Aufbau hat mir sehr gut gefallen, da man das Fortschreiten der Protagonisten -gegliedert in Kapitel aus den vier jeweiligen Perspektiven- hautnah miterleben kann, ohne sich mit unwichtigen Details aufzuhalten, die das Ganze in die Länge ziehen könnten. Von der ersten Seite an ist man gespannt, wohin sich Geschichte sowie Niu, Adam, Kasper und Linus entwickeln – und man wird definitiv nicht enttäuscht! Viel Unerwartetes, Spannendes aber auch Unglaubliches begegnet dem Leser. Und so habe ich mich oft gefragt, wie solch ein Tool wohl in Zeiten von Fitnesstrackern, Work-Life-Balance, usw., tatsächlich ankommen würde.
Zugegeben, es beinhaltet ein paar sehr nützliche Funktionen, auch wenn man ab einem gewissen Punkt vermutlich nicht mehr wissen würde, wo der Mensch aufhört und die KI beginnt – oder eben andersrum. Ihr seht, ich bin gespalten. Das Ting ist so vieles zugleich. Praktisch, beängstigend, fürsorglich, eigennützig, nervig, hilfreich… Aber eins bewirkt es definitiv: es regt zum Nachdenken an und wird mich wohl auch noch eine ganze Weile in meinen Gedanken beschäftigen.

Von mir gibt es für Artur Dziuks Debut „Das Ting“ jedenfalls eine klare Leseempfehlung!

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Eine weitere Rezension findet ihr bei Ivy Booknerd und Piglet and her books

[Rezension] Zusammen wie Schwestern

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von Gayle Forman

Originaltitel: Sisters in Sanity
Originalverlag: HarperCollins Children´s Books
Aus dem Amerikanischen von Stefanie Schäfer

Erscheinungstermin: 27. März 2019
gebunden,
288 Seiten,

ISBN: 978-3-8414-2239-2
€ (D) 14,99 | € (A) 15,50
ebook D & A: 12,99 €

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Fischer FJB


 

die Autorin:

Gayle Forman, geboren 1971, begann ihre journalistische Karriere beim ›Seventeen Magazine‹ und arbeitete dann für große Zeitschriften wie ›Cosmopolitan‹, ›Glamour‹ und ›Elle‹, bevor sie anfing, Romane zu schreiben. Inzwischen hat sie etliche Bestseller veröffentlicht. Sie lebt mit ihrer Familie in Brooklyn, New York.

Klappentext:

„Brit Hemphill hat niemanden mehr, dem sie vertrauen kann. Ihre Mutter ist verschwunden, und ihr Vater hat wieder geheiratet und sie ins Red-Rock-Internat abgeschoben, eine Einrichtung für Problemkinder. Die Betreuer dort sind grausam. Doch Brits Horror vor den sogenannten Therapiestunden und den erschöpfenden körperlichen Arbeiten ist nichts gegen die Angst vor ihren hinterhältigen Mitschülerinnen, die sich Vorteile erschleichen, indem sie andere denunzieren.
Doch als V, Bebe, Martha und Cassie ihr helfen, sich rauszuschleichen, um Jed zu treffen, den Jungen, mit dem sie in einer Band gespielt hat und an den sie nicht aufhören kann zu denken, wächst langsam in ihr die Zuversicht. Es gibt doch Menschen, denen sie vertrauen kann. Menschen, die ihr helfen könnten, Red Rock schließen zu lassen.“

Meinung:

Brit, die den Verlust ihrer Mutter, das Leben mit ihrem „Stiefmonster“ und einem Vater ertragen muss, der sich irgendwie immer weiter entfernt, wird von ebenjenem ins Internat abgeschoben. Nur dass sich nach und nach immer deutlicher herauskristallisiert, dass es sich mehr um ein Bootcamp handelt, mit strengen Regeln, rauen Umgangsformen und Therapien, die eher an Mobbing als an Heilung erinnern…

In diesem Umfeld lernt sie V, Bebe, Cassie und Martha kennen und lernt, dass alles leichter ist, wenn man alles „zusammen wie Schwestern“ durchsteht.

Vorab muss ich sagen, dass dies weder mein erstes, noch mein letztes Buch dieser Autorin war. Nicht nur, dass sie sich immer wieder sehr wichtigen Themen widmet, sie hat auch einfach einen sehr angenehmen Stil – auch, wenn sie immer wieder auch sehr unbequeme Wahrheiten thematisiert.
In diesem Buch erleben wir, wie Jugendliche von unqualifiziertem Personal betreut werden, um ihnen „Unarten“ wie Homosexualität, Aufmüpfigkeit, usw. auszutreiben. Auch wenn das genannte „Red Rock“ nur fiktiv ist, handelt es sich keineswegs um erfundene Dinge. Es wäre wohl nicht das erste Boot Camp, das einen eher monetären als pädagogischen Hintergrund hat.

Die Charaktere der Mädchen haben mir beim Lesen viel Spaß gemacht. Die Art und Weise, wie sie miteinander umgehen, wie sie sich näher kommen und natürlich auch immer mehr zueinander halten, war einfach toll. Ihre Freundschaft konnte mir sogar ein Tränchen entlocken, ab und an ist man eventuell auch ein bisschen neidisch. Vor allem die Weihnachtsszene hat es echt in sich 😉

Alles in allem wurde ich ein weiteres Mal angenehm überrascht, denn es handelt sich keineswegs um eine Geschichte pubertierender Teenies, wie man vielleicht annehmen könnte. Vielmehr habe ich eine bewegende Geschichte voll wichtiger Themen und der ein oder anderen Message bekommen, die man nicht oft genug betonen kann, wie: „Sei du selbst“ und „steht füreinander ein“.

[Rezension] Der Eisblumengarten

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von Guy Jones

Originaltitel: The Ice Garden
Originalverlag: Chicken House, 2018
Aus dem Englischen von Anne Braun

Erscheinungstermin: 27. März 2019
Hardcover,
224 Seiten, ab 10 Jahren

ISBN: 978-3-7373-5648-0
€ (D) 13,00 | € (A) 13,40
ebook D & A: 9,99 €

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Fischer Sauerländer


der Autor:

Guy Jones wurde in Botswana geboren, wuchs in Bedfordshire, England, auf und lebt heute mit seiner Frau und Stieftocher in St. Albans, England. Er verbrachte ein Jahrzehnt damit, fürs Theater zu schreiben, bevor er mit »Der Eisblumengarten« sein erstes Kinderbuch schrieb, das die englischen Leser sofort begeisterte.

Meinung:

Jess ist ein sogenanntes „Mondscheinkind“. Zutiefst allergen gegen jegliche Art von Sonneneinwirkung, kann sie nur überleben, wenn sie tagsüber ihren kompletten „Imkeranzug“ trägt.
Das geht so weit, dass sie sich nachts davonschleicht, nur, um zumindest manchmal das Haus ohne Schutzkleidung verlassen zu können. Doch eines Nachts entdeckt sie das Ungeheuerliche: einen versteckten Garten, komplett aus Eis, und -was das Beste ist- ohne Sonne! Doch es beschleicht sie mehr und mehr die Erkenntnis, dass sie dort allem Anschein nach nicht alleine ist…

Wie ihr vielleicht bemerkt habt, habe ich heute keinen Klappentext zitiert. Das habe ich bewusst so gemacht, denn er greift nach meinem Geschmack viel zu weit vor und wird vermutlich somit auch für den ein oder anderen Punktabzug verantwortlich sein. Ich habe mich beim Lesen noch gewundert, warum diese Geschichte auf anderen Rezensionsportalen in Summe „nur“ 4 Sterne bekommt, wobei das ja absolut nicht schlecht ist, ihr aber eigentlich -meiner Meinung nach- nicht ganz gerecht wird.
Denn wenn sie eins ist, dann zauberhaft! Die kleine Jess wird mit ihren Sehnsüchten so plastisch dargestellt, dass man sofort in ihre Gedanken- und Gefühlswelt abtauchen kann.
Durch ihre Krankheit ist sie ziemlich einsam und das führt, wie bei vielen Kindern, zu einer immensen Portion Fantasie, mit der sie über den Tag und durch die Nacht kommt. Ihre erdachten Geschichten kann man nahezu vor sich sehen.
Und auch der Eisblumengarten mit seinen Bewohnern ist einfach magisch! Die beschriebenen Pflanzen und Lebewesen sind detail- und facettenreich und absolut liebevoll erdacht.

Dazu kommt der Fakt, dass diese Geschichte nicht nur geschrieben wurde um schön zu sein, sie soll auch etwas vermitteln. Entsprechend findet sich einiges Lehrreiches hinter den Bildern, was für mich für eine schöne Geschichte ebenso wichtig ist.

Viel mehr möchte ich an dieser Stelle eigentlich nicht verraten, sondern lieber empfehlen, sich von Jess´ uns Owens Reise verzaubern zu lassen. Für mich ist sie so bewegend, hinreißend und berührend, dass ich mich gerne von ihr habe entführen lassen.

[Rezension] Sieben Arten Dunkelheit

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von Christian von Aster

Erscheinungstermin: 15. August 2019
Gebunden mit Schutzumschlag und Kaltfolie
336 Seiten,
ab 12 Jahren;

ISBN: 978-3-522-20261-9
€ (D) 17,00 | € (A) 17,50
ebook € (D) 14,99

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: Thienemann


 

 

der Autor: 

Christian von Aster, geboren 1973, studierte Germanistik und Kunst, um sich schließlich Bühne, Film und Schreiben zuzuwenden. Neben seinen Fantasybüchern ist er auch mit seinen Lesungen, die gleichermaßen die Gothic- wie Phantastikszene begeistern, einem großen Publikum bekannt. Außerdem betreibt er die Leipziger Lesebühne »Staun & Schauder«. Christian von Aster wurde 2012 mit dem SERAPH-Preis ausgezeichnet.

Klappentext:

„Phantastik zwischen Licht und Schatten, für Leserinnen und Leser von 12 bis 99.

Das Vielnachtamulett schützt seinen Träger vor der Magie der Finsternis. Als Schüler eines Nachtzähmers tragen David und Ayumi diesen Talisman. Doch im Dunkel braut sich etwas zusammen, so finster, dass kein Amulett der Welt dagegen etwas ausrichten kann …“

Meinung:

Während Krigk alles dafür geben würde, am besten nicht nur EIN, sondern DER Nachtzähmer, der Auserwählte aus der Prophezeiung zu werden, ist David ein Angsthase, ein Außenseiter, der Angst vor der Dunkelheit hat und in der Schule gedisst wird.
Obwohl die beiden nicht unterschiedlicher sein könnten haben sie eins gemeinsam: etwas dunkles kommt auf sie zu. Und mit ihnen gleichzeitig auch auf den Rest der Menschheit.

Erzählt wird die Geschichte im Wechsel um Krigk und David, wobei auch der ein oder andere Nebenschauplatz eröffnet wird und auch immer die Nebencharaktere wie die blinde Ayumi, ihr Großvater oder Krigks Schwester R´hee eine Rolle spielen.
Beide Hauptcharaktere machen im Verlauf des Geschehens eine große Veränderung durch, es macht viel Spaß, die beiden zu begleiten. Mehr möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht verraten, auch, wenn das Ganze vielleicht etwas kryptisch erscheint.

Am besten gefällt mir die Idee hinter der Geschichte sowie die phantasievolle und absolut gelungene Umsetzung. Mit viel Liebe und Kreativität hat der Autor hier ein zauberhaftes und fesselndes Szenario entstehen lassen. Wir begegnen Schatten- und/oder Nachtwesen wie Krummschwanzfinsterlingen, Schattenhamstern und einem Nachtschwatz (ja, manche davon sind auch echt niedlich, welche das sind müsst ihr jedoch selbst herausfinden).
Wir erfahren wie die unterschiedlichen Arten von Dunkelheit sich unterscheiden und wie gefährlich oder ungefährlich sie jeweils sind. Denn nicht alles, was in der Dunkelheit lauert, ist tödlich. Aber manches eben doch 😉

Analog zu den Hauptcharakteren ist das Buch in einem einfachen, jugendlichen Schreibstil gehalten, der gut dazu passt und sich angenehm und flüssig lesen lässt. In Kombination mit dem geheimnisvollen Dunkel und dessen kreative Ausgestaltung empfinde ich „Sieben Arten Dunkelheit“ als ein spannendes Abenteuer für Jung und Alt.
Düster, geheimnisvoll, magisch! Gerne zugreifen!

[Rezension] Kingdoms of Smoke #1 – Die Verschwörung von Brigant

4

von Sally Green

Originaltitel: The Smoke Thieves
Originalverlag: Half Bad Books Ltd, 2018
Aus dem Englischen von Alexandra Ernst

Erscheinungstermin: 20. September 2019
Hardcover, ab 14 Jahren
544 Seiten,

ISBN: 978-3-423-76263-2
EUR 18,95 [DE], EUR 19,50 [A]
ebook D & A: 16,99 €

Verlag und Quelle für Bild, Autorenbeschreibung sowie Klappentext: dtv Junior

die Autorin:

Sally Green lebt im Nordwesten Englands. Sie hat schon in mehreren Jobs gearbeitet, angefangen von Zeitungsausträgerin bis hin zu Buchhalterin, doch 2010 begann sie zu schreiben und hat seitdem nicht mehr damit aufgehört.

Klappentext:

„Prinzessin Catherine bereitet sich in Brigant auf ihre Hochzeit mit einem Mann vor, den sie nie getroffen hat.

Ambrose, dem Leibgardisten, der heimlich in die Prinzessin verliebt ist, droht unterdessen das Henkersschwert.

In Calidor ist der Diener March auf Rache an dem Mann aus, der für den Untergang seines Volkes verantwortlich ist.

Edyon wird in Pitoria von seiner unbekannten Vergangenheit eingeholt.

Und auf dem Nördlichen Plateau macht die junge Dämonenjägerin Tash eine mysteriöse Entdeckung.

Die Leben dieser fünf jungen Menschen werden untrennbar miteinander verknüpft. Ihren Ländern droht Schlimmeres als der nahende Krieg und in ihren Händen ruht das Schicksal ihrer Welt…“

Meinung:

Recht schonungslos wird der Leser in eine mittelalterliche Welt versetzt, die gleich zu Beginn mit einer Hinrichtung deutlich macht, dass die Geschichte eine etwas herbere Gangart haben wird.
Im weiteren Verlauf bewahrheitet sich das Ganze noch, denn es bleibt stellenweise blutig und brutal, was ich so von einer AutorIN erstmal weniger erwartet hatte. Hat mir aber gut gefallen! Ebenso wie die Tatsache, dass unsere Protagonisten mit einer gehörigen Portion Tod und Verlust konfrontiert werden, was für mich hervorragend in dieses Setting passt. Vor allem, weil nicht nur Macht, Intrigen und Krieg eine Rolle spielen, sondern eben auch Dämonen. Das gibt noch einen ganz neuen, interessanten Aspekt. Auf jeden Fall ist man als Leser sehr neugierig, was es mit ihnen auf sich hat, aber zumindest ist man zum Ende hin ein BISSCHEN schlauer.

Erzählt wird sie aus insgesamt fünf Perspektiven: der von Prinzessin Catherine, ihrer Leibwache Ambrose, der Dämonenjägerin Tash, der von March, einem der letzten Abask und Edyon, seines Zeichens Tollpatsch und Fettnäpfchentreter 😉
Prinzipiell sind sie zwar alle grundverschieden -ob getrieben von Ehre, Hass, Gier oder Liebe-, aber eines haben sie alle gemeinsam: sie waren mir alle von Anfang an sympathisch. Das ungleiche Duo Tash und Gravell (ein Dämonenjäger und ein Kind als Köder) haben mich oft zum Schmunzeln gebracht, ebenso wie Edyon, der zwar eindeutig etwas trottelig scheint, aber gleichzeitig sehr charmant mein Herz erobert hat! Gleichzeitig bewundert der Leser Catherines und Ambroses Stärke – mehr wird an dieser Stelle jedoch nicht verraten.

Mit jeder gelesenen Seite scheinen sich die Schicksale der Fünf mehr zu verstricken, die Geschichte wird runder, nimmt klarere Formen an und der Mitfieberfaktor nimmt stetig zu. Man darf als Leser auf jeden Fall gespannt sein, in welcher Form sich das Ganze entwickeln wird, denn es erwarten uns des Öfteren unvorhergesehene Wendungen – und auch, wenn ich Catherines Zwiespalt gegenüber dem anderen Geschlecht in der Form nicht gebraucht hätte, bin ich selbst da ein bisschen neugierig geworden 😉

Alles in allem ist dieser Band für mich ein solider Einstieg in die Reihe, die ich sehr gerne weiter verfolgen werde – nicht zuletzt, weil es bestimmt immer spannend bleiben wird, mit welchen Charakteren man in den Folgeband starten darf…